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Engelsfuerst

Engelsfuerst

Titel: Engelsfuerst
Autoren: Joerg Kastner
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überaus
freundlicher Herr in Italien, Angelo Ciofi, hat nicht
Zeit noch Mühen gescheut, um mich mit der etruskischen Kultur vertraut zu machen. Ständige Begleiterin
sowohl meiner Recherchereisen als auch des literarischen Schaffensprozesses ist meine Frau Corinna, deren Rat mir wertvoll ist wie kein anderer.
    Einen wichtigen Anstoß für den Auftakt des dritten
Romans gab mir mein Kollege Richard E. Marks, indem er mich auf den Gedanken brachte, Enrico
Schreiber ins Kloster zu schicken. Louise Kämmerer
schließlich entdeckte einen real existierenden Artikel,
der als Vorlage für die Päpste im Weltall gedient hat.
    Was die unglaublichen Fälle von Selbstverbrennungen betrifft, die Bruno Spadone anführt: Sie alle und
andere mehr sind in der einschlägigen Literatur zu
finden. Was diese Vorfälle ausgelöst hat, ist meines
Wissens bis heute nicht geklärt. Auch diesmal eine
Anmerkung zum Orden Totus Tuus. Der ist ein Produkt meiner Phantasie und steht in keinerlei Zusammenhang mit real existierenden oder existiert habenden Organisationen dieses oder ähnlichen Namens.
Was nicht heißen soll, daß es – auch im Dunstkreis
der katholischen Kirche – keine religiösen Vereinigungen gäbe, deren Aktivitäten bedenklich sind.
    Das Institut für die religiösen Werke, kurz IOR
(Instituto per le Opere di Religione) oder einfach Vatikanbank genannt, möge mir nachsehen, daß ich aus
seinen Büchern einfach fünf Millionen Euro verschwinden ließ. Es muß allerdings gesagt werden, daß
die Vatikanbank in der Vergangenheit durchaus in
undurchsichtige Geschäfte verstrickt gewesen ist. Im
Roman habe ich die Strukturen und Aufgaben des
IOR und der Präfektur für die wirtschaftlichen Angelegenheiten des Heiligen Stuhls etwas vereinfacht geschildert, um nicht zu tief in die verwaltungstechnischen Details zu gehen. Ein paar abschließende Worte
noch zur Schweizergarde und zur Vigilanza. Man darf
sich nicht wundern, daß im Vatikan zwei Wachorganisationen nebeneinander bestehen und sich teilweise
überschneidende Aufgaben wahrnehmen. Bis 1970/71,
als sie von Papst Paul VI. aufgelöst wurden, gab es
dort auch noch die Ehrengarde, die Palatingarde und
die Päpstliche Gendarmerie.
    Der Begriff des Gendarms hat sich bis heute im allgemeinen Sprachgebrauch für die Angehörigen der
Vigilanza erhalten. Tatsächlich sind nach der Auflösung der Gendarmerie viele Gendarmen in den Dienst
der damals neu geschaffenen Vigilanza übernommen
worden, die auf dem Gebiet des Vatikanstaats als
Staats-, Justiz- und Verkehrspolizei dient. Als Reaktion auf den Anschlag vom 11. September 2001 wurde
der Generalinspektor der Vigilanza durch ein von
Papst Johannes Paul II. erlassenes und 2002 in Kraft
getretenes Gesetz zum Leiter eines neu geschaffenen
Sicherheitskomitees ernannt, um die Sicherheit und
den Zivilschutz im Vatikan zu stärken.
    Die Schweizergarde ist zunächst einmal mit dem
Personenschutz für den Papst betraut, weiterhin mit
der Bewachung des Apostolischen Palastes und der
Eingänge zum Vatikan. Wenn nach dem Tod eines
Papstes die Kardinäle zur Wahl eines Nachfolgers zusammenkommen, obliegt der Schutz des Konklaves
ebenfalls den Schweizern. Ihre prunkvollen Gewänder
legen die Gardisten an, wenn sie zusätzlich protokollarische Aufgaben erfüllen.
    Zwischen der altehrwürdigen Schweizergarde, die
seit fünfhundert Jahren in päpstlichen Diensten steht,
und der vergleichsweise jungen Vigilanza herrscht eine lebhafte Konkurrenz, was in den Hinterzimmern
der vatikanischen Macht immer wieder zu Gerangel
um Kompetenzen und Einfluß führt. Ein deutliches
Zeichen dafür, daß im Vatikan neben den religiösen
und kirchlichen Fragen auch weltliche Dinge eine
große Rolle spielen.
Jörg Kastner
www.kastners-welten.de
     
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