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Flucht nach Avalon

Flucht nach Avalon

Titel: Flucht nach Avalon
Autoren: Jason Dark
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gefüllt. Aber auch er hatte es wieder abgestellt und starrte ins Leere.
    »Worüber denken Sie nach?«
    »Mir gehen die Botschaften nicht aus dem Kopf. Sie haben etwas zu sagen, sie wollen uns darauf aufmerksam machen, daß bald etwas eintritt. Sie sind anders als wir, und wir kennen sie nicht. Aber sie sind da, auch wenn wir sie nicht sehen, und das bedrückt mich.«
    »Und jemand von ihnen hat einen Namen, der sich verdammt menschlich anhört«, sagte der Colonel. »Nadine Berger. Ich werde es noch einmal versuchen und mich dann mit dem FBI in Verbindung setzen. Zum Glück kenne ich einen der Chefs, da wird es kaum Ärger geben.«
    »Das wäre nicht schlecht.«
    »Aber nicht in dieser Nacht. Wir warten bis zum nächsten Morgen.«
    »Sir«, sagte Tadlock und schaute gegen sein Glas. »Ich will nicht unken oder den Teufel an die Wand malen, aber können Sie sich vorstellen, daß bis Sonnenaufgang noch etwas geschieht? Daß all diese Voraussagungen eintreffen werden?«
    »Wollen Sie meine ehrliche Meinung hören, Tadlock?«
    »Ja, Sir!«
    Colonel Olmos nickte sehr langsam. »Ja, ich kann mir vorstellen, daß noch etwas passiert. Ich will nicht sagen, daß ich fest daran glaube, aber ich möchte es auch nicht zur Seite schieben. Da könnte einiges auf uns zukommen.«
    »Dann wird es gefährlich.«
    »Damit rechne ich auch.«
    Tadlock lächelte schmal. »Wenn diese Person namens Nadine Berger in der Lage ist, sich über unseren Computer zu melden, müßte es ihr eigentlich nicht schwerfallen, trotz der Sicherheitsbestimmungen, hierbei uns einzudringen.«
    »Da haben Sie recht.«
    »Und dann riecht es nach Gewalt.«
    »Könnte auch sein.«
    »Wollen Sie die Wachtposten schon vorsorglich in Alarmbereitschaft versetzen lassen?«
    Olmos wiegte den Kopf. »Daran habe ich gedacht. Ich habe es mir sogar vorgenommen, aber ich möchte keine Pferde scheu machen. Ich will erst abwarten und hoffe noch immer auf einen Irrtum von unserer Seite her.«
    »Das wäre wünschenswert, Sir. Erscheint mir in diesem Fall nicht sehr realistisch zu sein.«
    »Leider.«
    Der Colonel griff zur Flasche. Er wollte sich einen zweiten Drink gönnen.
    Tadlock legte sicherheitshalber seine Hand auf das Glas. Er hatte es nicht einmal leergetrunken.
    Auch der Colonel kam nicht dazu, den Drink zu nehmen. Etwas anderes passierte völlig unvorbereitet und wie aus der Luft gegriffen. Erst flackerte das Licht kurz auf, dann stärker, und einen Moment später erlosch es völlig.
    Die beiden Männer saßen im Finstern!
    ***
    Es war so dunkel, daß sie sich nicht einmal sehen konnten. Sie hörten nur, wie sie atmeten, und Tadlock vernahm, daß sein Vorgesetzter die Flasche mit einem dumpfen Laut auf den Schreibtisch zurückstellte.
    Danach war es wieder still. Sie warteten ab.
    Die Dunkelheit und die Stille wirkten ätzend auf sie. Bleiern lag sie über ihnen. Sie spürten beide das Unbehagen, daß sich mit jeder Sekunde, die verstrich, bei ihnen verstärkte und dafür sorgte, daß es zu einem Gefühl der beklemmenden Furchtkam.
    Niemand sprach.
    Sie konnten sich aber auch nicht mit den Gegebenheiten abfinden, und es war Tadlock, der die Stille schließlich mit einer leise gestellten Frage unterbrach.
    »Ich erwarte zwar keine Antwort, Sir, aber verstehen Sie, was hier vorgeht?«
    »Fast. Das Licht ist ausgefallen.«
    »Überall?«
    »Stehen Sie auf und schauen Sie nach.«
    »Im Gang draußen schon. Ich sehe keinen Lichtstreifen unter der Tür herfallen.«
    »Schließt sie nicht fugendicht?«
    »Nein, Sir.«
    Olmos bewegte sich. »Okay, Sie bleiben hier. Ich werde aufstehen und nachschauen.«
    Tadlock hatte noch einen Einwand. »Das Licht scheint nicht überall ausgefallen zu sein. Nur lokal, sehr begrenzt und…«
    »Seien Sie ruhig.«
    Im Dunkeini war der Colonel auf die Tür zugeschritten, aber einige Schritte davor stehengeblieben. Er hatte seinen Kopf schräg gelegt und lauschte.
    Auch Tadlock spitzte die Ohren. Er konnte sich vorstellen, daß der Colonel etwas in Erfahrung gebracht hatte und wollte ebenfalls nicht hockenbleiben.
    Er hatte sich schon halb erhoben, ließ sich dann wieder nieder, denn nun hörte er es auch.
    Schritte!
    Nicht im Büro, sondern auf dem Gang, und auch nicht normal, denn sie klangen komisch, seltsam, als würde derjenige, der dort herging, das Laufen erst noch üben.
    Dazwischen klangen andere Geräusche durch. Sie besaßen einen metallenen Klang, da streifte oder schepperte Blech über Blech. Die Schritte näherten sich zudem
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