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Endstation Sehnsucht - Endstation Glueck?

Endstation Sehnsucht - Endstation Glueck?

Titel: Endstation Sehnsucht - Endstation Glueck?
Autoren: Cathy Williams
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herum vergaß. Darüber hinaus scheute sie keine Diskussionen, wenn er etwas gesagt hatte, womit sie nicht einverstanden war. Und sie neckte ihn oft, mit der Begründung, dass das seinem zu großen Ego guttun würde. Außerdem war sie immer direkt und ehrlich zu ihm. Aus all diesen Gründen war es sehr schwer für ihn, auf Jennifer böse zu sein, wenn sich nicht alles in ihrem Leben um ihn drehte.
    Während er auf sie wartete, nippte er an einem Glas Wein und sah sich Fotos auf seinem iPad an. Die Bilder zeigten ein Haus in einem grünen Londoner Vorort. Im Gegensatz zu dem Gebäude, in dem sich sein Apartment befand, war es weder elegant, noch gab es hier einen Portier, der hinter einem Marmortisch residierte, oder künstliche Pflanzen. Es gehörte zu dem großen Grundstücksportfolio seiner Firma und stand seit einem Jahr leer. James wusste, dass Jennifer begeistert davon sein würde, endlich ihrem winzigen Zimmer entkommen zu können. Das kleine, malerische Cottage hatte natürlich auch einen Garten. Nur wenige Minuten vom Haus entfernt gab es zudem mehrere Geschäfte, darunter einen Bäcker und einen Schlachter. James hatte sogar ein Team von Handwerkern und Innenausstattern engagiert, um das Cottage auf Vordermann zu bringen und einzurichten. Dabei war sehr darauf geachtet worden, dass der historische Charme des Gebäudes nicht verloren ging.
    James beglückwünschte sich innerlich dafür, dass das Haus vor sechs Monaten nicht verkauft worden war, als man seiner Firma ein Angebot gemacht hatte. Wer sagt denn, dass es keine glücklichen Zufälle im Leben gibt?
    Er lehnte sich zurück und dachte daran, wie glücklich und aufgeregt sie sein würde, wenn er von dem Cottage erzählte. Er würde außerdem sicherstellen, dass die Miete geringer sein würde als das, was sie jetzt zahlte. Wenn es nach ihm ginge, bräuchte sie überhaupt keine Miete zu zahlen. Doch er wusste, dass sie sich darauf nicht einlassen würde. Dazu war sie zu stolz und zu stur. Er würde auch nicht länger auf Jennifers Freundin Rücksicht nehmen müssen. Die Nächte, in denen er sich nur auf Zehenspitzen bewegen konnte, um Ellie nicht aufzuwecken, gehörten von jetzt an der Vergangenheit an. Und er würde sich auch nicht länger erkundigen müssen, wem die offene Weinflasche gehörte oder ob das Bier im Kühlschrank für Ellies Freund reserviert war.
    Als er aus den Augenwinkeln mitbekam, dass Jennifer das Restaurant betreten hatte, unterbrach er seine Überlegungen, legte den Tablet PC zur Seite und sah auf. Sie stand an der Eingangstür und ließ ihren Blick suchend durch das Restaurant wandern.
    Es dauerte nicht lange, bis sie James entdeckte. Der Anblick seines verträumten Lächelns verursachte in ihr diesmal jedoch nicht das Gefühl der Erregung, das sie sonst immer verspürte. Stattdessen hatte sie ein flaues Gefühl im Magen.
    Sie war sogar kurz davor gewesen, die Verabredung abzusagen. Selbst das Umziehen war ihr schwergefallen.
    Als sie seinen Tisch erreichte, war sie nervös und angespannt. Ihre Kiefermuskeln schmerzten, denn sie musste sich zwingen zu lächeln.
    Sie setzte sich ihm gegenüber, und als der Kellner, der am Tisch stand, ihr von dem Wein einschenken wollte, den James bestellt hatte, legte sie eine Hand über ihr Glas und bat stattdessen um etwas frisch gepressten Saft.
    „Du siehst atemberaubend aus“, sagte James und musterte sie mit seinen dunkelblauen Augen. „Ich freue mich schon darauf, dir nachher dabei zu helfen, dein Kleid auszuziehen.“
    „Ich … es tut mir leid, dass ich mich etwas verspätet habe“, entgegnete sie leise, während sie mit dem Ende ihres Pashmina-Schals spielte.
    „Hauptsache, du bist jetzt da. Wenigstens hast du nicht abgesagt, weil deine Mitbewohnerin sich nicht gut fühlt oder eine Schulter braucht, an der sie sich ausweinen kann.“
    Jennifer errötete. Gott sei Dank ahnte er nicht, dass ihre gelegentlichen Ausreden immer erfunden waren. Sie hielt es für klüger, eine gewisse Distanz zu ihm zu bewahren.
    Während sie nervös mit ihren Haaren spielte, machte sie ihm Komplimente wegen der Wahl des Restaurants. Jedoch sei es nicht nötig, dass er sie an so einen teuren Ort ausführte. Etwas Einfacheres und Preiswerteres hätte es auch getan.
    Dann kam sie zur Sache. „James, ich habe nachgedacht …“ Sie atmete tief ein und musste gegen ein leichtes Schwindelgefühl ankämpfen. Warum nur musste er sie so ansehen? Es war fast, als ob er ihre Gedanken lesen konnte. Jennifers Herz
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