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Frag Nicht - Kuess Mich

Frag Nicht - Kuess Mich

Titel: Frag Nicht - Kuess Mich
Autoren: Anna Cleary
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Einverstanden?“
    Mutter und Tochter nickten begeistert, und schon ging es los.
    Am Strand spielten sie mit Vivi fangen, bis Lara sich erschöpft in den Sand fallen ließ. Alessandro streckte sich neben ihr aus, und gemeinsam beobachteten sie, wie Vivi am Ufer Muscheln sammelte und quiekte, wenn eine Welle ihre nackten Füßchen erwischte.
    „Die einfachen Dinge sind doch am schönsten“, meinte Alessandro, zog Lara an sich und küsste ihr Ohr. „So fühlt es sich also an, wenn man ein Kind hat.“
    „Ja. Man ist Tag und Nacht beschäftigt und darf das Kind nie aus den Augen lassen.“
    Nachdenklich sah Alessandro vor sich hin. Lara musterte ihn besorgt von der Seite. Hatte er schon genug von seiner Vaterrolle? Wahrscheinlich freute er sich bereits darauf, am nächsten Wochenende in den Flieger zu steigen.
    „Du hast ihr ein wunderschönes Geschenk gemacht“, sagte sie leise. „Soll es sie an dich erinnern?“
    „Ich habe es ihr gegeben, damit es sie an diesen Tag erinnert“, antwortete Alessandro mit sanfter Stimme.

18. KAPITEL
    Alessandro blieb auch zum Abendessen. Zu Vivis grenzenlosem Erstaunen bestand er darauf, zu kochen, unterstützt von Lara als willige Küchenhilfe.
    „Lieber willige Hilfe als Sklavin“, murmelte Lara vor sich hin, was ihr einen anzüglichen Blick von Alessandro einbrachte. Nach dem Essen schlief Vivi sehr bald ein. Es war aber auch ein aufregender Tag für sie gewesen. Statt wie geplant zum Hotel zurückzufahren, verbrachte Alessandro die Nacht in Laras Bett, denn die Leidenschaft hatte sie erneut übermannt.
    Alessandro hatte Vivis kleines Herz im Sturm erobert. In ihren Augen war er offensichtlich ein Märchenprinz, den sie anhimmelte. Aber wer konnte dem Marchese der Venezianischen Inseln schon widerstehen?
    Er freute sich, als Vivi darauf bestand, er müsse auch am Sonntag bei ihnen zu Abend essen. Trotzdem wurde Alessandro im Laufe des Nachmittags immer stiller und nachdenklicher. Schließlich teilte er ihnen behutsam mit, er müsse sich jetzt leider verabschieden, weil er sich im Hotel auf die kommende Woche vorbereiten wolle.
    Lara sah das sofort ein, schließlich hatte sie selbst auch noch Verschiedenes zu erledigen. Dennoch war sie ebenso enttäuscht wie Vivi. Am liebsten hätte sie Alessandro nie mehr fortgelassen. Wehmütig verabschiedete sie sich von ihm und war den Tränen nahe, als er sich hinunterbeugte, um Vivi einen Abschiedskuss zu geben. Besitzergreifend legte die Kleine ihre Ärmchen um seinen Hals.
    Am nächsten Morgen rief Alessandro Lara zu sich ins Büro. Im dunklen Anzug wirkte er wieder wie der Boss. Das änderte aber nichts daran, dass er auch ihr Geliebter und der Vater ihrer Tochter war. Er begrüßte sie mit einem leidenschaftlichen Kuss.
    „Ich muss dir etwas sagen“, meinte er schließlich ernst.
    Lara schwante nichts Gutes. „Bist du etwa schwanger?“, fragte sie betont fröhlich, um ihre Besorgnis zu verschleiern.
    Er lächelte. „Nein, dieses Mal nicht.“ Forschend sah er sie an, dann fügte er hinzu: „Ich fliege heute Abend zurück nach Italien.“
    „Was?“ Ihre Knie drohten vor Schreck wegzuknicken. Nun war die wunderschöne Zeit mit Alessandro also schon beendet.
    Aber was hatte sie denn erwartet? Er hatte ihr nichts versprochen, nur, dass er Vivi finanziell absichern wollte. Dabei hatte Lara so gehofft, er würde ihr einen Antrag machen.
    Nun war sie bitterlich enttäuscht. „Musst du wirklich schon abreisen? Ich dachte, du bleibst noch eine Woche hier, bis zu deinem Abflug nach Bangkok.“
    „Das hatte ich vor. Aber mir ist etwas dazwischengekommen. Sieh mich nicht so traurig an, tesoro . Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“ Zärtlich zog er sie an sich heran. „Mir tut es auch leid, aber die Sache duldet keinen Aufschub. Es sind ja nur einige Tage. Auf dem Rückweg erledige ich die Geschäfte in Bangkok.“
    Lara schöpfte neue Hoffnung. „Du kommst zurück nach Australien?“
    „Natürlich! Was dachtest du denn?“ Ernst und aufrichtig sah er sie an.
    Als er Zweifel in ihren schönen Augen las, verzog er das Gesicht. „Glaubst du mir etwa nicht? Ich komme wirklich zurück.“
    „Okay, wenn du es sagst.“
    Doch ganz überzeugt war Lara nicht. Vielleicht wurde er am anderen Ende der Welt so lange aufgehalten, dass er sie und Vivi völlig vergaß. Oder er kehrte zurück, aber erst nach einem Jahr. Das wäre schrecklich. Vivi hatte ihren Vater doch gerade erst in ihr Herz geschlossen. Wenigstens sollte sie ihn noch
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