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Fesselnde Lust 1

Fesselnde Lust 1

Titel: Fesselnde Lust 1
Autoren: Eden Bradley
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hat.«
    »Das verstehe ich nicht. Geht es darum, dass du dich ihm nicht wirklich unterwerfen kannst?«
    Rowan schüttelte den Kopf. »Es macht mich einfach zu hilflos, wenn ich jeden Tag so viel von meiner Macht aufgeben muss. Aber es hat auch etwas mit meiner Vergangenheit, mit Danny zu tun.«
    »Lass dich doch davon nicht mehr beeinflussen, Rowan. Wenn du das tust, hat er gewonnen. Siehst du das nicht?«
    »Es ist auch nicht nur wegen Danny. Es geht auch darum, wie ich danach geworden bin, April. Ich habe doch keinen mehr an mich herangelassen, und ich weiß auch, dass mir entscheidende Qualitäten fehlen. Und wenn ich so kaputt bin, wie soll ich Christian dann in einer Beziehung alles geben, was er verdient hat?«
    »Hast du ihm das gesagt?«
    »Ja.«
    »Und er will dich immer noch?«
    »Er glaubt mich zu wollen.«
    »Ach, komm. Er ist ein erwachsener Mann. Ich bin sicher, dass er weiß, was er will. Du solltest zu ihm gehen und mit ihm reden.«
    Rowan schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Ich habe ihn verlassen. Er hat mir gesagt, dass er mich liebt, und ich bin gegangen. Ich habe ihn verletzt, April.
    Ich glaube nicht, dass er mich noch will.«
    »Machst du Witze? Natürlich will er dich noch. Du musst zu ihm gehen, Rowan, du musst!« April beugte sich vor. »Du hast eine Chance, und du musst sie ergreifen, auch wenn du Angst hast. Wenn ich die gleiche Chance hätte, wäre ich auf der Stelle bei Decker. Aber ich habe keine Chance.« Sie zupfte an einem Zopf.
    »Mist.«
    »Was ist mit Decker?«
    »Oh, er hat mich weggeschickt. Beziehungsweise hätte es getan, wenn ich nicht von mir aus gegangen wäre.
    Ich wusste von Anfang an, dass es so kommt, aber ich habe mich trotzdem in ihn verliebt. Und dann habe ich beschlossen, ihn nicht so davonkommen zu lassen, und bin zu seinem Haus gefahren und … da war irgend so ein Mädchen. Es war ziemlich schrecklich.«
    »Gott, das tut mir leid, April.«
    »Er hat eigentlich mir gegenüber zugegeben, dass er nicht mehr mit mir zusammen sein könnte, weil er Gefühle für mich entwickelte. Das macht es irgendwie noch schlimmer, weißt du?«
    »Ja, ich weiß«, erwiderte Rowan leise. »Und was willst du jetzt machen?«
    April lachte bitter auf. »Was kann ich denn schon machen? Ich werde über ihn hinwegkommen.«
    Rowan wünschte sich, das könnte sie auch sagen. Sie würde nie über Christian hinwegkommen.
    »Rufst du ihn an, Rowan? Triffst du dich mit ihm? Ich finde, ihr solltet reden. Schließlich hat er dich nicht so abgewiesen wie Decker mich. Du hast eine Chance.«
    »Ach, ich weiß es im Moment nicht.«
    »Weißt du, ich kann einfach nicht verstehen, wie du Liebe zurückweisen kannst, wenn du sie haben könntest.«
    Rowan blickte in Aprils blaue Augen und dachte, dass die Freundin Recht hatte. Aber, verdammt, sie hatte immer noch zu viel Angst.
    Würde sie jemals stark genug sein, um sich ihren Ängsten zu stellen? Und würde sie es schaffen, bevor es zu spät war?
    Morgendämmerung. Der Himmel leuchtete rosa und golden, während die Sonne sich langsam durch den dünnen Dunstschleier kämpfte.
    Christian betrachtete den Sonnenaufgang durch die Fenster seines Ateliers. Ihm war kalt, er war erschöpft.
    Zu müde und bekümmert, um die Schönheit des Himmels zu genießen. Seine Hände und seine Schultern schmerzten, weil er die ganze Nacht am Stein gearbeitet hatte. Seit vier Tagen schon, seit Rowan fort war, arbeitete er daran.
    Er meißelte sie aus dem Marmorblock. Der Stein war Rowan. Aus dem blassen Marmor war die kühle, seidige Struktur ihrer Haut geworden, und unter seinen Händen erwärmte sie sich so rasch wie ihr lebendiger Körper.
    Aber das war vergessen und vorbei, oder?
    Es hatte Augenblicke gegeben, da hätte er die halbfertige Figur am liebsten zertrümmert, um jede Erinnerung an sie auszulöschen.
    Aber warum hatte er dann den Kissenbezug nicht gewaschen, auf dem sie geschlafen hatte? Warum hatte er den Bademantel, den sie getragen hatte, so sorgfältig wieder aufgehängt? Warum hatte er nicht in ihrem gemeinsamen Bett schlafen können, seit sie gegangen war, sondern sich stattdessen auf die Samt-Chaiselongue gelegt und das Bett wie einen Altar unberührt gelassen?
    Er fuhr sich mit der Hand über die Stoppeln an seinem Kinn. Er hatte sich seitdem auch nicht rasiert. Hatte das Haus nicht verlassen und das Atelier nur einmal am Tag, um sich zu duschen und etwas zu essen. War nicht ans Telefon gegangen. Sterling hatte zweimal
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