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FEED - Viruszone

FEED - Viruszone

Titel: FEED - Viruszone
Autoren: Mira Grant
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ihr durchs Rückgrat gejagt habe. Falls du nicht infiziert bist und du so lieb wärst, die Tür zu öffnen, wäre ich dir sehr verbunden.«
    »Hat sie dich gebissen, gekratzt oder ist sie in irgendeiner Art und Weise mit dir in Kontakt geraten?«
    Das waren Routinefragen. Sie hatten mich noch nie in meinem Leben so aufgeregt. »Nein, Steve, das hat sie leider nicht. Keine Bisse, keine Kratzer, keine Umarmungen, nicht mal ein Gutenachtkuss, bevor die Mörder meine Schwester im Auftrag von diesem fundamentalistischen Arschloch zur großen Nachrichtenredaktion im Himmel geschickt haben. Wenn du eine Testeinheit dabei hast und die Tür aufmachst, beweise ich es.«
    »Bist du bewaffnet, Shaun?«
    »Lässt du mich hier drin sitzen, wenn ich Ja sage? Ich kann nämlich auch lügen.«
    Die sich anschließende Stille hielt so lange an, dass ich schon dachte, Steve würde lieber auf Nummer sicher gehen und mich im Wagen verschimmeln lassen. Kein unwillkommener Gedanke, doch dafür war es noch zu früh. Diese Story war erst abgeschlossen, wenn die letzten losen Enden verknüpft waren, und eines dieser losen Enden würde George das letzte Geleit geben. Schließlich sagte Steve mit gedämpfter Stimme: »Ich habe ihren letzten Eintrag nicht zu Ende gelesen. Aber weit genug. Geh von der Tür weg und halt deine Hände so, dass ich sie sehen kann, bis ich ein sauberes Testergebnis von dir habe.«
    »Ja, Sir«, sagte ich und trat zurück.
    Die durch die sich öffnende Tür einströmende Luft war so frisch, dass sie mir fast in den Lungen wehtat. Draußen roch es stark nach Blut und Schießpulver, aber nicht so sehr wie im Wagen. Unwillkürlich trat ich einen Schritt vor, dem Licht entgegen, blieb jedoch stehen, als ein dunkler, verschwommener Streifen, bei dem es sich um einen Arm handeln musste, gehoben wurde und jemand sagte: »Komm nicht näher, bevor ich weg bin.«
    »Alles klar, Stevie«, sagte ich. »Habt ihr euch um den kleinen Ausbruch hier draußen gekümmert? Tut mir leid, dass ich nicht bei der Party dabei war. Ich hatte anderes zu tun.«
    »Der Ausbruch ist unter Kontrolle, aber noch im Gange, und du hast mein vollstes Verständnis.« Langsam gewöhnten sich meine Augen an das Licht, und ich konnte Steve schärfer sehen. Er kniete sich hin, legte etwas auf den Boden und zog sich zurück, sodass ich mich dem Gegenstand nähern konnte. Wie erwartet handelte es sich um eine Bluttesteinheit. Kein Luxusmodell, aber auch keine Billigversion, sondern ein Gerät aus dem soliden Mittelfeld, das genügte, um Infektionen mit einer akzeptablen Fehlerquote zu bestätigen oder zu widerlegen. »Akzeptabel.« Das Wort kam einem komisch vor, wenn es darum ging, ob jemand lebt oder stirbt.
    Das Gerät wog nicht mal ein halbes Kilo. Ich brach die Versiegelung mit dem Daumen auf und schaute dabei zu Steve. »Er wird damit nicht davonkommen«, sagte ich.
    »Versprochen«, antwortete Steve.
    Das genügte mir. »Auf drei«, sagte ich. »Eins … «
    In meinem Kopf sagte Georgia: Zwei …
    Ich steckte die Hand in das Gerät und schaute zu, wie die Lichter begannen, ihr Farbspektrum zu durchlaufen. Rot, Gelb, Grün, Gelb, Rot, Grün. Jedes einzelne dieser verdammten Lichter wechselte ein paar Sekunden lang zwischen Rot und Gold, lange genug, damit ich ins Schwitzen kam, bevor alle bei Grün zur Ruhe kamen. Es geht dir bestens, mein Junge, ganz hervorragend. Nun gehe hin und sei frohen Mutes.
    »Froher Mut« war nicht direkt Teil meiner Zukunftspläne. Ich hielt die Testeinheit in die Höhe, sodass Steve sie deutlich sehen könnte. »Reicht dir das?«
    »Ja, alles klar«, antwortete er und warf mir einen Sondermüllbeutel zu. »Was zum Teufel ist passiert, Shaun?«
    »Genau das, wovon George geredet hat. Irgend so ein kranker Scheißkerl hat Ricks Katze getötet und unsere Trailer in die Luft gejagt. Nachdem wir die Explosion überlebt haben, haben sie George mit einem Injektionspfeil getroffen, wie der, der den Ausbruch bei den Rymans ausgelöst hat. Scheiße, ich wünschte, wir hätten uns in Eakly nach diesen Dingern umgesehen. Ich wette, wir hätten einen gefunden.«
    »Das wette ich auch.« Steve sah zu, wie ich die Testeinheit in den Beutel warf. Er hielt seine Sonnenbrille locker in der Hand, und seine Augen waren die eines Mannes, der in die Hölle geschaut und festgestellt hatte, dass er das, was er da sah, nicht ertrug. Ich wollte nicht darauf wetten, dass meine anders aussahen. »Hast du einen Plan, wie es jetzt weitergeht?«
    »Ach, das
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