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Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Fluch der Toten: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Toten: Roman (German Edition)
Autoren: Z. A. Recht
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der im Ortszentrum stand, und einige Handpumpen, die größtenteils auf Privatgelände verstreut waren. Eimerketten wurden gebildet. Als die Feuersbrunst aufflackerte, rannten die Bürger, so schnell sie konnten, von Pumpe zu Pumpe. Nach und nach konnten sie das Feuer eindämmen, sodass der Schaden auf die Klinik begrenzt blieb.
    Sheriff Keaton Wallace hielt in seinem verbissenen Lauf nach einem neuen Eimer Wasser inne. Er konnte nicht mehr. Er hatte aufgehört zu zählen, wie oft er hin- und hergelaufen war. Nun kniete er auf dem Boden und schnappte nach Luft.
    Einer seiner Deputys, ein Mann namens Wes, hielt neben ihm an. » Alles in Ordnung, Keaton? «
    Keaton winkte ab. » Ich bin okay, ich bin okay. Mach dir keine Sorgen um mich. Geh weiter! Geh weiter! «
    Mit einem letzten nachdenklichen Blick ging Wes weiter in Richtung der nächstgelegenen Handpumpe. Ein leerer Eimer baumelte an seiner Hand.
    Keaton blickte zu den schwelenden Ruinen hin und biss die Zähne zusammen.
    » Der Teufel soll dich holen, Lutz « , murmelte er. » Ich hätte dich umbringen sollen, als ich die Chance dazu hatte. «
    Im selben Moment, in dem diese Worte über seine Lippen kamen, bedauerte er sie auch schon. Mord war das Markenzeichen der Plünderer. Er war besser als dieser Abschaum. Genau wie die braven Leute in Abraham. Er hätte sich niemals dazu herablassen können, sich auf eine Ebene mit den Lutz-Brüdern und ihren Kumpanen zu begeben.
    » He « , rief eine Stimme. Keaton schaute hoch, ins Gesicht eines der letzten in Abraham zugezogenen Bürger.
    » Ron « , sagte er, noch immer auf den Knien pausierend. » Wo ist Ihre Frau? «
    » Katie kümmert sich um Brandopfer « , sagte Ron. » Das Feuer hat sich fast ausgebrannt. Kann nicht mehr lange dauern. Ich würde gern ausführlich mit Ihnen sprechen, Sheriff, aber ich muss noch mehr Wasser holen! «
    Ron drehte sich um und lief in die Richtung, in die Wes verschwunden war. Die Eimer schepperten aneinander, als er rannte.
    Abraham hatte eine Menge durchgemacht, seit die Seuche vor einigen Monaten über den Ort hereingebrochen war. Beim Auftauchen der ersten Infizierten hatten die Geistesgegenwärtigen unter den Bürgern versucht, den Ausbruch einzudämmen, indem sie die Stadt befestigten. Sie hatten Maschendrahtzäune aufgestellt, Wachttürme gebaut und waren am Stadtrand entlang Streife gelaufen. Am Anfang waren die Kämpfe sehr heftig gewesen, denn die Infizierten kamen zu Dutzenden gleichzeitig an. Im Lauf der Zeit wurde ihre Anzahl geringer, und die Bürger von Abraham begannen sich sicherer zu fühlen. Flächen wurden eingegrenzt und bepflanzt.
    Das war der Stand, als die Lutz-Brüder erschienen.
    Sie hatten sich ihre Anhänger im Abschaum jener Gesellschaft gesucht, mit denen Keaton früher oft zusammengestoßen war. Herman und George Lutz führten sich auf wie die unumstrittenen Machthaber der Region. Sie hatten sich ein nahe gelegenes Auslieferungslager unter den Nagel gerissen, in dem genügend Vorräte lagerten, um sie in ihrem blutrünstigen Vorgehen eine Zeit lang zu versorgen.
    Die ersten Überfälle sollten die Bürger erschrecken und ihnen klarmachen, dass sie die Forderungen der Gebrüder Lutz nach Nahrungsmitteln und anderen Dingen hinzunehmen hatten.
    Als die Bürger Abrahams sich gegen sie zur Wehr setzen wollten, hatten die Plünderer die Daumenschrauben ein wenig angezogen, ihre Anpflanzungen außerhalb der Schutzzäune abgebrannt und die Anwohner von ihren Nahrungsquellen abgeschnitten. Dann hatten sie sich in den Hinterhalt gelegt und auf jene Bürger gewartet, die sich in Gruppen zur Jagd herauswagten, um sie abzufangen.
    Man hatte die Männer ihrer Ausrüstung beraubt und sie getötet.
    Die Frauen hatte man ins Lager der Plünderer verschleppt. Keaton schauderte, als er daran dachte, was sie in den Händen der Verbrecher, die sie wie Sklaven hielten, durchmachen mussten.
    Dann, gerade als Keaton bereits daran verzweifeln wollte, dass sie die Plünderer auf Dauer am Hals hatten, waren unerwartete Besucher in Abraham eingetroffen. Ihr Anführer, ein gewisser Francis Sherman, hatte dringend Hilfe bei den Reparaturen einiger Fahrzeuge gebraucht, denn er und seine Leute wollten nach Omaha. José Arctura, der Mechaniker von Abraham, hatte sich bereiterklärt, ihnen unter einer Bedingung zu helfen: Sherman sollte seine Tochter aus den Händen der Plünderer befreien oder so viele Plünderer wie möglich töten.
    Den Soldaten war es nicht nur gelungen, die meisten
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