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Fruehlingsherzen

Fruehlingsherzen

Titel: Fruehlingsherzen
Autoren: Jill Shalvis , Vicki Lewis Thompson , Roxanne St. Claire
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dachte Emily und schob das Fläschchen zurück. „Versuchen Sie es doch an sich selbst.“
    „Ich habe es gestern schon probiert.“ Er legte einen Stapel Akten auf den Tisch und schlug die oberste auf. „Ich habe zweimal duschen müssen, um das Zeug wieder loszuwerden, bevor ich in die Firma fuhr.“
    „Dann wissen Sie ja, wie es riecht.“ Damit entließ sie ihn und wandte sich wieder den Zahlen zu.
    „Trotzdem. Ich möchte wissen, was Sie davon halten.“ Zum ersten Mal sah er sie richtig an, als er auf ihre Reaktion wartete.
    Höflich und zugänglich.
    Mit einem kleinen Seufzer öffnete Emily die Flasche, schüttelte ein paar Tropfen heraus und benetzte ihre Handgelenke und die kleine Stelle hinter ihrem Ohr. „Es riecht angenehm.“ Sie widmete sich wieder ihrer Arbeit.
    „Nur ‚angenehm‘?“, wollte er wissen.
    „Ich habe es nicht so mit Parfüm“, beschied sie ihn, und er lachte.
    „Sie sollen Parfüm im Wert von vier Millionen Dollar verkaufen. Da sollten Sie sich vielleicht ein wenig mehr dafür interessieren.“
    „Hören Sie.“ Emily ließ leicht genervt ihre Akte sinken. „Wenn man von Ihnen verlangen würde, ab morgen Tampons zu verkaufen, würden Sie das doch auch tun, oder?“
    Richards Lächeln schwand. „Ja, natürlich. Darf ich fragen, worüber Sie sich eigentlich so ärgern?“
    „Darüber, dass Sie mich wie ein Kind behandeln.“ Sie verschlang die Finger ineinander. „Wie ein dummes kleines Mädchen. So würden Sie mit keinem Mann umgehen. Oder hätten Sie von George auch verlangt, dass er Ihnen das Parfüm vorführt?“
    „Das ist etwas anderes.“
    „Nein, das ist es nicht.“
    Richard schien sich nicht besonders wohl in seiner Haut zu fühlen. „George gehört nicht zu unserem Team.“
    „Jemandem ein Parfüm mehr oder weniger an den Kopf zu werfen und ihm zu befehlen, es auszuprobieren, ist auch nichtgerade das, was ich unter Teamwork verstehe“, gab Emily bissig zurück. „Wir sind kein Team. Sie spielen den Boss und geben mir Befehle, und Sie hören mir nie zu. Das ist keine Partnerschaft, und das ist kein Teamwork. Das ist gar nichts.“ Sie schlug ihre Akte mit einer heftigen Bewegung zu und stand auf.
    „Sie haben recht“, sagte Richard zerknirscht.
    Emily blieb wie angewurzelt stehen und starrte ihn an. Er rieb sich den Nacken und lächelte reuevoll. In diesem Augenblick sah er aus wie ein kleiner Junge, der etwas angestellt hatte. Und die Wirkung, die er auf sie hatte, war verheerend.
    „Ich bin einfach so daran gewöhnt, dass ich der Boss bin, und dann kann ich manchmal nicht so schnell umdenken.“ Er sah sie um Nachsicht bittend an. „Es tut mir leid.“
    Emily setzte sich wieder. Es wäre wirklich einfacher, wütend auf ihn zu sein, wenn er nicht so viel Charme hätte! Mit diesem Lächeln erreichte er wahrscheinlich alles, was er wollte.
    Sie schlug ihre Akte wieder auf. „Also, gut. Dann hören Sie mir zur Abwechslung einmal zu. Unser Hauptproblem bei diesem neuen Parfüm ist, dass es sich deutlich von Paradise abheben muss. Und dazu brauchen wir mehr als nur einen anderen Namen oder Rubine statt Diamanten. Wir müssen dem Kunden vor allem klarmachen, dass es auf diesen Unterschied ankommt. Er muss in der Werbung herausgestellt werden, und das ist die zusätzlichen Geldmittel wert.“
    Richard nahm die Kappe von seinem Stift und setzte sich in Positur. „Gut. Und wo liegt nun der berühmte Unterschied?“
    „Sizzle ist billiger. Aber es käme natürlich einem Selbstmord gleich, es unter diesem Aspekt zu vermarkten.“
    „Zugegeben.“ Er gab sich durchaus Mühe. „Riecht es anders als Paradise?“
    „Ja, natürlich.“ Emily öffnete das kleine Fläschchen. „Es ist irgendwie würzig. Paradise ist schwerer, fruchtiger. Wir werben mit ‚verführerisch und sexy‘.“ Emily wedelte mit dem Glasstöpsel, um den Duft in der Luft zu verbreiten. „Dieses neue Parfüm könnte gut ein etwas aufregenderes Image vertragen. Es hat etwas Kribbelndes.“
    Sie verstrich einen Tropfen auf dem Handrücken und roch daran. „Ja, es hat definitiv ein gewisses Kribbeln.“ Sie benetzte den Glaspfropfen erneut und strich damit über ihren Hals. „Es ist genauso sexy wie Paradise, aber trotzdem anders.“ Sie bewegte den Pfropfen zu ihrem Blusenausschnitt und dem Ansatz ihrer Brüste. Richard sah ihr fasziniert zu.
    „Es dauert natürlich noch ein wenig“, erklärte sie dabei. „Der Duftstoff muss sich erst noch durch die Hautwärme entfalten.“
    „Oh.“ Er
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