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Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)

Titel: Feenkind 2: Im Reich der Feen (German Edition)
Autoren: Elvira Zeißler
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Nixen -
Gespaltene Wesen, nicht Mensch und nicht Fisch.
Kalt wie das Wasser sind ihre Herzen,
Es kümmert sie nicht der Menschen Geschick.

Im Wasser sind sie zahlreich und mächtig
Und arglos wie die Kinder dabei.
Nur der Augenblick ist ihnen wichtig,
In Spiel und Tanz geht der Tag schnell vorbei.

Flatterhaft, unbedacht, selbstsüchtig sind sie
Und eitel über alle Maße.
Von ihrem Spiegel trennt eine Nixe sich nie,
Selbst nicht in ihrem Schlafe.

Doch solltest du es irgendwie schaffen,
Ihr ihren Spiegel zu stehlen,
Ist sie bereit, für dich alles zu machen
Und du kannst ihr alles befehlen.

Dhalia schüttelte lächelnd den Kopf. Kaum zu glauben, dass es sich dabei um das Brudervolk der Dunkelfeen handeln sollte, die die ganze Menschheit in Angst und Schrecken versetzten. Ob das Lied wohl tatsächlich Fiona und ihre Familie gemeint hatte? Der Teil über das Flatterhafte in ihrem Charakter würde jedenfalls passen.
Dhalia war so in ihre Überlegungen vertieft, dass sie beinahe gar nicht bemerkt hatte, dass der Pfad schließlich in einer Lichtung mündete. Überrascht blickte sie hoch, als sie vor sich ein kleines Bauwerk bemerkte. Sie war am Ziel.

In der Mitte der runden Lichtung lag eine leicht erhobene Plattform. Sie war von drei geschwungenen Streben eingerahmt, die sich über ihrer Mitte bogenförmig trafen. Alle drei Streben waren vollständig vom blühenden wilden Efeu bewachsen. Und auf der Plattform stand ein großer, kunstvoll gefertigter, steinerner Brunnen. Er war aus drei übereinander angeordneten Schalen aufgebaut, jede ein wenig kleiner als die darunter liegende. Als Dhalia näher kam, bemerkte sie, dass alle drei Schalen mit wunderschönen Motiven von Tieren, Vögeln und Pflanzen verziert waren, die sowohl aus der echten wie auch aus der Fantasiewelt stammen konnten.
Der Stein, aus dem der Brunnen gehauen worden war, war von Alter und Trockenheit beinahe weiß. Doch als Dhalia vorsichtig mit ihrem leicht angefeuchteten Finger darüber strich, konnte sie eine Spur von Glanz erahnen. Neugierig riss sie ein Büschel Gras aus, an dem noch einige Tautropfen klebten, und rieb damit über die Außenwand der untersten Schale. Und tatsächlich verstärkte sich der Glanz und der Stein begann, in verschiedenen Farben zu funkeln.
Staunend ging Dhalia um den Brunnen herum. Sie konnte nur erahnen, wie überwältigend der Anblick gewesen sein musste, als eine hohe Fontäne aus der Mitte der obersten Schale emporgeschossen war, um dann dahin zurück zu fallen und sich in einem kaskadenförmigen Wasserfall in die beiden darunter liegenden Schalen zu ergießen. Wenn schon ein paar Tautropfen ausreichten, um den Stein zum Funkeln zu bringen, war nicht auszumalen, was ein stetiger Strom klaren frischen Wassers bewirken konnte.
Während sie den Brunnen umrundete, sah sie sich die Verzierung der Schalen genauer an. Vielleicht konnte sie dort einen Anhaltspunkt dafür entdecken, welche Bedeutung der Brunnen früher einmal gehabt haben mochte, denn sie hatte ihr Ziel - das nächste Element für ihren Schlüssel ins Feenreich zu besorgen - für keinen Augenblick vergessen.
Hier und da waren auch einige Runen zwischen den fantastischen Reliefs eingraviert. Ihnen widmete Dhalia besondere Aufmerksamkeit, doch leider kannte sie sich trotz all ihrer Bemühungen nicht gut genug damit aus, um ihren Sinn zu verstehen. Bis auf eine. Diese Rune kam insgesamt dreimal auf jeder Schale vor - immer in der Mitte zwischen zwei Streben. Dieses Symbol war Dhalia gut bekannt, sie hatte es auch auf der Plattform am See gesehen, dort, wo die Wasserfrau auf dem Bild gestanden hatte. Das Symbol für Wasser.
Es war Dhalia schon bei dem Studium des Feenbuches aufgefallen, dass es in der Feensprache möglicherweise mehr als nur eine Rune für Wasser gab. Sie konnte natürlich niemals sicher sein, doch sie wollte gern glauben, dass die Rune, die sie nun vor sich sah, für besonderes Wasser, für magisches Wasser benutzt wurde.
Wenn dies stimmte, war dieser Brunnen früher einmal wohl dessen Quelle gewesen. Und nun war er versiegt. Es gab in dieser Welt kein magisches Wasser mehr. Und die Feen schienen es nicht einmal zu vermissen. Unschlüssig starrte Dhalia den trockenen Brunnen an. Bevor ihr Mut sie verlassen konnte, riss sie sich zusammen. Nein, sie würde das nicht so hinnehmen. Sie würde herausfinden, was mit dem Brunnen passiert war, und ihn wenn nötig wieder herstellen. Doch dazu brauchte sie ein paar Antworten.
Entschieden drehte sie sich
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