Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Flirt mit der Unsterblichkeit

Flirt mit der Unsterblichkeit

Titel: Flirt mit der Unsterblichkeit
Autoren: Raachel Caine
Vom Netzwerk:
war Michael, der jetzt vollkommen wach und sehr ruhig wirkte, als würde er sich für einen Kampf wappnen. »Ich habe mit ihm geredet«, sagte er. »Er kommt mir eigentlich ganz aufrichtig vor. Aber wenn du nicht willst, dass er hier ist, Shane...«
    »Das will ich ganz bestimmt nicht«, sagte Shane. Dann warf er Claire einen Blick zu und fuhr fort: »Aber wenn sie bereit ist, ihm eine Chance zu geben, dann bin ich dabei.«
    Michael blinzelte und zog die Augenbrauen hoch. »Huch«, sagte er. »Das Universum explodiert, die Hölle friert ein und Shane tut etwas Vernünftiges.«
    Shane zeigte ihm schweigend den Mittelfinger. Michael grinste und verschwand wieder.
    Claire reichte Shane das größte Messer, das sie hatten. »Schneid die Bruststücke«, sagte sie. »Reagier dich ab.«
    Die Brustfilets hatten keine Chance.
    ***
    Jason sagte nicht viel beim Abendessen. Tatsächlich war er fast vollkommen still, aber er aß vier Tacos, als würde er seit einem Monat hungern, und als Eve zum Nachtisch Eis servierte, aß er auch davon eine doppelte Portion. Shane hatte recht gehabt. Die Tacos mit dem Brustfilet waren wirklich lecker.
    Eve machte die Schweigsamkeit ihres Bruders wett, indem sie die ganze Zeit plapperte wie eine Elster auf Crack: über Dumpfbacken im Common Grounds, dem Café, in dem sie arbeitete; über Oliver, ihren Vampirboss, der in Claires Augen ein Vollzeit-Trottel war, obwohl er offensichtlich ein überraschend fairer Chef war; über Leute aus der Stadt, die gerade Klatschobjekt waren. Michael trug ein paar pikante Details aus der Vampirszene bei. (Claire hätte nicht gedacht, dass sich Vampire wie normale Menschen verliebten und wieder trennten... Na ja, abgesehen von Michael und vielleicht noch Amelie.) Shanes zorniger Blick wurde schließlich milder und er gab ein paar peinliche Geschichten aus Michaels und Eves Vergangenheit zum Besten. Falls er auch peinliche Geschichten über Jason kannte, ließ er sich nicht dazu hinreißen, diese ebenfalls zu erzählen.
    Was zunächst höllisch unbehaglich angefangen hatte, fühlte sich zu dem Zeitpunkt, an dem die Eisschälchen leer waren, normal an. Nicht super – es herrschte noch immer eine angespannte Wachsamkeit am Tisch -, aber man akzeptierte einander allmählich.
    Schließlich sagte Jason: »Danke für das Essen.« Alle hörten auf zu reden und sahen ihn an. Er selbst hielt den Blick auf sein leeres Nachtischschälchen gerichtet. »Shane hat recht. Es steht mir nicht zu, zu glauben, ich könnte einfach hier aufkreuzen, ohne dass ihr mich abgrundtief hasst. Denn das solltet ihr eigentlich.«
    »Verdammt richtig«, brummte Shane. Claire und Eve funkelten ihn an. »Was? Ich sag's ja nur.«
    Jason schien es nichts auszumachen. »Ich musste einfach herkommen und euch sagen, dass es mir leidtut. Es war - alles ist total schräg gelaufen, Mann. Echt schräg. Und ich war in vielerlei Hinsicht völlig verkorkst. Bis diese Sache mit Claire passierte... Hört mal, ich wollte nie - das war nicht Teil des Plans. Alles ging von ihm aus.« Mit ihm war der andere Kerl gemeint - der, den sie niemals erwähnten. Claire spürte, wie ihre Handflächen feucht wurden, und wischte sie an ihrer Jeans ab. Ihr Mund war trocken. »Ich habe mich anderer Dinge schuldig gemacht und sie alle den Cops gestanden. Und ich habe meine Zeit abgesessen. Aber ich habe nie jemanden umgebracht. Ich... ich wollte nur jemand sein, vor dem man Respekt hat.«
    Michael sagte: »Und du hast geglaubt, dass du damit Respekt erlangst? Als Mörder?«
    Jason blickte auf und es war unheimlich, diese Augen, die Eves so ähnlich waren, in einem anderen Gesicht zu sehen. Sie funkelten vor Zorn. »Ja«, sagte er. »Das habe ich geglaubt. Das glaube ich immer noch. Und ich brauche auch keinen verdammten Vampir , der mich in dieser Hinsicht korrigiert. Wenn du in Morganville nicht zu den Schafen gehörst und auch nicht zu den Wölfen, dann bist du am besten ein fieser, bissiger Köter.«
    Claire warf Shane einen Blick zu und war überrascht, dass er keinen Tobsuchtsanfall bekam. Vielmehr sah er Jason an, als würde er verstehen, was er da sagte. Vielleicht tat er das ja. Vielleicht war das eine Jungsangelegenheit.
    Niemand sprach und schließlich sagte Jason: »Jedenfalls wollte ich mich nur dafür bedanken, dass ihr mir aus dem Gefängnis herausgeholfen habt. Ich wäre jetzt tot, wenn ihr das nicht getan hättet. Das werde ich euch nie vergessen.« Sein Stuhl quietschte über den Boden, als er ihn nach hinten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher