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Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)

Titel: Gefangene der Dämmerung: Ravenwood 2 - Roman (German Edition)
Autoren: Mia James
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bei Vampiren wieder rückgängig machen … und damit würde Gabriel wieder im Vollbesitz seiner vampirischen Kräfte sein. Keine ideale Lösung, aber wenigstens würde er nicht sterben. Das Problem war nur, dass das Liber Albus – vom Drachenhauch ganz zu schweigen – eine Legende war: Tagelang hatte sie das Internet durchforstet und nicht einmal den allerkleinsten Hinweis gefunden. Es schien nicht zu existieren. Und dann war da noch eine andere Sache: Wo sich das geheimnisvolle Buch auch immer befinden mochte, sie war sich nicht sicher, ob Gabriel wirklich wollte, dass sie das Buch fand. Sie hatte mehrmals versucht, mit ihm darüber zu sprechen, doch er hatte stets das Thema gewechselt oder sie einfach nur in die Arme genommen und geküsst – worauf sie dann prompt vergessen hatte, worüber sie mit ihm hatte reden wollen. Womöglich war es nur wieder die Paranoia, die sie schon vorhin gepackt hatte, doch plötzlich schrillten erneut ihre Alarmglocken: Es war fast, als wolle er verhindern , dass sie das Buch fand.
    »Gabriel, darf ich dich mal was fragen?«
    »Na klar. Ich weiß nur nicht, ob ich die Frage auch beantworten kann.«
    »Weißt du irgendwas über das Liber Albus?«
    »Du meinst, was drinsteht?«
    »Nein … eher, wo es sich befinden könnte.«
    Er schüttelte den Kopf. »Dann hätte ich es dir bestimmt erzählt, oder?«
    »Hmm.« Sie drückte seine Hand. »Ehrlich gesagt bin ich mir da nicht so sicher.«
    Seit sie sich vor all den Wochen auf dem verschneiten Rasen beim Winterball geküsst hatten, schien sich Gabriel irgendwie verändert zu haben. Es kam ihr vor, als würde ihm die Aussicht auf seinen baldigen Tod sogar gefallen.
    »Willst du denn nicht wieder gesund werden?«
    »Doch, natürlich.« Aber es entging ihr nicht, dass er ihr dabei nicht in die Augen sah.
    »Gabriel …«
    Sanft strich er ihr über die Wange.
    »Ich weiß, du willst mir nur helfen, aber stell dir mal meine Lage vor. Ich verliere dich in jedem Fall, egal, was ich unternehme. Wenn ich sterbe, kann ich nicht mit dir zusammen sein, und wenn ich wieder zum Vampir werde, gibt es ebenfalls keine Zukunft für uns. Und wenn ich darüber nachdenke, wäre ich eigentlich lieber gleich tot.«
    »Nein, Gabriel!«, platzte sie heraus. »Das darfst du nicht sagen!«
    Seine Züge verhärteten sich.
    »April, ich weiß, wie schwer das für dich zu verstehen sein muss. Aber denk doch mal drüber nach, worum du mich bittest. Du verlangst von mir, ein Monster zu werden. Ich weiß, dass ich sterben werde, und der Gedanke, dich zu verlieren, tut mir weh, aber … Du weißt nicht, was es bedeutet, Gefangener des Dunkels, ein Sklave seiner Begierden zu sein.«
    In seinem Blick spiegelte sich etwas, das April noch nie in seinen Augen gesehen hatte: Angst. Aber es war keine Angst vor dem Tod oder vor Schmerzen. Sondern Angst davor, wieder zum Vampir zu werden.
    »Das tut mir leid.«
    »Es ist, als wäre man in einem Tunnel eingeschlossen«, fuhr er leise fort. »Man denkt pausenlos nur an frisches Blut. Jeder, der einem über den Weg läuft, ist ein potenzielles Opfer. Tagein, tagaus denkt man an nichts anderes. Ich muss nur jemanden im Fernsehen sehen, und schon kann ich das Blut förmlich schmecken, das durch seine Adern fließt.« Er hielt einen Moment lang inne. »Es ist die Hölle, April, und ich meine es ernst. Jeder einzelne Tag war die Hölle, bis dein Kuss mich erlöst hat. Und jetzt verlangst du von mir, dass ich in mein früheres Dasein zurückkehre.«
    Sie zog ihn enger an sich.
    »Aber das ist die einzige Möglichkeit, wie wir zusammenbleiben können. Außerdem ist es ja nicht für immer. Wir müssen nur den Vampir finden, der dich in ein Monster verwandelt hat. Wenn uns das gelingt, können wir uns küssen bis in alle Ewigkeit.«
    Er lächelte traurig.
    »Ich weiß.«
    Ihre Schritte wurden langsamer und langsamer, als sie den Pond Square überquerten und sich Aprils Haus näherten.
    »Sehen wir uns morgen?« Sie fragte sich, ob er wusste, dass sie Geburtstag hatte. Wahrscheinlich nicht. April hatte es nicht an die große Glocke gehängt; nach allem, was geschehen war, fand sie ihren Geburtstag irgendwie banal. Ich bin schon zufrieden, wenn ich nur bei dir sein kann, dachte sie und wandte sich ihm erneut zu. Er lächelte, legte ihr einen Finger auf die Lippen und nickte in Richtung eines Streifenwagens, der in der Nähe von Aprils Haustür parkte.
    »Nicht hier, wo uns alle sehen können.«
    Seit dem Angriff, bei dem sie um ein Haar ums
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