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Friedenskommissare der Galaxis

Friedenskommissare der Galaxis

Titel: Friedenskommissare der Galaxis
Autoren: Keith Laumer
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nach Hause verschifft.
    Punkt Nummer zwei: Da die Regierung am besten regiert, die am wenigsten regiert, beabsichtige ich, meinem Volk nur das Beste zu geben. Dementsprechend werden alle Gesetze für ungesetzlich erklärt, einschließlich diesem hier.«
    »Hmm«, machte Pouncetrifle. »Da Seine Majestät offensichtlich non compos mentis ist, Jith, erfordert es die Pflicht, daß im Interesse des Wohlergehens des lumbaganischen Volkes verantwortliche Autoritäten an seiner Stelle entscheiden. Ich bin sicher, Sie sind ganz meiner Meinung?«
    »Ganz gewiß, Harvey«, flüsterte Jith. »Ich schlage vor, wir suchen einen ruhigen Aufenthaltsort für Seine Majestät – vielleicht findet sich ein geeigneter Raum im Keller –, während Sie und ich die Dinge arrangieren im Hinblick auf …«
    »Es besteht kein Grund für eine Diskussion«, unterbrach der Kaiser mit fester Stimme. »Vor allem, da keiner von Ihnen von jetzt an irgend etwas hinsichtlich lumbaganischer Angelegenheiten zu sagen hat.«
    »Er phantasiert«, erklärte Pouncetrifle kurz und bündig. »Jith, Sie sind mein Zeuge, daß Seine Majestät unzusammenhängendes Zeug stammelte, als ich gezwungen war, ihn in Gewahrsam zu nehmen. Retief, helfen Sie dem armen Kerl von seinem Sessel …«
    »Merkwürdige Akustik in diesem Raum«, meinte Retief ungerührt. »Ich dachte einen Augenblick, Exzellenz hätte vorgeschlagen, daß wir uns an einem fremden Staatschef vergreifen.«
    »Meuterei, wie?« bellte Oberst Warbutton. »Nun, ein Glück für die Demokratie, daß ich hier bin, um die Wünsche des Volkes auszuführen!« Er näherte sich dem Thron. Drei Meter vor dem Thron schwebte er plötzlich ein paar Zentimeter über dem Boden und ruderte heftig mit den Füßen. Zwei Kollegen sprangen an seine Seite und hatten auf einmal ebenfalls keinen Boden mehr unter den Füßen. Leicht wie Luftballons schwebten sie der Decke entgegen. Pouncetrifle äußerte ein eigenartiges, knurrendes Geräusch, als auch er sich vom Boden hob, gefolgt von Magnan und seinem übrigen Personal. Jith stieß einen schwachen Schrei aus, als er seinerseits mitsamt seinem Gefolge aufwärts schwebte. Nur Retief und Lucael blieben auf ihren Füßen.
    »Jetzt haben Sie die Einzelheiten der neuen Verfassung gehört«, erklärte der Kaiser den entschwebenden Bürokraten, »und ich erkläre hiermit die Audienz für beendet. Verschwinden Sie!«
    Seinen Worten folgte eine Reihe von scharfen Plopps, als die Luft den freien Raum füllte, der durch die plötzliche Abwesenheit der diplomatischen Würdenträger entstanden war.
    »Ich hoffe, du hast sie nicht ganz und gar weggeworfen«, sagte Retief. »Sobald sie wieder auf den Füßen sind, werden sie bestimmt eine realistischere Sicht der angemessenen Rolle von Diplomaten in der Entwicklung von Lumbaga akzeptieren.«
    »Sie klauben sich gerade aus den Kartoffeln im Vorratskeller«, berichtete Seine Majestät. »Und jetzt … erklärte ich das Parlament für aufgelöst … bis … zum nächsten Mal …« Er sank auf dem Thron zusammen und begann zu schnarchen.
    Retief wandte sich Lucael zu. »Gut gemacht, Luke. Ich habe mich schon gefragt, wie lange du durchhalten kannst.«
    »Wenn jemand danach fragt«, sagte der Super-Lumbaganer mit versagender Stimme, »dann sag ihnen … ihr Kaiser wird zurückkehren … wann immer die Lage es erfordert. Und jetzt … lebwohl, Retief …«
    Es gab einen letzten scharfen Knall, und Retief befand sich ganz allein in dem Thronsaal.

 
21.
     
    »Himmel, Retief«, bemerkte Erster Sekretär Magnan, »jetzt da die ganze Aufregung vorbei ist, fragt man sich wirklich, ob die ganze Angelegenheit nicht nur das Produkt einer Massenhysterie war.« Sie saßen in der Kaiserlichen Festhalle an einem langen Tisch und dinierten etwas mager von CDT-Bankett-Notrationen inmitten einer kosmopolitischen Gesellschaft von Terranern, Groaci und Lumbaganern.
    »Offengestanden, ich neige dazu, den Vorfall als reines Delirium abzutun«, warf Oberst Warbutton ein und löffelte Kaviar in sich hinein. »Vielleicht schreibe ich ein Memorandum der kürzlichen Ereignisse, betitelt: ›Die Bedeutung von Massenhalluzinationen in Militärischen Angelegenheiten‹.«
    »Wie wäre es mit: Die Halluzinatorische Bedeutung des Militärs in Massenangelegenheiten? « schlug Magnan spitz vor. »Du meine Güte, Retief«, meinte Gloot, während sich die Männer von Krieg und Frieden ein verbales Gefecht lieferten, »du warst also wirklich von Anfang an ein Terry. Irgendwie
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