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Endstation Sehnsucht - Endstation Glueck?

Endstation Sehnsucht - Endstation Glueck?

Titel: Endstation Sehnsucht - Endstation Glueck?
Autoren: Cathy Williams
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würde. Sie hoffte, dass er vor seiner Abreise nach Asien den Kühlschrank etwas aufgefüllt hatte – er hatte sie wissen lassen, dass er auf eine Geschäftsreise nach Singapur müsse und zum Zeitpunkt ihrer Ankunft nicht mehr da sein würde.
    Dass sie sich nicht sicher sein konnte, ob er an so etwas Grundsätzliches wie Lebensmittel gedacht hatte, war für sie ein weiteres Anzeichen dafür, dass ihre Freundschaft mit ihm vorbei war. Zugegegeben: Jemand Klügeres und Stärkeres wäre vielleicht fähig gewesen, mit der Situation besser umzugehen, über das Geschehene zu lachen und die Freundschaft aufrechtzuerhalten. Aber sie hatte es nicht gekonnt.
    Sie hatte aus der Erfahrung gelernt. Oh ja!
    Sie starrte aus dem Fenster des Taxis, konnte aber wegen des Schneetreibens kaum etwas sehen. Da das Cottage weit draußen auf dem Land lag und der Wagen aufgrund des schlechten Wetters nur langsam vorankam, würde die Fahrt über eine Stunde dauern. Also machte sie es sich auf der Rückbank bequem und ließ ihre Gedanken schweifen.
    Sie war lange nicht mehr hier gewesen. Den Sommer hatte sie gemeinsam mit ihrem Vater auf Mallorca verbracht – zwei Wochen umgeben von Sonne und Meer. Jennifer war sich bewusst, dass James der Grund war, weshalb sie so selten nach Hause fuhr, aber sie hatte kein wirkliches Problem damit. Ihren Vater sah sie trotzdem regelmäßig, da sie ihn alle sechs Wochen übers Wochenende nach Paris einlud. Sie war stolz darauf, sich das leisten zu können. Auch Daisy, James’ Mutter, traf sie noch oft. Wann immer Jennifer geschäftlich in London war, aßen die beiden zusammen zu Mittag. Jennifer erkundigte sich dann immer höflich nach James. Aber sie gab jedes Mal eine ausweichende Antwort, wenn Daisy herauszufinden versuchte, warum ihr Sohn und seine Jugendfreundin sich nicht mehr verabredeten. In letzter Zeit war James’ Name in den Gesprächen der beiden Frauen jedoch überhaupt nicht mehr gefallen.
    Jennifer musste an James’ häufige Besuche im Cottage denken und erschauerte. Sie hoffte, dass sein Duft – sauber, maskulin und etwas herb – aus dem Haus ihres Vaters verschwunden war. Sie war müde, und es war draußen einfach zu kalt, um zu lüften.
    Als sie am Cottage ankam, waren die Straßen fast unpassierbar geworden.
    „Sie sagen, dass das Wetter mindestens noch eine Woche so bleibt“, stöhnte der Fahrer. „Das Geschäft läuft schon schleppend genug, ohne dass mir Mutter Natur das Leben schwer macht.“
    „Ich hoffe, die Situation bessert sich schnell“, entgegnete ihm Jennifer. „Ich muss übermorgen schon wieder zurück nach London.“
    „Ganz schön viel Gepäck für einen Kurzaufenthalt“, stellte der Fahrer fest, während er ihren Koffer zur Eingangstür trug.
    „Einiges davon lasse ich hier. Ich bin im Augenblick dabei, alte Sachen auszusortieren“, sagte sie.
    Noch während sie den Fahrer bezahlte, dachte Jennifer bereits an die Dinge, die sie im Cottage erledigen wollte. Dazu gehörte nicht nur ein allgemeines Ordnungschaffen, sondern auch das Entsorgen des Inhalts ihres Kleiderschranks. Abgesehen davon, dass nichts davon wirklich hübsch war, passten ihr die alten Sachen auch nicht mehr. Während der vier Jahre, die sie nun schon in Frankreich lebte, war sie um einiges schlanker geworden. Das tägliche Joggen hatte ihr dabei geholfen abzunehmen. Ihr Körper, den sie früher nur ungern im Spiegel betrachtet hatte, war jetzt das Objekt faszinierter Blicke fremder Männer und führte sogar dazu, dass ihr hinterhergepfiffen wurde. Sie war stolz darauf, wie sie jetzt aussah und schämte sich nicht, Kleidung zu tragen, die ihre Figur betonte. Nichts wirklich Freizügiges, das war nicht ihr Stil, aber schicke Dinge, die perfekt saßen. Ihr widerspenstiges Haar war über die Jahre mithilfe ihres Friseurs gezähmt worden. Es war zwar immer noch lang – tatsächlich war es jetzt sogar länger als früher –, aber raffiniert geschnitten, sodass es jetzt nicht mehr kraus war, sondern ihr in wundervollen Locken über die Schulter fiel.
    Im Cottage war es völlig dunkel. Jedoch war die Haustür überraschenderweise nicht verschlossen. Jennifer zerrte ihren Koffer über die Schwelle und schlug die Tür hinter sich zu. Anstatt das Licht anzuschalten, schloss sie die Augen und genoss die gemütliche Wärme. Außerdem wollte sie das Haus in ihrem Geist noch einmal so sehen, wie sie es kannte, bevor sie mit dem Schaden konfrontiert wurde, der durch das Wasser entstanden war.
    Dann
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