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Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)

Titel: Frühlingsgefühle X3 (Mit Senta durch die Jahreszeiten)
Autoren: Leonie von Zedernburg
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Ex-Mannes gemacht, die auf einen nicht einfachen Charakter hindeuteten.
    Alle Augen waren auf den Ankömmling gerichtet. Lothar klopfte sich unbesorgt den Schnee von den Schuhen. Im Nu bildete sich eine Pfütze und Senta platzte vor Ärger die Hutschnur.
    »Kannst du dir die Schuhe denn nicht wie jeder normale Mensch vor der Tür abklopfen?«
    »Ach hallo, mein Schatz, auch ich freue mich, dich endlich wieder zu sehen! Stell dir vor, ich habe doch tatsächlich diesen Doktor getroffen, der dich damals, nach deinem Unfall behandelt hat.«
    Er grinste. Als er dann näher kam, gefror ihm das Grinsen. Er hatte Gabriel entdeckt, der immer noch auf seinem Stuhl hockte und sich an seiner Kaffeetasse festhielt.
    »Na, wen haben wir den da?« Seine Stimme hatte etwas Lauerndes an sich. »Stell uns doch mal vor, Sentalein!«
    Senta wäre ihm am liebsten an die Gurgel gegangen, hielt sich aber aus nachvollziehbaren Gründen zurück.
    »Das ist Gabriel Scharf, der Mann, der mich aus meinem brennenden Auto gezogen hat.« Sie wandte sich mit versteinerter Miene um. »Und das ist Lothar Weißenfels, mein geschiedener Mann.«
    »Oh, da muss ich mich ja noch bei ihnen bedanken!«
    Er ging auf Gabriel zu und ergriff dessen Hand mit beiden Händen.
    »Ich bedanke mich im Namen meiner Familie aufs Allerherzlichste, Herr Scharf. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn sie nicht so überaus mutig gehandelt hätten!«
    Er drehte sich nach Senta um.
    »Da hättest du aber ruhig etwas mehr springen lassen dürfen, als ein läppisches Frühstück, meine Liebe, meinst du nicht auch?«
    »Erstens bin ich nicht deine liebe Frau und zweitens solltest du es mir überlassen, wie ich mich bei Herrn Scharf bedanke!«
    Lilly, die sich diesen Disput schweigend angehört hatte, mischte sich nun ein.
    »Hallo Papa!«
    Das Kind besaß Geistesgegenwart, stellte Senta fest. Augenblicklich ließ Lothar von seinen Opfern ab und zog Lilly mit einem alles überstrahlenden Lächeln in seine Arme. »Ach, wie sehr habe ich dich vermisst, mein Goldschatz!«, proletete er so laut, dass Gabriel Scharf erschrocken zusammenfuhr.
    »Ich wollte mich gerade verabschieden.« Das kam etwas monoton heraus. »Ich habe noch einen langen Weg vor mir«, erklärte er seiner mehr oder weniger erstaunten Zuhörerschaft. »Ich hole nur eben schnell meinen Mantel!«
    Staunend stand Senta da. Konnte es sein, dass er Angst vor Lothar hatte, oder wollte er lediglich eine Eskalation vermeiden? Als er dann aufbruchbereit vor ihr stand, musste sie schlucken, damit die aufkommenden Tränen sie nicht verrieten.
    Sie wurde einfach das Gefühl nicht los, dass nun alles vorbei war. Was sonst sollte dieser übereilte Aufbruch bedeuten? Gabriel ergriff Sentas Hand und drückte sie, dabei beugte er sich leicht nach vorn. Senta zuckte zurück. Der hatte doch nicht vor, sie vor den Augen Lothars zu küssen?
    Lothar verfolgte die Szene mit Argusaugen. Wenn er sich nicht täuschte, dann wollte dieser Typ gerade eben seiner Senta einen Kuss geben. Irgendetwas war hier faul!
    ***
    Vor der Tür machte Gabriel Senta das unverkennbare Zeichen für »wir telefonieren«, sah ihr dabei tief in die Augen und stapfte davon, ohne sich noch einmal umzudrehen.
    » Nun, das war‘s «, dachte Senta frustriert. Ausgeträumt! So wie es aussah, hatte er ihr die Entscheidung abgenommen. Sie sollte dringend etwas gegen die aufkommende Verzweiflung unternehmen. Irgendwie beschlich sie das ungute Gefühl, aufs Abstellgleis geschoben worden zu sein. Mit fahrigen Bewegungen begann sie, den Frühstückstisch abzuräumen. Lothar, der ihr dabei interessiert zusah, schenkte sie keine Beachtung.
    »Na, welche Laus ist denn der Gnädigsten über die Leber gelaufen?«, säuselte er und versuchte ihr dabei ins Gesicht zu sehen.
    »Wenn du schon so fragst, dann sag ich’s dir natürlich gerne!« Senta sah ihn provozierend an. »Ich denke mal, das warst du!«
    »Holla, das hört sich ja gerade so an, als ob du mir den kleinen Ausrutscher mit der EC-Karte noch immer nicht verziehen hättest.« Er zog eine Grimasse.
    Das war für Lilly das Stichwort, sie verdrückte sich schleunigst aus der Gefahrenzone.
    »Ich gebe ja zu, dass ich da etwas über das Ziel hinaus geschossen bin, aber ich befand mich eindeutig in einer Notlage. Ich hatte Knall auf Fall die Verantwortung für die ganze Family, da habe ich halt nicht lange gefackelt. Man weiß ja nie, was da auf einen zukommen kann! Ein bisschen Geld sollte man doch
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