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Fesselndes Geheimnis

Fesselndes Geheimnis

Titel: Fesselndes Geheimnis
Autoren: Antje Ippensen
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als bloße Körper …«, sagte sie und zitierte dabei anscheinend Mara, denn die Clubchefin zuckte schuldbewusst zusammen.
    »Der Schmuck würde nichts ändern …« Mara trat einen Schritt näher an Claire heran und während Gunter und Leonard auf die beiden Frauen achteten, musste ich mich beherrschen, um nicht zu auffällig nach rechts zu starren. Dorthin, wo sich Vincent beinahe katzenartig hinter der Eisenskulptur an die Polizistin heranschlich.
    Mara blieb nahe vor Claire stehen und ihr Gesichtsausdruck wurde verletzlich und zum ersten Mal sah ich auf ihren Lippen ein Lächeln, das nicht wusste, ob es willkommen war. »Ich liebe dich bereits!«
    Claire ließ, eine Sekunde, bevor sich Vincent auf sie stürzte, die Waffe sinken. Trotzdem gelang es ihr, rechtzeitig auszuweichen und seinem Angriff gleichzeitig mehr Schwung zu verleihen, so dass er benommen zu Boden ging. Mit einem leisen Aufschrei kniete ich neben ihm nieder und Sekunden später ließ Claire ihre Waffe wieder sinken.
    »War er auch hinter dem Schmuck her?« Mara klang schicksalsergeben und schwermütig.
    »Ja und nein!« Claire schüttelte den Kopf. »Er ist Undercover-Agent und ermittelt im Falls des berühmten Florentiner-Diamanten … Christines Vater hat ihn angeblich damals gestohlen und das hat Christine in seinen Augen tatverdächtig gemacht.« Sie ließ ihre Pistole endgültig sinken. »Und ER hat geglaubt, sich in eine Verbrecherin verliebt zu haben. Deswegen war er ja auch so wütend auf Christine!« Die Polizistin schien nicht fassen zu können, dass Vincent mir ein Verbrechen zugetraut hatte.
    »Und du hast Mark Weiß ermordet?«, entfuhr es mir nun, ich hielt Vincent in meinen Armen und glühte vor Zorn.
    »Aber nein.« Sie lächelte mich traurig an »Ich war zur Tatzeit im Dienst.«
    Claire wandte sich Mara zu. »Warum hast du mir nie die Wahrheit erzählt – über Edvard, die Atlantide und deinen Sohn?«
    Irrte ich mich, oder lief eine kleine Träne über Maras Wange? »Weil ich … nach dreißig Jahren … ich … dachte, du würdest mich wegen meiner Schwäche …«
    Claire strich mit den Fingerspitzen über Maras Wange und zum ersten Mal wurde offensichtlich, dass auch die dominante Clubchefin sich nach einer starken Schulter zum Anlehnen sehnte – zumindest ab und zu. Sie schmolz förmlich in Claires Liebkosung hinein, als diese hauchte: »Ich liebe dich!«
    Mit diesen Worten und beinahe beiläufig warf sie mir den schwarzen Samtbeutel zu. »Nutz den Schmuck für dich und Vincent!« Sie warf mir einen lächelnden Seitenblick zu und selbst die Sammlerin Mara erhob keinen Einwand.
    »Nein!« Die Stimme kam aus der Dunkelheit und von einer Düne ganz in der Nähe. Es war eine Stimme, die ich nur allzugut kannte.
    »Felix!« Der Name kam aus fünf Kehlen und ich wusste nicht, wen ich zuerst anstarren sollte: Meinen Ex-Dom, der eine Duellpistole in seiner Hand hielt, oder Mara, Gunter, Leopold, Claire und Vincent.Blitzartig rauschten fast alle Puzzlestückchen an ihren Platz. Fast alle.
    »Du … du warst es also?!« Ich starrte nun zu Felix. »Aber … weshalb ausgerechnet Mark? Von allen Menschen hattest du doch keinen einzigen Grund?«, stieß ich fassungslos hervor.
    Felix grinste mich an, behielt aber vor allem Madame Noire im Blick, als ginge die Gefahr nicht von der bewaffneten Polizistin oder dem Undercoveragenten aus, sondern von der Clubchefin aus.
    »Mark hatte herausgefunden, dass meine Mutter und dein Vater eine Affäre hatten. Sie waren beide noch sehr jung – es ist mehr als 35 Jahre her. An diesem Abend in den Dünen wollte Mark Christine verraten, dass ich ihr Halbbruder bin und mir die einzige Frau wegnehmen, die mir je etwas bedeutet hat!!«
    Die emotionsgeladenen Worte brachen wie Lava aus Felix’ Brust, und er zitterte, hielt aber die Pistole sicher und fest auf seine Mutter gerichtet.
    »Christine«, herrschte er dann mich an, »komm weg von dem Kerl – und nimm den Schmuck mit. Wenn er mehr als Körper verbindet …«
    Felix Satz blieb unausgesprochen, denn ich schüttelte den Kopf. Sogleich richtete sich der Lauf der Waffe auf mich. »Ich habe nur einen Schuss, Christine!« Felix Stimme war beinahe so sanft als rede er mit einem Kleinkind. »Und bei drei wird er dich treffen. Ich verliere dich lieber, als dich fortzugeben!«
    Meine Panik verwandelte sich in Wut. »Fortzugeben? Ich bin doch kein Preis, den man fortgeben oder verlieren kann!«
    Alle außer mir, die ich mich in Rage geredet hatte, sahen
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