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Fliedernächte: Roman (German Edition)

Fliedernächte: Roman (German Edition)

Titel: Fliedernächte: Roman (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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das Dach! Was soll ich machen, wenn du runterfällst?«
    »Dann bestellst du einfach einen Krankenwagen.«
    »Ich meine es ernst, Ryder. Ruf einen deiner Brüder an oder die Feuerwehr oder …«
    »Ich behellige ganz sicher nicht die Feuerwehr, bloß weil die verdammte Tür klemmt.«
    Sie zuckte ratlos die Schultern, atmete tief durch und setzte sich selbst auf den Stuhl. »Ich muss mich erst mal beruhigen.«
    »Das wäre schon mal ein guter Anfang.«
    »Werde bloß nicht pampig.« Ungehalten raufte sie sich ihr Haar. »Ich hab die Tür schließlich nicht abgesperrt.«
    »Pampig?«, fragte er in einem Ton, der halb verächtlich und halb höhnisch klang. »Ich soll pampig sein?«
    »Das ist deine hervorstechende Eigenschaft. Zumindest mir gegenüber. Du kannst mich offenbar nicht leiden, weshalb ich dir wiederum aus dem Weg zu gehen versuche. Keine tolle Lösung in Anbetracht der Tatsache, dass ich dieses Hotel im Auftrag deiner Familie führe. Du könntest also zumindest so viel Anstand besitzen, mich höflich zu behandeln und so zu tun, als fändest du mich halbwegs nett.«
    Jetzt lehnte er sich mit dem Rücken an die Tür. »Ich lüge prinzipiell nicht aus Höflichkeit. Nur: Wer sagt eigentlich, dass ich dich nicht nett finde?«
    »Du. Oder richtiger: Du zeigst es mir ständig durch dein Verhalten.«
    »Vielleicht ist es ja bloß meine Reaktion auf deine überhebliche Art.«
    »Überheblich?«, fragte sie beleidigt. »Ich bin alles andere als das.«
    »Du bist sogar die Überheblichkeit in Person – und zudem noch stolz darauf. Aber das ist deine Sache.« Er wandte ihr erneut den Rücken zu und schaute zum Fenster hinaus.
    »Du warst bereits unhöflich zu mir, als ich dir das erste Mal begegnet bin. Hier in diesem Raum war es, lange vor seiner Fertigstellung.«
    Sie erinnerte sich ganz genau an den Moment. An das helle Licht, das ihn damals umgab, und den plötzlichen Schwindel, der sie befiel. Es war besser, nicht mehr darüber nachzudenken.
    Verärgert drehte er sich zu ihr um. »Und du hast mich in dem Moment angesehen, als hätte ich dir eine Ohrfeige verpasst.«
    »Hab ich nicht. Ich fühlte mich gerade nicht gut.«
    »Vielleicht weil du immer auf diesen Stelzen durch die Gegend rennst.«
    »Was passt dir nicht an meinen Schuhen?«
    »War bloß eine Feststellung, sonst nichts.«
    Mit einem ungeduldigen, gereizten Laut sprang sie auf und trommelte mit einer Faust gegen die Tür. »Mach endlich das verdammte Ding auf!«
    »Ich fürchte, wir müssen warten, bis Lizzy uns freigibt. Wenn du weiter so gegen das Holz schlägst, tust du dir nur weh.«
    »Sag mir bloß nicht, was ich tun soll.« Sie verstand selbst nicht, warum seine sachliche Bemerkung ihren Zorn und ihre Panik dermaßen verstärkte. Es war einfach so. »Du … du sprichst mich nie mit meinem Namen an. Man könnte beinahe meinen, dass du ihn nicht kennst.«
    »Ich kenn ihn sehr wohl. Hör auf, gegen die Tür zu schlagen, Hope. Siehst du? Ich nenn dich bei deinem Namen. Also hör jetzt bitte auf.«
    Er hob einen Arm, schloss eine Hand um ihre Faust, und wieder fühlte sie sich so schwindlig, dass sie sich gegen die Tür lehnen musste. Reglos schaute sie ihn an.
    Erneut war er ihr so nahe wie an Silvester. Nah genug, um die goldenen Punkte in den grünen Augen zu sehen, nah genug, um die Glut in seinem Blick und seine abwägende Miene zu erkennen.
    Unwillkürlich beugte sich ihr Körper zu ihm vor, während sie die Hand gleichzeitig abwehrend gegen seine Brust presste. Schlug sein Herz vielleicht ein bisschen ungleichmäßig? Oder hoffte sie lediglich, dass es ein wenig aus dem Takt geriet, weil sie mit ihrer Verwirrung nicht alleine sein wollte.
    »Sie hat Owen und Avery ebenfalls in einem Zimmer festgesetzt. Im E&D«, fiel ihr ein. »Sie sollten sich …« Den Rest verschluckte sie, errötete leicht. »Nun ja, sie ist eben hoffungslos romantisch.«
    Ryder trat einen Schritt zurück, und der magische Moment war vorbei. »Im Augenblick geht sie mir einfach auf den Geist.«
    Das Fenster, das er geöffnet hatte, fiel wieder zu.
    »Damit will sie uns wahrscheinlich etwas sagen.« Je nervöser Ryder wirkte, desto ruhiger wurde Hope. Gelassen schob sie ihre Haare aus der Stirn. »Um Himmels willen, Ryder, tun wir ihr den Gefallen, damit sie mit dem Unsinn aufhört. Küss mich – davon wirst du nicht sterben.«
    »Ich mag mich nicht von einer Frau dermaßen manipulieren lassen, erst recht nicht von einer, die längst tot sein sollte.«
    »Glaub mir, ich hab
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