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Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Titel: Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)
Autoren: Claudia Romes
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gefesselt mit einem feurigen Lasso, an Händen und Füßen, Ranossa. Entgeistert blickte sie zu Maira auf. Sie hatte sofort gespürt, wen sie da vor sich hatte. Weil es beinahe so war, als würde sie sich selbst im Spiegel betrachten. Ranossa war Maira. Nur mit dunklem Haar und einem Hauch von Alterung, welche sie jedoch ausschließlich durch das Pentagramm erlitten hatte, denn ein Engel alterte nicht, er war zeitlos.
    „Endlich. Hast ja lange auf dich warten lassen.“ Caelicola beugte sich ein wenig vor.
    „Nun sprich schon, warum hast du mein Pentagramm und warum stirbst du nicht unter seiner Macht, wie es jeder sonst tun würde? Wie kann es dir gelingen seine Kraft für dich zu nutzen?" Ihm schien die Ähnlichkeit der beiden Frauen nicht aufzufallen. Zu besessen war er von seinem Vorhaben, sie alle zu bestrafen.
    Maira schwieg. Sie wusste nicht, wie sie es am besten formulieren sollte, dass sie seine Tochter war. Würde er ihr überhaupt glauben? Vermutlich nicht. Wahrscheinlich würde er ihre Aussage für eine Falle halten und sich nicht darauf einlassen, diese Möglichkeit auch nur in Betracht zu ziehen.
    „Der Morgen naht und die Electio ist nicht vollbracht. Also, wenn ihr beide mir dann in die Hölle folgen würdet. Du willst doch sicher nicht für den Weltuntergang verantwortlich sein, oder?“ Er sah Maira eindringlich an.
    Plötzlich ertönte ein ohrenbetäubendes Grölen, welches die Aufmerksamkeit aller an sich zog. Maira und Breda blickten sich um. Unter ihren Füßen bebte die Erde und ein gewaltiger Riss verschluckte alles, was sich in seiner Nähe befand. Hastig sprangen sie zur Seite. Caelicola zog an Ranossas Lasso und beförderte sie ruckartig direkt neben seinen Thron. Sie röchelte und hielt krampfhaft ihre Finger unter das Seil, dass ihre Kehle zuschnürte.
    Das Höllenportal hatte sich geöffnet und wartete darauf Maira und Breda zu verschlingen.
    Plötzlich flog Isseltz heran. Sie schwebte vor ihnen auf der Stelle, als sie zu der Geistererscheinung Bellearmi wurde, welche nun laut vernehmbar, mit widerhallender Stimme zu ihnen sprach: „Die Electio ist besiegelt. Die Entscheidung gefällt.“
    Caelicola war verblüfft. Er starrte eine Weile auf Bellearmi, die sich mit einem leisen Zischen zurück in eine Elster verwandelte. War es, weil er überrascht darüber war, dass Maira und Breda trotz aller Widrigkeiten miteinander geschlafen hatten, oder weil er die geisterhafte Elster nicht einordnen konnte? Schließlich gluckste er, zur Überraschung aller, freudig auf.
    „Oh, da waren die Zwei aber doch noch ganz schön fleißig. Wie schön. Wir können uns also weitere fünfhundert Jahre unserer Herrschaft sicher sein.“
    Er erhob sich und machte eine schelmische Verbeugung vor Maira. Gelassen bewegte er sich zum Höllenportal und winkte Breda deutlich zu sich herüber.
    „Den da, muss ich allerdings trotzdem mitnehmen.“
    Er zeigte kurz auf Breda, als er den Umhang um sich schwang.
    „Also“, begann er. „Gehst du freiwillig mit, oder muss ich dich zwingen?“
    Breda stand da und blickte traurig in Mairas Gesicht. Fassungslos starrte sie in seins, als er sich langsam von ihrer Hand löste und einen Schritt auf das Portal zuging.
    „Halt!“ Numens Stimme schallte wie ein Echo, als er genau zwischen Caelicola und Breda wie aus dem Nichts auftauchte. Sein Wort fegte als kräftige Sturmbö durch die Straße.
    „Gebe diesen Mann frei, Caelicola. Er ist nicht weiter ein einfacher Dämon.“
    Caelicola schnaubte genervt durch die Nüstern.
    „Was, mein Bruder, ist er dann?“ Ungeduldig wartete er auf eine Stellungnahme. Numen sah erst zu Maira und dann zu Breda, bevor er Caelicola antwortete.
    „Er trägt die Seele meines Engels in sich.“ Sein Blick haftete auf Breda, der diesen anstandslos erwiderte.
    Caelicola blies vor Lachen die Backen auf.
    „Was?“
    Im nächsten Moment trug er eine tiefe Zornesfalte auf der Stirn. Sein ganzes Gesicht lief rot an, wie eine Tomate, als Numen völlig unbeeindruckt wirkend fortfuhr: „Maira hat die beiden in diesem Körper vereint. Die Electio ist für alle Zeiten vorüber. Es wird keine Herrschaft für uns mehr geben, nicht auf dieser Erde.“
    Einen Augenblick lang, sagte niemand etwas. Blicke wurden ausgetauscht, einige selbstgefällig und andere wachsam.
    „Was erzählst du denn da?“ Caelicola schien nun die beiden Frauen ins Auge zu fassen.
    „Caelicola“, begann Numen. „Sie ist kein normaler Schlüssel. Sie ist der Schlüssel, der
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