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Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Gefangene des Scheichs: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Cassandra Norton
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Bewusstsein, was sie gerade getan hatte. Die nasse Hand hervorziehend roch sie an ihren Fingern. Ein würziger Duft, der etwas ungeheuer Animalisches hatte, stieg in ihre Nase. Es war ein angenehmer Geruch, und sie sehnte sich danach, den Geliebten ebenfalls daran schnuppern zu lassen. Eine überwältigende Zufriedenheit erfasste sie. Es war eine neue Welt, die sie betreten hatte, und sie war sich absolut sicher, dass sie diese nie mehr würde verlassen wollen. Es war ihr ganz persönliches Paradies, aus dem es keine Vertreibung geben würde. Was immer ihre Eltern und die Gesellschaft auch von ihr erwarten mochten – sie würde es nicht mehr aufgeben. Eine Minute in diesem Paradies war mehr wert, als ein ganzes Leben eingezwängt in Sitte und Moral.
    Aber ebenso bewusst wie ihr dies war, so klar war Victoria auch, dass dieser Ort für zwei Menschen geschaffen war: für sie und Whitby! Langsam zog sie die Decke über ihre Schulter und drehte sich auf die Seite. Das Gefühl ihres Höhepunkts war noch immer in ihren Gliedern, und sie fühlte sich zufrieden und gleichzeitig erschöpft. Wenn sie die Augen schloss, konnte sie sich vorstellen, dass Whitby neben ihr lag. Wie die Matratze unter dem Gewicht seines Körpers eingedrückt wurde. Und plötzlich gab es in Victoria keinen größeren Wunsch, keine größere Sehnsucht mehr, als eine ganze Nacht lang das mit ihm zu tun, was sie soeben allein getan hatte. Und nach dieser Nacht wollte sie neben ihm wach werden.
    Nur noch dafür wollte sie leben.

Kapitel 4
     
    „Nein, Lieber … er ist ein unmöglicher Mensch“, stellte ihre Mutter gerade dezidiert fest. Sie saß so aufrecht wie immer auf dem ledernen Sofa und hielt einen Brief in Händen, den sie wohl gerade gelesen hatte.
    Ihr tizianrotes Haar war perfekt aufgesteckt, und ihr zartes Chiffonkleid umspielte ihre fast knabenhaften Formen auf das Vorteilhafteste.
    Während die Mutter ihren Blick immer noch auf ihren Gatten gerichtet hatte, nickte der bereits mit sorgenumwölkter Miene seiner eintretenden Tochter zu. Er trug einen eleganten Cut und war offensichtlich auf dem Weg ins Parlament.
    „Victoria, wir sprechen gerade über diesen unmöglichen Menschen … diesen Whitby. Dein Vater hat es sich in den Kopf gesetzt, mich noch einmal dieser unsäglichen Tortur auszusetzen und ihn zu empfangen.“
    „Aber meine Liebe …“, hob ihr Vater an und warf dabei einen beinahe gehetzten Blick zu jener Uhr auf dem Kaminsims, die unter einer Glasglocke stand. „Ich dachte an eine Einladung anlässlich der Soiree mit Madame Agathy nächsten Dienstag. Er wird einer unter vielen sein und nicht weiter störend auffallen.“
    Die rechte Augenbraue ihrer Mutter wanderte missbilligend in Richtung ihres Haaransatzes.
    Victoria hätte ihrem Vater in diesem Moment um den Hals fallen mögen. Ihre Aufmerksamkeit wurde allerdings durch einen Ast abgelenkt, der vom Sturm gegen das Fenster gepeitscht wurde und die Regentropfen verrieb, die in Strömen am Glas herabliefen.
    Ihre Mutter las in dem Brief weiter, offensichtlich nicht willens, das Thema weiterzuverfolgen.
    „Liebes, wir müssen ihn einladen. Ich wurde von Lord Palmerston persönlich darum gebeten.“
    Ihre Mutter tat, als habe sie nichts gehört. Das war ihre Standardreaktion auf Dinge, die ihr missfielen: Sie ignorierte sie schlicht.
    „Meine Liebe …“, mahnte ihr Vater, und Victoria war klar, dass er eine Antwort der Mutter brauchte. Es war gesellschaftlich nicht akzeptabel, dass nicht die Dame des Hauses, sondern er die Einladung aussprach.
    „Dann soll Palmerston ihn einladen, wenn er ihn so berauschend findet.“
    Die Tür wurde geöffnet und der Butler trat ein. „Eure Lordschaft, der Wagen wartet.“
    Ihr Vater schwenkte den Kopf, und seinem Gesicht nach zu urteilen fehlte nicht viel und er hätte vor Zorn aufgestampft. Gerade aber, als er am Butler vorbeigehen wollte, sagte ihre Mutter, ohne auch nur den Kopf von den Zeilen zu heben: „Gut. So soll er halt kommen, dein famoser Whitby.“
    „Du lädst ihn ein?“
    Sie antwortete nicht mehr. Die Audienz war beendet.
    Victoria hatte von ihrer Position aus den ganzen Salon im Blick. Ihre Mutter, die weiter ihren Brief las, den Vater, der mit Hut und Mantel im Arm auf den Diener zustrebte, den Kamin, die Gemälde. Alles. Plötzlich erschien es ihr, als habe sie genau die gleiche Szene schon zahllose Male erlebt. Wie eine Grammofonplatte, die an einem bestimmten Punkt hängen geblieben ist und dieselbe
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