Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Für immer, Emily (German Edition)

Für immer, Emily (German Edition)

Titel: Für immer, Emily (German Edition)
Autoren: Ilka Hauck
Vom Netzwerk:
Irgendwann war eine schwarze Wand auf ihn zugekommen, und seitdem hatte er nichts mehr mitbekommen. Emily hatte ihm erzählt, er habe die letzte Nacht in Lebensgefahr geschwebt. Er konnte sich auch an diese Zeit nicht erinnern, nur an schwebende Szenen, die wie Traumfetzen in sein Bewusstsein gedrungen waren. Und er hatte Emily gespürt. Er konnte es nicht mit Bestimmtheit sagen, aber er hatte irgendwie gewusst, dass sie da war. Diese Stunden mussten die pure Hölle für sie gewesen sein. Er öffnete die Augen wieder und wandte ihr den Blick zu. Sie sah aus wie ein schlafender Engel. Und das war sie auch, sein Engel. Sein wunderschöner, zarter Engel. Er hob mühsam die Hand und strich ihr zärtlich die Haarsträhne aus dem Gesicht. Dann rutschte er ein wenig näher zu ihr und küsste sie sachte auf die Stirn. „Mein Schatz, es tut mir so leid. Ich hätte alles getan, um dir das hier zu ersparen. Ich liebe dich.“ Sie verzog im Schlaf ein wenig das Gesicht. Er konnte nicht widerstehen und küsste sie sanft.
    Sie murmelte etwas, dann öffnete sie die Augen und sah ihn schlaftrunken an. Dann glitt ein müdes Lächeln über ihr Gesicht. „Nic. Hast du Schmerzen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Entschuldige, ich wollte dich nicht wecken.“
    Sie legte ihm den Finger auf den Mund. „Du kannst mich so oft wecken wie du willst, glaub mir. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass es dir besser geht.“
    Sein Blick strich über ihr Gesicht, er sah die Schatten unter ihren Augen, ihr zärtliches, aber müdes Lächeln, und er stellte sich vor, sie wäre es, die hier an seiner Stelle liegen würde und er hätte Stunde um Stunde um ihr Leben bangen müssen. Alleine bei der Vorstellung fuhr ein solcher Schmerz in sein Herz, der ihm den Atem stocken ließ. Er beugte sich wieder zu ihr, seine Lippen suchten ihre. „Doch, das kann ich. Ich liebe dich, Emily. Du weißt gar nicht, wie sehr.“
    Sie strich ihm zärtlich durch die Haare und küsste ihn. „Ich liebe dich auch.“
    „Ich würde ja ein Stück rücken, damit du dich zu mir legen kannst, aber die haben mich total verkabelt.“ Ein etwas schiefes Grinsen legte sich auf sein Gesicht.
    Emily musste lachen. „Lass nur. Ich sitze ganz gut so. Schlaf weiter. Ich bin ja hier.“
    Niclas nickte, und sein Blick wurde ernst. „Ja, du bist hier. Ich weiß, du bist todmüde, du solltest zuhause in deinem Bett liegen und dich ausruhen. Ich sollte dich heimschicken, aber ich bin froh, dass du hier bist.“
    Sie strich über seine gesunde Wange. „Ich auch“, flüsterte sie.
    Ihre Blicke hielten sich für einige Sekunden fest, dann legte Emily ihren Kopf wieder auf das Kissen, ihre Finger verschränkten sich mit denen von Niclas, und sie waren glücklich, dass sie einander wiederhatten.
     

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    K apitel 34
     
    In den nächsten Tagen ging es mit Niclas‘ Gesundheit weiter aufwärts. Dr. Chambers war sehr zufrieden mit seinen Fortschritten. Nach und nach konnten die Geräte entfernt werden, und Niclas wurde entkabelt, wie er es nannte. Kevin verbrachte viele Stunden am Bett seines Freundes, und auch Mara und Thomas, der Niclas ein guter Freund geworden war, kamen oft vorbei. Auch Kate, Jack und sogar Connor kamen vorbei, sobald sie von der Tragödie hörten. Zu Emilys Freude gab Connor sich große Mühe. Sie hatte endlich das Gefühl, zwischen ihr und ihrem Bruder könnte irgendwann wieder alles gut werden. Sie selbst wich in der ersten Zeit nicht von Niclas‘ Seite, übernachtete weiterhin im Krankenhaus auf ihrem Stuhl, von dem sie hartnäckig behauptete, er sei wirklich bequem. Erst auf massiven Druck von Niclas und Dorothy ließ sie sich am vierten Tag dazu überreden, nach Hause zu fahren und sich endlich einmal richtig auszuschlafen. Sie begann auch wieder mit dem Unterricht und brachte Niclas nach Schulschluss die Unterlagen vorbei, damit er nicht allzu viel versäumte, da ja bald die Abschlussprüfungen stattfanden.
    Peter war überglücklich, dass es Niclas besser ging, allerdings gab es da noch etwas, was ihn tief berührte. Und das war das liebevolle und loyale Verhalten von Taylor, die in dieser schweren Zeit an seiner Seite gewesen war. Und so besprach er sich eines Abends mit seinem Sohn, und bat Taylor einige Tage später schließlich, in Nics und Emilys Beisein, um ihre Hand. Sie war zuerst überrascht, dann fassungslos, und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher