Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Foundation 08: Foundation

Foundation 08: Foundation

Titel: Foundation 08: Foundation
Autoren: Asimov Isaac
Vom Netzwerk:
zurück.
    Er erkundigte sich beim Empfangschef: »Wo bekomme ich eine Karte für eine Planetenbesichtigung?«
    »Gleich hier.«
    »Wann geht sie Los?«
    »Sie haben sie gerade verpaßt. Morgen startet wieder eine. Kaufen Sie Ihre Karte jetzt, und wir werden einen Platz für Sie reservieren.«
    »Oh.« Morgen war es zu spät, da mußte er in der Universität sein. »Gibt es vielleicht einen Aussichtsturm – oder so etwas?« fragte er. »Ich meine, im Freien.«
    »Natürlich! Ich verkaufe Ihnen eine Karte dafür, wenn Sie möchten. Doch lassen Sie mich besser nachprüfen, ob es regnet oder nicht.« Er schloß einen Kontakt neben seinem Ellbogen und las die fließenden Buchstaben, die über einen mattierten Schirm rasten. Gaal las mit.
    Der Empfangschef erklärte: »Gutes Wetter. Ich glaube, wir sind jetzt in der Trockenzeit.« Im Gesprächston setzte er hinzu: »Ich selbst kümmere mich nicht um die Welt draußen. Es ist drei Jahre her, daß ich das letztemal im Freien war. Hat man das einmal gesehen, kennt man es, und mehr ist nicht daran. – Hier ist Ihre Karte. Eigener Aufzug hinten. ›Zum Turm‹ steht daran. Den nehmen Sie.«
     
    Der Aufzug war von der neuen Sorte, die durch Antigravitation betrieben wurde. Gaal stieg ein, und andere folgten ihm. Der Fahrstuhlführer schloß einen Kontakt. Die Schwerkraft fiel auf Null. Gaal hing im Raum, der Fahrstuhl beschleunigte nach oben, und er hatte wieder ein bißchen Gewicht. Dann kam das Abbremsen, und Gaals Füße verließen den Fußboden. Gegen seinen Willen schrie er auf.
    Der Fahrstuhlführer rief: »Stecken Sie die Füße unter eine Schiene! Können Sie das Schild nicht lesen?«
    Die anderen hatten es getan. Sie lächelten über ihn, als er wie verrückt und doch vergeblich versuchte, die Wand wieder hinabzuklimmen. Ihre Schuhe drückten aufwärts gegen die Chromschienen, die sich in parallelen Reihen mit zwei Fuß Abstand voneinander über den Fußboden zogen. Gaal hatte diese Schienen beim Eintreten wohl bemerkt, aber sich nichts dabei gedacht.
    Dann streckte sich eine Hand nach ihm aus und zog ihn herunter.
    Er keuchte seinen Dank. Der Aufzug hielt.
    Gaal trat auf eine offene Terrasse hinaus, die von weißem Glanz Übergossen dalag. Es tat seinen Augen weh. Der Mann, der ihm eben geholfen hatte, kam unmittelbar hinter ihm.
    Der Mann sagte freundlich: »Eine Menge Sitze.«
    Gaal schloß den Mund, der ihm offengestanden hatte, und antwortete: »Sieht ganz so aus.« Automatisch ging er auf die Sitze zu und blieb wieder stehen.
    »Wenn es Ihnen nichts ausmacht«, sagte er, »möchte ich nur einen Augenblick am Geländer stehenbleiben. Ich… ich möchte mich ein bißchen umsehen.«
    Der Mann winkte ihm gutmütig zu, das zu tun. Gaal beugte sich über das schulterhohe Geländer und badete sich in dem Panorama.
    Er konnte den Boden nicht erkennen, der sich in der zunehmenden Komplexität der von Menschenhand geschaffenen Strukturen verlor. Er konnte keinen anderen Horizont erkennen als den von Metall vor dem Himmel, der sich zu beinahe gleichförmigem Grau ausdehnte, und er mußte sich sagen, daß es so auf der gesamten Landoberfläche des Planeten aussah. Es war kaum irgendeine Bewegung zu entdecken. Ein paar Vergnügungsboote gondelten über den Himmel, aber der ganze rege Verkehr von Milliarden Menschen wickelte sich unter der metallenen Haut der Welt ab.
    Nirgendwo gab es etwas Grünes; kein Grün, keine Erde, kein anderes Leben als menschliches. Irgendwo auf der Welt, ging es Gaal durch den Kopf, stand der Palast des Kaisers inmitten einhundert Quadratmeilen natürlichen Bodens, grün von Bäumen, in allen Regenbogenfarben von Blumen prangend. Das war eine kleine Insel in einem Ozean aus Stahl, doch von da, wo Gaal stand, war sie nicht sichtbar. Sie mochte zehntausend Meilen entfernt sein. Er wußte es nicht.
    Bald, bald mußte er eine wichtige Besichtigungstour machen!
    Er seufzte geräuschvoll, und endlich erfaßte er, daß er auf Trantor war, auf dem Planeten, der den Mittelpunkt der ganzen Galaxis und den Kern der menschlichen Rasse darstellte. Er sah keine seiner Schwächen. Er sah keine Schiffe mit Lebensmitteln landen. Er führte sich nicht vor Augen, daß eine verletzliche Drosselader die vierzig Milliarden Bewohner Trantors mit dem Rest der Galaxis verband. Er war sich nur der gewaltigsten Tat des Menschen bewußt, der vollständigen und beinahe verächtlich endgültigen Eroberung einer Welt.
    Er trat zurück, und die Überwältigung stand ihm ins
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher