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Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Titel: Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)
Autoren: Kira Gembri
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ihnen und Rasmus liefen dementsprechend unangenehm ab.
    „Das ist nun schon das zweite Mal in dieser Woche, dass du zu spät nach Hause kommst“, ereiferte sich mein Vater. „Dabei warst du doch früher immer so verantwortungsbewusst! Aber in letzter Zeit hat sich eine gewisse Zügellosigkeit bei dir eingeschlichen, die mir allmählich zu denken gibt.“
    „Bitte reg dich doch nicht so auf“, verteidigte ich mich und streifte mir die Schuhe von den Füßen. „Wir haben Stolz und Vorurteil geguckt, in Ordnung? Nichts … Zügelloses weit und breit.“
    Das brachte meinen Vater ein wenig aus dem Konzept. „Schon wieder? Wie oft willst du dir diesen Film denn noch anschauen – mit diesem griesgrämigen Helden und dem vielen Getanze …“
    Nur mit Mühe unterdrückte ich ein Grinsen. „Eigentlich könntest du dich mit Rasmus ganz wunderbar vertragen. Schlaf schön!“ Damit ließ ich meinen wie vom Donner gerührten Pa stehen und huschte die Treppe zu meinem Zimmer hinauf.
    Weil es tatsächlich schon recht spät war und ich keine Lust hatte, am bevorstehenden Schultag unausgeschlafen zu sein, verkniff ich mir meine Abendlektüre und schlüpfte gleich ins Bett. Auf meinem Handy wartete bereits die übliche Gute-Nacht-SMS von Rasmus auf mich, nur dass er diesmal mit Mr. Rarcy unterschrieben hatte. Ich streckte ihm via Smiley die Zunge heraus, dann kringelte ich mich mit einem warmen Gefühl im Bauch unter meiner Bettdecke zusammen. Kurz darauf fielen mir auch schon die Augen zu.
    In dieser Nacht träumte ich von Sam. Es waren keine Handlungen oder Gespräche, doch sein Lächeln schien an der Oberfläche meines Schlafes zu schwimmen wie eine ölige Flüssigkeit auf Wasser.
     
    ***
     
    „Ich hasse es, wenn Leute Eselsohren in Bücher machen.“ Gedankenverloren ließ ich die Augen durch die Bibliothek wandern, in der Jinxy, Rasmus und ich unsere fünfte Schulstunde verbrachten, weil zurzeit die Sporthalle renoviert wurde.
    Rasmus‘ Kopf flog hoch. „ Ich hasse es, wenn sie die Bücher verkehrt herum ins Regal zurückstellen“, antwortete er und warf einem Mädchen, das ebendiese Missetat gerade begangen hatte, einen finsteren Blick zu.
    „Ich hasse es, wenn Leute ihre Bücher in Zeitungspapier einschlagen, damit man im Bus nicht erkennen kann, was für schweinische Sachen sie lesen“, fuhr ich fort.
    „Ich hasse es, wenn sich Leute im Bus so zu mir rüberlehnen, um herauszufinden, was ich für schweinische Sachen lese.“
    „Ich hasse es, wenn Leute ihre Finger ablecken, bevor sie umblättern.“
    „Uuh“, machte Rasmus und schauderte. Insgeheim versuchte ich mir einen anderen Jungen vorzustellen, mit dem ich ein solches Mauerblümchengespräch hätte führen können und der dabei so aussah … aber es wollte mir nicht gelingen.
    „Du bist ziemlich toll, habe ich dir das schon mal gesagt?“, platzte es aus mir heraus.
    „Ja“, antwortete er nachdenklich, „aber ich würde dir eine Wiederholung verzeihen.“
    „HALLO-HO“, drang eine gereizte Stimme zu uns herüber. „Geht’s noch? Ihr zwei seid schon wieder unerträglich, und außerdem würde ich gerne lernen!“
    Ich wandte mich zu Jinxy um und zog die Augenbrauen hoch. „Stimmt gar nicht, du liest doch gerade Bis(s) zum Ende der Nacht .“
    „Und als du geglaubt hast, dass es niemand bemerkt, hast du ein Eselsohr in die Seite mit der ersten Sexszene gemacht“, ergänzte Rasmus, woraufhin Jinxy ein gequältes Stöhnen von sich gab. In Windeseile raffte sie ihren Schulrucksack an sich und stürmte davon.
    Zerknirscht schaute ich ihr hinterher. „Ich wollte sie nicht verärgern.“
    „Ach, nicht?“, fragte Rasmus und wirkte dabei äußerst vergnügt. Anschließend rutschte er ohne Vorwarnung zu mir und stützte das Kinn auf meine Schulter. Als ich seinen Atem an meiner Wange fühlte, begann sich mein Interesse für Literatur auf rätselhafte Weise zu verflüchtigen, und nur verschwommen erinnerte ich mich daran, dass wir hier nicht alleine waren.
    „Grabowski“, hauchte ich.
    „Eine etwas ungewöhnliche Wahl für einen Kosenamen, aber okay“, flüsterte Rasmus so dicht an meinem Ohr, dass seine Lippen mich berührten.
    „Nein, sie kann uns sehen!“, warnte ich und schielte in Richtung der Lateinprofessorin, die kurz zuvor die Bibliothek betreten hatte und unserem Tisch inzwischen gefährlich nahe gekommen war. „Außerdem muss ich jetzt auch noch Jinxys Bücher zurückräumen, und bis wir in der Cafeteria sind, gibt es vielleicht
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