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Gefangene der Welten

Gefangene der Welten

Titel: Gefangene der Welten
Autoren: Hazel McNellis
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voller Pfeile und eine Armbrust mit sich und war damit auf dem Weg zum Haupthaus. Richard zögerte nicht lange und überwältigte den Mann. Er nahm ihm beides ab und kehrte zurück zu dem Fenster, wo er zunächst abwartete. Erst, als Corin bereit war, Sydney in Flammen aufgehen zu sehen, schlug Richard mit der Armbrust das schmutzige Fenster ein. Zugleich sah er, dass Sydney nicht Feuer fing, obwohl die Fackel bereits ihr Haar berührte.
    „Es schien, als hätten die Flammen sich gefürchtet. Sie zuckten zurück und scheuten davor, dich zu entzünden.“
    Verwunderung sprach aus ihm.
    „Ich lud die Armbrust und schoss den Pfeil ab.“
    Sydney betrachtete ihn. Sie erinnerte sich noch gut an die Leichenblässe, die sein Gesicht gekennzeichnet hatte, als er ihre Fessel zu lösen versucht hatte. Die Schmerzen mussten ihn fast um den Verstand gebracht haben, dachte sie.
    Als sie nun zu Jack und Natalia – Diana, korrigierte sie sich schnell – sah, machte es ganz den Anschein, als hätten sich die Wogen zwischen ihnen geglättet. Sie saßen gemeinsam auf einem der Pferde und Jack lächelte eben glücklich, als Diana ihm etwas ins Ohr flüsterte. Sydney verspürte bei ihrem Anblick keine Eifersucht mehr. Jack hatte es verdient, glücklich zu sein. Sie wandte sich ab.
    „Eine Sache verstehe ich aber nicht.“, sagte sie. „Warum konnte Jack ebenfalls das Portal durchqueren? Ich dachte, das können nur die Auserwählten?!“ Schweigen senkte sich über sie. Gespannt warteten die Umstehenden auf die Erklärung. Damian warf Jack und Diana einen Blick zu. „Womöglich ist er ein Auserwählter.“ Lan’tash fügte hinzu: „Es ist möglich, dass die Prophezeiung sich nur auf das Volk der Bakram bezieht und er, da er und Damians Schwester nun einander nah sind, durch die familiären Bande mit einbezogen ist.“ Sydney runzelte die Stirn. „Aber ich bin es doch, die dieses Kind austragen soll, oder nicht?“
    Lan’tash nickte. „Selbstverständlich. Möglicherweise hat das Portal ihn als Auserwählten identifiziert. Es ist schwer zu sagen, wie das Portal im Einzelnen urteilt.“, schloss er und Sydney verstummte.
    Nach einer Weile raunte Damian: „Woran denkst du, mein Herz?“ Sein warmer Atem strich über ihren Scheitel, als er ihr einen sanften Kuss aufdrückte. Sydney lächelte. „Ich freue mich nur.“
    Damian erwiderte ihr Lächeln mit diesem schiefen Grinsen, das sie bereits von Anbeginn so liebte, und sagte: „Und was verursacht dieses Glück?“
    „Ich denke, die Tatsache, dass wir noch am Leben sind, ist da nicht ganz unbedeutend.“
    Ihr Blick streifte über ihren ehemaligen Freund und Richard, ehe sie fortfuhr: „Es freut mich, dass Jack lebt und glücklich ist. Ich trage ihm nichts nach.“
    „Du nimmst es ihm nicht übel, dass er nun Gefühle für eine andere Frau hat?“, fragte Damian.
    „Nein.“
    Er verstärkte den Griff um ihre Taille und zog sie näher zu sich heran. „Gibt es dafür denn auch einen Grund, frage ich mich?“
    Lächelnd erwiderte Sydney: „Naja, sagen wir mal so: In Corins Gesellschaft ist mir aufgefallen, was wirklich von Bedeutung in meinem Leben ist. Jack und ich hatten eine wunderschöne, gemeinsame Zeit, doch die Gefühle, die uns verbanden, waren offenbar nicht so stark, wie ich bisher gedacht hatte.“ Sie verstummte.
    „Und was ist nun von Bedeutung für dich?“, fragte Damian nach einem Moment. Sydney schluckte. Plötzlich war sie nervös. Wie sollte sie ihm verständlich machen, dass sie ihm nun doch Gefühle entgegenbrachte, nachdem sie ihn derart vom Gegenteil zu überzeugen versucht hat? Die Lippen mit der Zungenspitze befeuchtend, begann sie: „Nun, also, ich…“ Damian strich ihr sanft eine Haarsträhne hinters Ohr und küsste sie eben dort, während er murmelte: „Ich hoffe doch, dass die Änderung deines Verhaltens mir gegenüber nicht nur auf Corins Gesellschaft zurückzuführen ist?“
    „Unsinn!“, fuhr sie auf. „Außerdem bin ich immer noch sauer, weil du Jack in dieses Drecksloch gesperrt hast.“ Dann lächelte sie und wiederholte etwas leiser: „Aber nein, Corins Gesellschaft hat ganz sicher nichts damit zu tun! Es ist vielmehr, dass…“ Verlegen wickelte sie eine Haarsträhne um ihre Finger. „Ich glaube, ich habe mich nun doch in dich verliebt…“, hauchte sie. Ihre Wangen glühten und ein Grinsen breitete sich auf Damians Gesicht aus. Seine Hand glitt zu ihrem Bauch; das süße Versprechen einer glücklichen Zukunft gebend. Er neigte
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