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Faszientraining: Physiologische Grundlagen, Trainingsprinzipien, Anwendung im Team- und Ausdauersport sowie Einsatz in Prävention und Rehabilitation (German Edition)

Faszientraining: Physiologische Grundlagen, Trainingsprinzipien, Anwendung im Team- und Ausdauersport sowie Einsatz in Prävention und Rehabilitation (German Edition)

Titel: Faszientraining: Physiologische Grundlagen, Trainingsprinzipien, Anwendung im Team- und Ausdauersport sowie Einsatz in Prävention und Rehabilitation (German Edition)
Autoren: Frank Thömmes
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spannen, beziehungsweise seine Elastizität zu fördern, ist eine vorbereitende Gegenbewegung entgegen der eigentlichen Bewegungsrichtung hilfreich. Diese aktive Vordehnung der Faszien wird begleitet durch eine Bewegungsinitiierung vom Körperzentrum (proximal). Die nachfolgende Faszienkette bewegt sich wie ein Pendel entsprechend der Bewegungsrichtung.
    In der folgenden Übung wird dieses Prinzip verdeutlicht. Mit gestreckten Armen wird zuerst nach außen gezogen so weit es geht. Danach erfolgt aus dem Brustbein heraus eine seitliche Bewegung in Richtung Arm, so dass sich der gefühlte Abstand und die Spannung im Fasziensystem deutlich erhöhen. Danach erfolgt die gleiche Bewegung des Brustbeins zum anderen Arm hin.

    Ausgangsposition mit gestreckten Armen

    Vorbereitende Gegenbewegung und proximale Initiierung mit gestreckten Armen

    Vorbereitende Gegenbewegung und proximale Initiierung mit gestreckten Armen und gebeugten Handgelenken
Übungsfolge » Vorbereitende Gegenbewegung

    Ausgangsposition mit gestreckten Armen und gestreckten Händen

    Vorbereitende Gegenbewegung und proximale Initiierung mit gestreckten Armen und gestreckten Handgelenken
Rebound Elasticity – der Katapulteffekt
    Kraft ist eine der motorischen Grundeigenschaften wie Ausdauer und Schnelligkeit. Im allgemeinen Verständnis von Sport und Bewegung werden unsere Muskeln hauptsächlich für die Entfaltung von Kraft verantwortlich gemacht und haben deshalb auch immer im Fokus von Wissenschaft und Training gestanden.
    Gleiches gilt für die Bereiche Ausdauer und Schnelligkeit. Die Muskelphysiologie und der Energiestoffwechsel sind sehr gut erforscht, wohingegen die vermeintlich groben äußeren Strukturen wie das Fasziengewebe bisher in wissenschaftlicher Hinsicht eher ein Schattendasein gefristet haben.
    Bei der klassischen Betrachtungsweise von Kraft wird die komplexe Vernetzung der Muskeln im Fasziensystem nicht ausreichend berücksichtigt. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse werfen unser Verständnis von Kraft gehörig über den Haufen. Die Vernetzung der Muskeln in Muskelketten lassen manche Bewegungen erst möglich werden, und auch der Anteil der Faszien wurde bisher unzureichend bewertet.
    Ein gut funktionierendes Fasziensystem verfügt über die Fähigkeit, Energie zu speichern und wie ein Katapult wieder freizusetzen. Ebenso kann unser Fasziensystem Halteaufgaben bewerkstelligen, um Muskeln zu entlasten und Energie zu sparen. Verschiedenste Kraftleistungen sind ohne die Zuhilfenahme unseres Fasziensystems schlichtweg nicht möglich.

    Katapult-Effekt
    Kängurus und Gazellen können viel weiter springen als sich durch die reine Kontraktionskraft ihrer Beinmuskeln erklären ließe. Warum?
    Die Sehnen und Faszien dieser Tiere werden wie Gummibänder vorgespannt, dabei wird Energie gespeichert. Durch das Lösen dieser kinetischen Energie werden diese Leistungen mög lich. Theoretisch wäre die Faszienstruktur von Menschen dazu ebenfalls in der Lage!
Bedeutung des Katapult-Effektes für das Gehen und Laufen
    Beim Gehen und Laufen, den funktionellsten Bewegungen des Menschen überhaupt, arbeiten Muskeln und Faszien, beziehungsweise die Achillessehne, kooperativ miteinander. Nach neueren Erkenntnissen kontrahieren die Muskelfasern bei federnden Bewegungsformen wie Gehen, Laufen und Hüpfen fast nur isometrisch. Das bedeutet, dass ihre Länge nahezu konstant bleibt. Die Bewegungsenergie stammt aus dem Wechsel von Spannung und Entspannung der Faszien (auxotonisch), die wie eine Feder zwischen den Zuständen der An- (Verkürzung) und Entspannung (Verlängerung) wechseln. Bei langsamen und gleichförmigen Bewegungen ist dies nicht der Fall. Hier arbeitet die Muskulatur auxotonisch und die Faszien bleiben in der gleichen Grundspannung.
Galloway-Laufmethode
    Der Amerikaner Jeff Galloway legt in seiner Lehrmethode zum Marathonlauf alle zwei bis drei Kilometer Gehpausen ein. Zu Beginn von vielen Läufern noch belächelt, kann mit dieser Methode bis zum Ende des Marathons ein relativ konstantes Lauftempo eingehalten werden, was ermöglicht, viele zum Ende hin langsamer werdende Läufer zu überholen und entsprechend gute Zeiten zu erzielen.
    Alle zwei bis drei Kilometer wird eine Gehpause von etwa einer Minute eingelegt. Und das Besondere daran: Die erste Gehpause gibt es nicht erst nach 10 oder 20 Kilometern. Nein! Direkt nach dem Start und den ersten zwei gelaufenen Kilometern beginnt das Gehen. Alle anderen Starter traben dann natürlich ganz locker
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