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Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Fantasy. Aber ohne doofe Elfen

Titel: Fantasy. Aber ohne doofe Elfen
Autoren: Uwe Post
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drücken dergleichen nonverbal aus.
Durch Hiebe auf die betreffende Körperstelle.« Die Orkin zeigte
auf ihre Lippen. »Thema meiner letzten Mission war die
sprichwörtliche schlechte Laune von männlichen Zentauren. Willst
du wissen, was das Ergebnis war? Aber Vorsicht, du könntest zu
ulxig sein, um es zu ertragen«
    »Schlägst du zurück, wenn ich dir die Faust in
die Zähne ramme?«, fragte Klorwig.
    »Selbstverständlich.«
    »Dann erzähl mir von der Ursache der schlechten
Laune der Zentauren.«
    »Sie können nicht mastibieren.«
    »Äh, wie bitte?«, schnappte Klorwig.
    »Hm«, machte die Orkin, »ist mastibieren nicht das richtige Wort in der Menschensprache? Was ich meine, heißt
auf orkisch...«
    » Schon gut !«, heulte Klorwig, der sich
wünschte, einen anderen Beruf gewählt zu haben. Der bewaffnete
königliche Putztrupp suchte immer Verstärkung. Aber nein, Klorwig
hatte ja ... Ambitionen gehabt. Vielleicht schrieb man diesen
Satz später auf seinen frocken Grabstein.
    »Dabei ist es offensichtlich!«, sagte
Forkoonel. »Ihre Arme befinden sich vorn am Rumpf, aber sie sind zu
kurz, um ihr Geschlechtsteil zu ergreifen, und das trotz dessen
beachtlicher Länge, die bekanntlich bei Wesen mit Pferdegestalt...«
    Klorwig fuhr herum. »Warum brauche ich
eigentlich eine Assistentin?«
    Natürlich lächelte Forkonnel, als sie erklärte:
»Für die einfachen Aufgaben, mit denen sich ein respektierter
Mystikinspektor nicht belasten sollte. Wie zum Beispiel das
Mitführen der Passierscheine für das Betreten der Universität.«
Sie klopfte auf ihre rot-grün gestreifte Reisetasche.
    Die verbleibenden Grabreihen gelang es Klorwig
einigermaßen, Forkoonels andauerndes Geplapper zu überhören,
indem er sich ausmalte, im einige Körperlängen tiefer liegenden
Geheimgang skelettierte Untote mit einem gezackten Streitkolben zu
unromantischem Staub zu zermalmen.

    *
    Da die Universitätsgebäude auf einem
untertunnelten Hügel errichtet worden waren – und noch dazu in
aller Eile – hatten einige Mauern abgestützt werden müssen, um
einen Einsturz zu verhindern. Klorwig und Forkoonel mussten einige
krumme Balken umkurven, die den Unterschied ausmachten zwischen
schiefen Mauern und staubigen Trümmern. Irgendwo hämmerte jemand.
    Vor einer halb offenen Tür stand ein
Schreibtisch, der von einem steinernen Gnom bewacht wurde. Als sich
Klorwig und seine Assistentin näherten, erwies sich der Gnom als
lebendig. Er sagte: »Wenn ihr zum Ehrenwerten Professor wollt, habt
ihr Pech.«
    Klorwig winkte Forkoonel. »Den Passierschein,
schnell!«
    »Passierschein?«, schnarrte der Gnom, der
offenbar über gute Ohren verfügte. »Sehe ich aus wie ein
korrupter Bürokrat?«
    »Äh«, machte Klorwig, »hab ich dir gerade
Geld angeboten?«
    »Psst«, kam es von hinten. Klorwig rollte mit
den Augen, dann drehte er sich um. »Was?«
    Forkoonel hielt ihm einen Umschlag hin. »Wie es
scheint, enthält der Umschlag, der uns mit den Worten hier ist
euer Passierschein, haha übergeben wurde, eine Banknote.«
    Der Mystikinspektor schloss die Augen. Die
Mission schien sich seiner Kontrolle zu entziehen, bevor sie richtig
begonnen hatte. Statt der Frage nach dem Verbleib der Elfen
nachzugehen, musste er sich mit einer romantischen Orkin und einem
unkooperativen Zwerg auseinandersetzen. Er spürte, wie Wut an
seinem Bauch kratzte. Von innen. Sie wollte raus.
    »Herr Universitätsmitarbeiter«, sagte
plötzlich eine Orkstimme, »verzeihe uns bitte unser unangemeldetes
Eindringen. Wir arbeiten für das Ministerium für Verschollenes und
sind auf einer wichtigen Mission. Verbessere mich, falls ich mich
irre, aber meines Wissens existiert eine Richtlinie, nach der die
Universität das Ministerium im Rahmen seiner Möglichkeiten zu
unterstützen hat.«
    Klorwig öffnete die Augen. Der Gnom schien seine
Chancen bei einem Handgemenge gegen die Orkin abzuschätzen. Als er
zu einem Ergebnis gekommen war, grunzte er. »Mag sein, aber der
Ehrenwerte Professor ist nicht zu sprechen. Ihr müsst mit seinem
Assistenzabschreiber vorliebnehmen.«
    Bedächtig atmete Klorwig aus. »Und wo finden
wir diesen... Assistenz...« In diesem Moment stieß ihm die Orkin
ihren Ellenbogen in die Seite, so dass ihm die Luft wegblieb.
    »Vielen Dank«, sagte Forkoonel fröhlich, »und
wie ist dein werter Name, Herr Assistenzabschreiber?«
    Der Gnom setzte
sich hinter den Schreibtisch. »Kraan. Erheblich Kraan. Ich weiß aber nicht, ob ich euch helfen kann.« Er
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