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Feuerteufel: Roman (German Edition)

Feuerteufel: Roman (German Edition)

Titel: Feuerteufel: Roman (German Edition)
Autoren: Ninni Schulman
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wegrationalisiert worden. Dieser Aufgabe sollten sich die Redakteure nunmehr selbst annehmen. Magdalena fragte sich, was wohl der Journalistenverband davon hielt, wagte allerdings nicht, sich zu beklagen. Es war schließlich nicht besonders verwunderlich, dass gespart werden musste, wenn die Leute nicht mehr bereit waren, für ihre Zeitung zu bezahlen, sondern das meiste im Netz lasen.
    Magdalena schaltete den Computer ein. Während der hochfuhr, schrieb sie eine SMS an Petter.
    »Hallo, Liebling! Hoffe, es geht euch gut und dass es bei euch nicht so ein fettes Gewitter gab wie bei uns gestern. Das Haus von Mirjam Fransson ist heute Nacht abgebrannt. Sie ist schwer verletzt. Übel. Pass auf dich auf! Hab dich lieb!«
    Dann legte sie die Hände auf die Tastatur und machte sich bereit für eine neue Arbeitswoche.
    Petra Wilander wanderte durch die Flure der Polizeistation. Die Ventilatoren brummten, aber es war bereits ziemlich warm. Bis zum Mittagessen würde es unerträglich geworden sein. Als sie kam, hatte Laila Ljung wie immer mit leuchtend roten Haaren am Empfang gesessen, aber davon abgesehen herrschte eine ungewöhnliche morgendliche Ruhe, und Petra fragte sich schon, ob sie vielleicht die Erste war, als sie sah, dass bei Christer Berglund Licht brannte.
    Petra betrat ihr Arbeitszimmer, setzte sich ein wenig prüfend auf den Schreibtischstuhl und zupfte ein paar verdorrte Blätter vom Usambaraveilchen auf dem Schreibtisch. Von der Orchidee, die, ehe sie ihren Urlaub angetreten hatte, so schön geblüht hatte, war nur noch ein trockener Stecken übrig.
    »Herzlich willkommen zurück«, war von der Tür zu hören, wo Christer reinschaute.
    »Ja, hallo, du Hübscher«, erwiderte Petra.
    »Hübsch? Na, danke auch.«
    Christer lachte ein wenig verschämt und fuhr sich rasch mit der Hand durch das sonnengebleichte Haar.
    Petra war selbst über ihre Wortwahl erstaunt. Während ihrer gemeinsamen Jahre auf dem Revier hatte sie Christer nie als hübsch betrachtet, aber mit der Sonnenbräune in dem T-Shirt war »hübsch« einfach das erste Wort gewesen, das ihr in den Sinn kam. Und dann war da noch der Blick, da gab es so ein Glitzern, das sie lange nicht gesehen hatte.
    »Du siehst ganz so aus, als ob du einen guten Sommer gehabt hättest«, sagte sie.
    »Doch, durchaus, verlief alles zur Zufriedenheit. Und du? Seid ihr auf den Kebnekaise rauf?«
    »Ja, allerdings! Wir sind sowohl rauf als auch wieder runtergekommen. Die Kinder waren nicht ununterbrochen begeistert, aber als wir dann mal oben waren, fanden sie es schon echt stark. Ich glaube sogar, Nellie hat sich mehrere Stunden lang nicht über die mangelhafte Netzverbindung beklagt.«
    Petra zupfte noch ein paar vertrocknete Blätter weg und entsorgte sie in dem Papierkorb unter dem Tisch.
    »Okay, und was möchte der Herr Chef gerne, womit ich anfangen soll? Wie läuft es mit diesem Brand?«
    Christer war, ebenso wie auch schon im vorigen Sommer, während Sven Munthers Urlaub stellvertretender Chef. Munther war im Alter von sechsundfünfzig Jahren zum ersten Mal Vater geworden, und seither achtete er gewissenhaft darauf, dass er in den Ferien fünf Wochen mit seiner jungen Frau und den beiden Töchtern verbringen konnte.
    »Ganz genau«, sagte Christer. »Die Technik ist noch längst nicht fertig, aber ich habe schon Hinweise bekommen, dass das Feuer nicht durch das Gewitter ausgelöst wurde, wie die meisten dachten.«
    »Was meinen sie denn dann?«
    »Sie meinen, dass es Brandstiftung war.«
    »Brandstiftung? Ist das dein Ernst?«
    Christer nickte.
    »Offensichtlich war die Fensterscheibe im Wohnzimmer eingeschlagen, als der Rettungsdienst kam, und zwar von außen. Und unter dem Küchenfenster hatte es im Beet und an der Fassade gebrannt. Sie sind noch nicht hundertprozentig sicher, aber das ist die Theorie, nach der sie im Moment arbeiten.«
    »Ein Pyromane also?«, meinte Petra. »Na gut. Willkommen zurück, sage ich da nur.«
    »Wir sollten damit anfangen, die Nachbarn zu befragen. Hoffen wir mal, dass einer was gesehen hat. Folke und du, ihr solltet so schnell es geht hinfahren.«
    »Unbedingt. Wie geht es Mirjam Fransson?«
    »Ihr Zustand ist sehr kritisch.«
    Kjell-Ove legte ein Paket Pampers und drei Packungen feuchte Tücher in den Einkaufswagen und sah auf die Einkaufsliste.
    »So, mein Herzchen, jetzt sind wir fertig«, erklärte er. »Jetzt gehen wir und bezahlen.«
    »Petalen«, echote Tindra und wippte im Kindersitz des Einkaufswagens mit den
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