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Eroberer des Alls

Eroberer des Alls

Titel: Eroberer des Alls
Autoren: Murray Leinster
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»Herein!« öffnete sich die Tür, und der bemerkenswert gutaussehende Major Furness erschien.
    »Tag«, sagte er. »Man sagte mir, Sie seien angekommen.«
    »Stimmt«, sagte McCauley.
    »Man sagte mir auch, daß Sie sich das Schiff angesehen haben«, sprudelte Furness. »Gut, was?«
    »Es sieht gut aus«, pflichtete McCauley ihm bei.
    »Waren Sie überrascht, als Sie hörten, daß wir morgen starten?«
    McCauley nickte zurückhaltend.
    »Das habe ich gedeichselt«, brüstete sich Furness. »Ich sagte dem General, wir würden bereit sein. Er war übelster Laune. Hatte gerade einen Geheimbericht gelesen, wonach – äh – im Ausland ein Versuch geplant ist, eine Rakete ein Stück in die Luft zu heben und wieder auf dem Schwanz landen zu lassen. Rauf – 'runter. Bisher hat noch keine Rakete die Landung unversehrt überstanden.«
    »Ich weiß«, sagte McCauley.
    Furness grinste zutraulich.
    »Es würde einen schlechten Eindruck machen, wenn jemand uns zuvorkäme. Der General kochte vor Wut. Und da sagte ich zu ihm: ›General, McCauley ist seit Monaten im Training, drüben in Dayton. Er will auch, daß es endlich losgeht. Das Schiff ist praktisch startklar. Wir könnten am Tag nach McCauleys Eintreffen starten. Warum tun wir's nicht?‹ Und der General sagte: ›Furness, wenn das ginge ...!‹ Und ich sagte: ›General, es geht!‹ Also fing er sofort an, Befehle von sich zu geben. Morgen mittag um zwölf Uhr. Damit wir's hinter uns haben, hm?«
    McCauley öffnete den Mund und schloß ihn wieder. Eine Welle des Ärgers überflutete ihn, und er wollte wieder etwas sagen.
    Besser nicht. Wenn er gegen irgend etwas protestierte, das nicht einwandfrei selbstmörderisch war, würde man das als Wichtigtuerei betrachten. Nur – man hätte ihm eine Chance geben sollen, das Schiff zu inspizieren. Er hatte ja kaum einen Blick darauf werfen können. Aber er konnte weder auf seine Stellung noch auf seine Würde pochen, denn es gab zu viele Leute, die ihn beneideten.
    Furness sah ihn an und wurde rot. Das freundliche Zusammengehörigkeitsgefühl, das zwei Männer verbinden sollte, die bald gemeinsam ihr Leben riskieren, fehlte ganz und gar. Furness spürte das. Herausfordernd blickte er zu McCauley.
    »Also, was ist?« sagte er. »Das war doch auch in Ihrem Sinn gehandelt, oder nicht?«
    »Wie soll ich das beurteilen können?« sagte McCauley. »Jetzt ist es sowieso zu spät.«
    Furness starrte ihn an.
    »Was hätten wir sonst tun sollen?«
    »Wie soll ich das wissen?« fragte McCauley zurück. »Wir können keinen Testflug machen – jedenfalls nicht in der üblichen Form. Man kann mit einer Hydrazinrakete nicht probefliegen, und da ist das Schiff ja – unter anderem. Man kann nur einmal damit starten. Aber – hm – wie ist die Überprüfung der Raketentriebwerke ausgefallen?«
    »Vier Prozent über der angenommenen Höchstleistung«, sagte Furness wieder in bester Stimmung. »Da ist alles in Ordnung!«
    »Wurden sie wiederholt angelassen und abgestellt?« fragte McCauley.
    Dies war einer der heikelsten Punkte. In einer ballistischen Rakete schaltet sich das Triebwerk aus und nach einer Pause wieder ein. Normalerweise war das kein akzeptables Verfahren, doch bei der X-21 ging es nicht anders. Und in dieser Hinsicht hatte McCauley einige Bedenken. Ein Raketentriebwerk entspricht in etwa einer Vorrichtung, die fortlaufend Explosionen produziert, und der Rückstoß der Explosion ergibt den Schub. Ein R-Triebwerk ist zwar solide konstruiert, aber wie bei jedem anderen Hochpräzisionsgerät können Störungen auftreten, und das Triebwerk der X-21 würde sehr oft zünden und sich wieder abstellen müssen. Es würde über 7600 Liter Treibstoff pro Minute verbrauchen. Es würde sofort mit voller Leistung anlaufen müssen und mit voller Verarbeitung von zwei chemisch nicht verwandten Flüssigkeiten die haargenau an der richtigen Stelle aufeinandertreffen und sofort bei Kontakt verbrennen mußten. Wenn sich das Triebwerk ausschaltete, mußte die Treibstoffzufuhr sofort stoppen, und es durfte nicht den winzigsten Rückstand von beiden Flüssigkeiten geben, oder es würde bei der nächsten Zündung zu Schwierigkeiten kommen. Die bloße Tatsache, daß das Triebwerk der X-21 zünden, stoppen und wieder zünden mußte, erforderte eine absolut einwandfreie Leistung der anderen Teile, zum Beispiel der Pumpen und Treibstoffzufuhrleitungen. Der Treibstofffluß könnte stocken. In den Treibstofftanks könnten auf Grund des intermittierenden
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