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Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)

Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)

Titel: Gefangen in der Todesgruft (Cassandra) (German Edition)
Autoren: Jutta Ploessner (Melissa Anderson)
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Ruderkahn neben dem Bootshaus fiel, fasste sie einen spontanen Plan. Ihr war eingefallen, dass Angie vorgeschlagen hatte, sie sollten damit einmal zu der romantischen Schmugglerbucht rudern, die auf der anderen Seite der Insel lag. Konnte das nicht die Stelle sein, an der sie nun schon zum zweiten Mal in der Nacht die Lichter gesehen hatte?
    Entschlossen ging Jennifer auf das Ruderboot zu. Sie wollte um die Insel herumrudern und sich diese Bucht einmal näher ansehen. Vielleicht entdeckte sie dort ein paar interessante Dinge.
    Sie war kaum ein paar Schritte auf den Kahn zugelaufen, als sie eine Entdeckung machte, die sie vor Schreck erstarren ließ. Eine Armlänge von ihr entfernt lag ein aufgeplatzter Karton im Gebüsch, aus dem eine schwarze Katzenpfote herausragte – Tristans Sarg!
    Jennifer wurden die Knie weich. Was hatte das zu bedeuten? Hatte Angie ihren Kater einfach hierhergeworfen, statt ihn nach St. Ives zur Untersuchung zu bringen? Nein, das konnte sie sich absolut nicht vorstellen! Aber was hatte sich dann hier abgespielt?
    Eine heiße Angst um die Freundin überflutete sie. Jennifer zögerte einen Moment und nagte ratlos an ihrer Unterlippe, dann beschloss sie, ihr Vorhaben, zur Schmugglerbucht zu rudern, trotzdem auszuführen. Wegen Angie konnte sie im Moment ohnehin nichts unternehmen, und mit Rachel allein im Schloss wollte sie auch nicht sein. So stieg sie in den gelb gestrichenen Kahn und lenkte ihn in Richtung Schmugglerbucht.
    Jennifer fand sie auf Anhieb. Es war wirklich eine wildromantische Bucht mit bizarren Felsen und atemberaubenden Klippen, auf denen Killarney Castle von der Rückseite thronte. Niedere Bäume und Strauchwerk säumten die Bucht ein und schmückten den kahlen Fels. Bei schönem Wetter musste das hier ein zauberhafter Platz sein.
    Als sie vollends in die Bucht hineinruderte, erlebte sie eine Überraschung. Hinter einem großen Felsen verborgen schaute das Heck eines Motorbootes hervor. Jennifer zog rasch ihren Kahn an Land und lief hinüber.
    Es war die 'Mullion Star'. Jennifer wusste nicht recht, ob sie sich über den Anblick des Bootes freuen sollte oder ob es ein schlechtes Zeichen war. Wieso ankerte das Boot hier hinten und nicht vorne in der Bucht? Wer war in der Nacht damit gekommen?
    Dann fiel ihr ein, was Angie ihr über die Schmugglerbucht erzählt hatte, nämlich, dass es Kellergänge gab, die einst von Killarney Castle zu ihr hinübergeführt hatten. Gab es von hier aus etwa immer noch einen Zugang zum Haus, und wurde er noch benutzt?
    Aufregung und Abenteuerlust verdrängten Jennifers Ängste für eine Weile. Neugierig blickte sie sich nach allen Seiten um, konnte aber nichts Auffälliges entdecken. Wo konnte der Zugang zum Haus sein, wenn es einen gab?
    Fußspuren im Sand halfen ihr weiter. Sie waren zwar schon ziemlich verwischt, doch sie führten eindeutig zu einer bestimmten Stelle. Sie schienen auch von mehreren Personen zu stammen.
    Aufgeregt ging Jennifer ihnen nach. Sie führten durch Gebüsch und Sträucher und endeten in einer Höhle, die man vorher nicht hatte sehen können. Sie war ziemlich düster, sodass Jennifer kaum etwas sehen konnte.
    Mit vor Aufregung weichen Knien tastete sie sich umher. Mit dieser Höhle musste es eine besondere Bewandtnis haben, denn sonst würden nicht so viele Fußspuren hier hereinführen. Doch ohne Taschenlampe würde sie hier nicht viel ausrichten können.
    Jennifer wollte schon aufgeben, als ihr etwas auffiel. Noch ein Stück weiter hinten bemerkte sie plötzlich einen schwachen Lichtschein. Als sie darauf zuging, entdeckte sie, dass es sich um eine schwere Eisentür handelte, die geschickt mit Felsgestein kaschiert war. Im Moment stand sie einen Spalt offen, doch wenn sie geschlossen war, konnte man sicher nicht so leicht sehen, dass hier eine Tür war.
    Jennifers Herz hämmerte wie wild vor Nervosität und Aufregung. Sie war sicher, hier einem Geheimnis auf der Spur zu sein. Natürlich war sie sich auch bewusst, dass es gefährlich war, hier herumzuschnüffeln, aber sie musste unbedingt herausfinden, was da vor sich ging.
    Sie öffnete die Tür ein Stück weiter und schlüpfte hindurch. Ein matt erleuchteter Kellergang tat sich vor ihr auf. Also doch! Es gab noch einen Zugang von der Schmugglerbucht zum Schloss. Und offenbar befanden sich gerade Richard und Barry darin. Jennifer wusste nur nicht, ob sie das negativ oder positiv werten sollte.
    Zwei Minuten später wusste sie es. Mit ungläubig aufgerissenen Augen
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