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Flucht vom Planet der Affen

Flucht vom Planet der Affen

Titel: Flucht vom Planet der Affen
Autoren: Jerry Pournelle
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zurückzog, blickte er in glasige Augen. Er bedeutete einem der Umstehenden, eine Decke zu besorgen, dann blickte er zu Dr. Hasslein auf, der in der Türöffnung stand. »Er ist tot«, sagte er. Seine Stimme klang ungläubig.
    »Tut mir leid, das zu hören«, sagte Hasslein.
    »Das glaube ich Ihnen«, sagte Lewis bitter. Er breitete die Decke über den toten Soldaten und stand auf.
    »Ich bedaure es wirklich. Ich weiß nicht, warum Ihre Meinung mir wichtig ist, Doktor Dixon, nachdem offensichtlich ist, daß Sie niemals gut von mir denken werden, aber aus irgendeinem Grund versuche ich Sie immer wieder zu überzeugen, daß ich kein Ungeheuer bin, das nach dem Blut Unschuldiger dürstet.«
    »Sie wollen die Schimpansen tot sehen. Sie werden dies als einen Vorwand gebrauchen, um sie zur Strecke zu bringen.«
    »Gewiß. Sie sind eine Bedrohung für die Menschheit, für die Zivilisation – für alles, was mir teuer ist, und sie müssen vernichtet werden. Ich wünschte, sie wären böse. Es würde manches erleichtern.« Er wies auf den Toten und fügte hinzu: »Ich vermute, daß sogar dies ein unglücklicher Unfall war; aber es wird unser Vorgehen erleichtern.« Er wandte sich um, kehrte in sein Büro zurück und begann zu telefonieren. Alarmsirenen heulten los, und innerhalb weniger Minuten verließen mehrere Jeeps mit Bewaffneten das Lager, während Suchtrupps den Lagerbereich und die nähere Umgebung durchkämmten.
    Bevor er den letzten Anruf machte, zögerte Dr. Hasslein. Als er den Hörer in der Hand hielt und überlegte, kam Lewis Dixon in sein Büro. Hasslein blickte irritiert auf. »Ja? Was gibt es?«
    »Welche Befehle haben Sie den Leuten gegeben?« verlangte Lewis zu wissen. »Werden sie beim Anblick der beiden das Feuer eröffnen?«
    »Ich habe dem Admiral nur gesagt, daß die Gefangenen geflohen sind und bei ihrer Flucht einen Marinesoldaten getötet haben.«
    »Mein Gott! Das wird die anderen schießwütig machen ...«
    »Ich hoffe es«, sagte Dr. Hasslein. »Ich gebe das offen zu. Ist es Ihnen denn gleichgültig, was aus Ihren Nachkommen wird, Dixon? Die Frage lautet: sie oder wir; können Sie das nicht verstehen?«
    »Selbst wenn ich das glaubte, könnte ich ihre Tötung nicht billigen.«
    Dr. Hasslein wählte eine Nummer, wartete und sagte dann: »General Brody, bitte. Wenn Sie mich jetzt entschuldigen wollen, Doktor Dixon, ich muß dem Präsidenten Meldung machen.« Er wartete, bis Lewis gegangen war, dann zündete er sich eine Zigarette an. Es dauerte lange, bis Brody an den Apparat kam, und noch länger brauchte Hasslein, um zu erklären, was geschehen war.
    »Welche Befehle haben die Marinesoldaten?« fragte Brody.
    »Die Flüchtigen wieder einzufangen, natürlich ...«
    »Aber sie wissen, daß diese Affen einen von ihren Kameraden getötet haben. Wenn sie nicht unter strengem Befehl stehen, werden sie die Schimpansen abschießen wie Kaninchen. Sorgen Sie dafür, daß die Soldaten ausdrücklichen Befehl erhalten, die beiden lebend einzufangen. Ist das klar?«
    »Ich dachte, Sie stimmten mit mir überein, General«, protestierte Hasslein.
    »Was hat das damit zu tun?« sagte Brody. »Der Präsident wird darauf bestehen. Diese Affen müssen lebendig gefangen werden, und zur Hölle mit dem, was sie getan oder nicht getan haben. Ich habe die letzte Meinungsumfrage über diese Affen gelesen, Hasslein. Wenn wir sie einfach abknallen, wird es eine politische Krise geben. Kein Tag vergeht, ohne daß irgendwelche Wissenschaftler anfragen, ob sie mit ihnen sprechen können. Ich muß diese verdammten Affen lebendig wiederhaben, Hasslein, oder der Präsident zieht mir das Fell über die Ohren.«
    »Ich verstehe.«
    »Gut. Ich werde jetzt Admiral Jardin anrufen. Geben Sie unterdessen die entsprechenden Befehle aus, Victor. Und rufen Sie mich an, wenn es Neuigkeiten gibt.«
     
    Sie sahen die mit bewaffneten Soldaten besetzten Wagen die Straße entlangrasen, und ihr Schrecken wuchs. Zira stöhnte wieder, und schließlich hielt Cornelius es nicht länger aus.
    »Ich gehe Hilfe holen«, sagte er. »Ich muß sehen, daß ich Lewis finde.«
    »Nein ... bitte.« Sie versuchte, sich zu erheben und aus der kleinen Mulde zu spähen, in der sie sich versteckt hatten. Dorngesträuch wuchs dicht auf allen Seiten, so daß man sie von der Straße nicht sehen konnte.
    »Sieh mal, ich verlor nur die Nerven, als dieser Soldat hereinkam. Ich verletzte ihn, aber inzwischen wird er wieder zu sich gekommen sein. Ich werde mich bei ihm
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