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Gefährliche Verlockung - erotischer Liebesroman - Teil 5 (German Edition)

Gefährliche Verlockung - erotischer Liebesroman - Teil 5 (German Edition)

Titel: Gefährliche Verlockung - erotischer Liebesroman - Teil 5 (German Edition)
Autoren: Katelyn Faith
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sehen. Und das ist so ungewohnt und ... großartig, dass mir die Tränen aufschießen.
    „Warum hast du keinen Freund?“, fragt er nach einigen Minuten des Schweigens, in denen ich nur unserem Atem gelauscht habe.
    „Woher willst du das überhaupt wissen? Hast du mich danach gefragt?“, necke ich ihn und kneife in seinen Oberschenkel. Verflixt hart, der Kerl.
    „Du bist nicht der Typ Frau, der einen Freund so hintergehen würde. Da bin ich mir sicher.“
    Oha. Das sind ja mal Lorbeeren ... oder meint er damit nur, dass ich zu langweilig bin, um jemanden mit einer leidenschaftlichen, verhängnisvollen Affäre zu betrügen? Ich kaue an meinem Daumennagel und sehe aus dem Fenster. Nur Dunkelheit um uns herum, hier draußen ist der Nachthimmel schwärzer als in der Stadt, obwohl noch immer der rote Schimmer der vielen Lichter darin liegt.
    „Du hast recht, ich habe keinen“, gestehe ich schließlich. „Und ich hatte auch noch nie einen.“
    Mein Herz fühlt sich an, als ob es jemand in der Brust zusammenpressen würde wie ein Orange, als ich das sage. Herrgott, warum sage ich das überhaupt? Damit er sich noch besser fühlen kann, dass er mich rumgekriegt hat?
    „Wie kann das sein, Emma?“
    Seine Stimme klingt ehrlich irritiert. Klar, ich bin fast dreißig und das ist vielleicht nicht ganz normal.
    „Also ich hatte schon Sex, falls du das meinst.“
    „Ich heiße nicht Josef, Emma, angebliche Jungfräulichkeit hätte ich dir also nicht abgekauft. Ich meine, warum du noch nie jemanden hattest, den du geliebt hast? Dem du vertrauen konntest? Der dich geliebt hat und für dich da war, wenn du jemanden brauchtest? Du bist eine schöne, liebenswerte Frau, ich sehe keinen Grund dafür.“
    Meine Beine zittern, von der Anstrengung vermutlich. Ich spüre jeden einzelnen Muskel im Körper, als hätte ich einen schlimmen Muskelkater nach ausgiebigem Sport.
    „Ich hatte keine guten Vorbilder für Beziehungen“, antworte ich leise und lasse den warmen Regen seines Komplimentes fließen. Meint er das ernst, oder gehört das zu seiner Masche? Er klingt ganz normal, nicht ironisch oder sarkastisch wie früher.
    „Meine Eltern ...“ Meine Stimme bricht und ich muss schlucken. Doch dann sprudeln die Worte aus mir heraus. Außer mit Sylvia habe ich nie mit jemandem darüber gesprochen, doch plötzlich, so in seinen Armen, habe ich das Gefühl, dass ich es ihm sagen kann.
    „Meine Eltern haben sich nur gestritten. Meine Mutter wurde depressiv und hat mir die Schuld an ihrem Unglück gegeben. Wenn sie nicht schwanger geworden wäre, hätte sie meinen Vater nie geheiratet. Ich weiß nicht, wie oft ich das gehört habe in meinem Leben ... fünfhundert Mal? Ich kann mich an kaum einen Tag erinnern, an dem sie es nicht gesagt hätte, auf die eine oder andere Art. Ich kenne meine Eltern nur streitend. Jede Kleinigkeit eskalierte zu einem großen Drama. Es flogen Teetassen und Aschenbecher, aber sonst gab es keine Handgreiflichkeiten. Nicht zwischen ihnen und auch an mir nicht. Trotzdem waren die Nächte für mich ein Horror. Ich hatte Probleme, einzuschlafen, weil ich Angst davor hatte, von ihnen geweckt zu werden. Es ging immer nur um Bagatellen, und um Geld. Vor ungefähr zehn Jahren kam es zu einem Unglück.“
    Meine Augen werden heiß. Jason nimmt meine Hand und drückt sie.
    „Rede weiter“, flüstert er, und sein warmer Atem tröstet mich. Ich presse den Rücken fester gegen ihn, irgendwie ist es gut, ihn dabei nicht anzusehen. Ich kann aus dem dunklen Fenster schauen, aber ich muss die Erinnerungen zulassen. Die Erinnerungen, die ich in eine dunkle, tiefe Schublade gestopft habe. Ich hole tief Luft, bevor ich sie hervorzerre.
    „Ich ging zur Uni, wohnte aber noch zu Hause. Ich plante, bald auszuziehen, um dem ständigen Theater endlich zu entgehen, aber irgendwie fühlte ich mich verantwortlich. Ich trug ja die Schuld daran, dass sie so unglücklich waren, und ich hatte Angst, dass es ohne mich noch schlimmer werden könnte. Also blieb ich. Eines Nachts wurde ich wie immer durch die Schreie geweckt und versuchte, sie zu ignorieren. Doch in der Nacht war einiges anders als sonst. Meine Mutter schrie und heulte, mein Vater blieb ruhig. Bis ich einen dumpfen Laut hörte und dann meinen Vater, der wie ein verletzter Hund heulte. Ich sprang aus dem Bett und lief in die Küche, um nachzusehen ...“
    Ich schlucke wieder, meine Stimme bricht. Jason bleibt stumm hinter mir, legt beide Arme um meinen Oberkörper und zieht mich
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