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Eve - Das brennende Leben

Eve - Das brennende Leben

Titel: Eve - Das brennende Leben
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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Hornhaut, unter der Haut – und äußerst komplizierten Subroutinen, die es ihnen erlaubten, die aufwändige Bioverschlüsselung, der sie begegneten, zu entschlüsseln. Doch in den höheren und besser überwachten Sektionen der Station musste das Duo schließlich, wenn auch äußerst widerwillig, auf Variationen der Wahrheit zurückgreifen.
    In einer der Zwischensektionen wurde Drem von einer Wache angehalten, die seinen gefälschten Ausweis kontrollierte, dann Drem anschaute und sagte: »Das sind Sie nicht.«
    »Wie bitte?«
    Die Wache sagte: »Ich habe Leute aus dem Teil der Welt gesehen. Sie sind fröhliche Zivilisten, die normalerweise ein bisschen pummelig sind. Sie haben eine Navy-Ausstrahlung. Gibt es etwas, das Sie mir mitteilen wollen oder soll ich gründliche Checks durchführen?«
    Drems Verstand schaltete auf Panik. Sein Mund übernahm. Aber eine Geschichte voller Halbwahrheiten, wie sein Schiff von Blutjägern angegriffen worden war, wie man ihn gerettet
hatte und er sich auf dem Außenposten der Schwestern ausgeruht hatte, half auch nicht weiter.
    Dann übernahm Ralea. Sie benutzte ihren umfangreichen Hintergrund als Missionsagentin und eine Unzahl übrig gebliebener Stationszugangscodes. Zunächst erfand sie eine Geschichte, die sie zwar nicht weiterbrachte, aber wenigstens die Wache davon abhielt, Verstärkung zu rufen. Als ihre VIP-Codes ebenfalls nicht weiterhalfen, entschuldigte sie sich und nahm Kontakt mit einer ehemaligen Arbeitskollegin auf, die wieder als Agentin arbeitete und deren Codes zum Glück ausreichend waren. Mit diesen Codes in der Hand hatte Ralea genug Autorität, um endlich mit einem Lächeln und vielen Entschuldigungen der Wache passieren zu dürfen. In diesem Himmelreich des Reichtums übertrumpfte ein Bluff sogar Geld.
    Raleas Codes und Verbindungen, gepaart mit ihrem Wissen über die sozialen Gepflogenheiten der High Society auf Stationen, erwiesen sich als unbezahlbar. Drem fühlte sich in seinem Glauben bestärkt, dass der ganze Plan ohne ihre Mithilfe zum Scheitern verurteilt gewesen wäre. Das war jetzt ihre Welt. Sie wirkte vollkommen selbstsicher und strahlte die unanfechtbare Tatsache aus, dass sie genau dorthin gehörte, wo sie sich befand. Bei einigen Kontrollen wurden sie nicht einmal befragt. Erst, als Wachen bemerkten, dass Drem hinter ihr herlief, zog man die Augenbrauen hoch und wollte ID-Karten sehen. Sein Wissen über Dienstpläne, Verschlüsselungsmethoden, Sicherheitssysteme und wie tragende Wände in stressigen Zeiten funktionierten, war hier vollkommen nutzlos.
    Sie waren bereits unglaublich nah am obersten Stockwerk, als eine Wache sie anhielt. Der Mann trug zivile schwarze Kleidung und hatte nicht den Hauch einer Sicherheitsausrüstung bei sich. Brutaler Zwang war hier nicht willkommen. Der Mann versperrte Ralea den Weg, inspizierte ihre ID-Karte und sagte: »Ich fürchte, das ist nicht akzeptabel, Madam.«

    Drem sah, wie Ralea sich zu voller Größe aufbaute, wie ein Titan vor dem Absprung. »Erklären Sie das«, sagte sie.
    Die Wache wich einen Hauch zurück, machte aber ein entschlossenes Gesicht und sagte: »Es ist weder kaputt noch falsch, Madam …«
    »Selbstverständlich nicht.«
    »… und es lässt sich perfekt von unserem System vor Ort verifizieren. Bei allen Checks. Aber aus irgendeinem Grund werden die sekundären Codes, die außerhalb der Station überprüft werden, nicht verarbeitet.«
    »Das ist nicht mein Problem«, blaffte Ralea. Und wie Drem wusste, war es das auch nicht. Es war ein Problem, das durch internes Umleiten entstand. Dabei wurden Tracer verschickt, damit die Echtheit dieser ID-Karten außerhalb der Station geprüft wurde. Diese wurden aber durch Datenkanäle mit geringer Priorität gesendet oder durch Datenbanken von Low-sec -Kolonien. Alle waren stillschweigend diesem Projekt verpflichtet, aber gleichzeitig nicht davon angetan, diese Anfragen mit hoher Geschwindigkeit zu bearbeiten.
    »Madam, dieses Stockwerk wird als sicher für die Kapselpiloten eingestuft. Auch wenn Ihre ID makellos zu sein scheint, fürchte ich, dass ich ohne diesen letzten Hintergrundcheck …«
    »Ich habe Menschen gesehen, deren Innerstes nach außen gekehrt wurde«, sagte Ralea. Ihre Stimme war so sanft, dass sie die Worte des Mannes erstickte. Er schwieg. »Ich habe eine Ewigkeit mit amarrianischen Priestern verbracht und die Details des Schrifttums entschlüsselt. Ich habe ein Team von Caldari-Kriegern angeführt und Tibus Heth Auge in Auge
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