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Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)

Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Family Affairs: Heiße Sehnsucht: Erotischer Roman (German Edition)
Autoren: Vivian Hall
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Gottes Willen nicht so impulsiv wie dein Vater. Triffst du die falsche Entscheidung, wird sie dein ganzes weiteres Leben beeinflussen.“
    Er lächelte dünn, in seinen amethystfarbenen Augen herrschte erschreckende Leere.
    „Das brauchst du mir nicht zu sagen. Immerhin bist du ja der Meinung, ich sei der Meister der falschen Entscheidungen. Nicht wahr?“
    Winnifred lächelte und hatte so rein gar nichts Mütterliches an sich, während sie ihren Sohn von unten bis oben mit abschätzenden Blicken maß. „Das hast du selbst gesagt, leg mir keine Worte in den Mund“, erwiderte sie hochmütig.
    Steif nickte sie ihm zum Abschied zu, nur um dann zusammen mit Charlotte das Büro zu verlassen. Als die beiden weg waren, entspannte sich die Atmosphäre schlagartig. Endlich konnte Beth wieder richtig durchatmen, doch das Entsetzen über das Verhalten seiner Mutter konnte sie nicht so einfach abschütteln. Sie hatte ja gewusst, dass Winnifred herrschsüchtig und gemein sein konnte, immerhin war sie selbst seit drei Jahren ihre bevorzugte Zielscheibe, aber dass sie auch ihrem Sohn so zusetzte, schockte sie nun doch. Vorsichtig erhob sie sich von ihrem Bürostuhl und näherte sich ihm. Sein Blick war starr auf das Fenster gerichtet, er schien sie gar nicht zu bemerken, bis sie direkt neben ihm stehen blieb und sanft eine Hand auf seinem Oberarm ablegte. Er drehte den Kopf, sah sie an. Sein flackernder Blick wurde von tiefer Resignation geprägt, und sie bekam es mit der Angst zu tun. Was erwartete seine verrückte Mutter nur von ihm? Ihr kam ein unschöner Gedanke.
    „Quinn, ihr habt doch nicht etwa meinetwegen gestritten? Ich meine … weil ich sie nicht zu dir gelassen habe?“
    „Nein.“ Quinn schüttelte den Kopf, erneut fiel ihm das Haar ins Gesicht, und er strich es ungeduldig nach hinten. Für einen kurzen Moment schloss er die Augen, ehe er wieder ihrem besorgten Blick begegnete. „Mach dir keine Sorgen, es ging nicht um dich. Der Streit hatte ganz andere Gründe.“
    „Aber …“
    „Bitte vergiss einfach, was du heute gesehen und gehört hast. Okay?“
    Sie nickte, traurig, weil er sich ihr nicht anvertrauen wollte, doch sie konnte es auch verstehen. Manche Dinge waren wohl einfach zu intim, um sie mit seiner Sekretärin zu besprechen, und wieder einmal wurde ihr bewusst, dass sie zwar Freunde, aber nicht wirklich eng verbunden waren. Sie räusperte sich hörbar und straffte ihre Haltung, als könnte sie auf diese Weise ihre durcheinandergeratene Wahrnehmung geraderücken. „Entschuldige meine Neugier, ich wollte nicht aufdringlich sein.“
    „Beth, warte“, sagte er, als sie sich abwenden wollte.
    Sie blieb, wo sie war. Quinn trat näher an sie heran, nur wenige Zentimeter trennten sie noch voneinander, und ihr Puls beschleunigte sich, als er vorsichtig ihr Kinn anhob. In seinem Lächeln lag Zuneigung, beinahe Zärtlichkeit, und das verwirrte sie vollkommen. Er war in den letzten Wochen ohnehin so komisch gewesen. Insgeheim hatte sie sogar befürchtet, er würde nach einem Weg suchen, sie loszuwerden. Unter seiner liebevollen Musterung löste sich diese Angst in Nichts auf, doch die heutigen Ereignisse warfen eine Menge neuer Fragen auf.
    „Was gibt es denn noch?“, fragte sie ihn leise, weil er nach seiner Aufforderung zu bleiben kein Wort mehr gesagt hatte. Seine Hand glitt von ihrem Kinn und blieb auf ihrer Schulter liegen. Sie spürte das Gewicht und die Wärme durch die Bluse und konnte kaum noch an sich halten. Wie gern hätte sie den Kopf an seine Brust gelegt und seine Nähe genossen. Da es ihr unmöglich erschien, seinem eindringlichen Blick standzuhalten, starrte sie lieber auf sein weißes Hemd und die durchgeknöpfte dunkelgraue Weste, die sich perfekt an seinen Oberkörper schmiegte. Beth hatte das Gefühl, nur noch aus vibrierenden Nervenenden zu bestehen. Er war ihr nach drei Jahren so vertraut, und doch gab es noch viele Dinge, über die sie gern mehr erfahren hätte. Was fühlte er, wenn er sie ansah? Freundschaft oder einfach nur amüsierte Nachtsicht für ihre Schwärmerei, die ihm sicher nicht verborgen geblieben war?
    „Bist du sauer, weil ich nicht mit dir über meine Mutter reden will?“, wollte er unvermittelt von ihr wissen.
    Überrascht blinzelte sie ihn an. Dass er sie so direkt darauf ansprach, machte sie verlegen.
    „Ein bisschen schon“, gestand sie dann ehrlich ein. „Ich weiß, das ist privat, und ich bin nur deine Sekretärin. Du musst mir auch nicht erzählen, was
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