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Emily und der Playboy-Prinz

Emily und der Playboy-Prinz

Titel: Emily und der Playboy-Prinz
Autoren: INDIA GREY
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diesmal? Wieder eine Messerstecherei? Oder ging es womöglich sogar um Schusswaffen?
    Das Larchfield Youth Center bot sozial benachteiligten, vernachlässigten und desillusionierten Kindern und Jugendlichen einen Ort der Sicherheit.
    Und genau das war es, was sich auch eine überprivilegierte, vernachlässigte, desillusionierte Erbin von dem Zentrum versprach …
    Direkt im Eingang stand ein wahrer Hüne mit einem Headset. Emily warf ihm einen unsicheren Seitenblick zu und erwartete halb, dass er ihr den Zutritt verwehren würde. Doch er starrte sie nur ausdruckslos an, was sie nicht weniger entnervte.
    Während sie die düsteren langen Gänge entlangrannte und den inzwischen längst vertrauten Teenagergeruch – zu viel Hormone und Haargel, gewürzt mit einer Prise verbotener Zigaretten – einatmete, klopfte ihr Herz vor Aufregung bis zum Hals. Ihr Ziel war der Mädchenumkleideraum an Ende des Korridors.
    Sobald sie die Tür öffnete, brach das laute Geschnatter von mindestens fünfzig hellen Stimmen über sie herein. Inmitten der bunten Balletttruppe entdeckte sie Kiki Odiah, eine von Larchfields Jugendleiterinnen, die Glitzerhaarspray auf die wilde Frisur einer kleinen Tänzerin sprühte. Während sich Emily einen Weg durch die aufgeregten Grazien bahnte, befreite sie sich ungeduldig von ihrer Strickjacke.
    „Tut mir leid, dass ich so spät dran bin, aber ich hatte nicht einmal Zeit, mich zu Hause umzuziehen.“
    „Du bist hier, Honey “, entgegnete Kiki gelassen, „das ist alles, was zählt.“
    „Was ist eigentlich los?“, wollte Emily wissen. „Ich habe draußen zwei schrecklich furchteinflößende Limousinen gesehen. Ist es die Ausländerbehörde?“
    Kiki schüttelte so heftig den Kopf, dass die eingeflochtenen Glasperlen in ihrem dicken schwarzen Haar wie Glöckchen klingelten. Die dunklen Augen funkelten vor Erregung, während sie die Frisur des nächsten Mädchens mit Haarspray fixierte. „Das rätst du nie!“
    „Na los, sag schon.“
    „Wir haben zur heutigen Aufführung königlichen Besuch bekommen!“
    „Was?“ , stieß Emily ungläubig hervor und spürte, wie sich ihre Nackenhärchen sträubten. Oscar hatte einige Freunde, die dem Königshaus angehörten und die ihn regelmäßig in Balfour Manor besuchten. „Wer ist es?“
    Darauf wusste Kiki keine Antwort und erwiderte nur: „Keiner vom englischen Hof, soweit ich weiß.“
    Zum Glück war sie viel zu beschäftigt, um den Ausdruck grenzenloser Erleichterung auf Emilys angespannten Zügen wahrzunehmen.
    „Aber ich bin ja auch nur eine einfache Sozialarbeiterin. Ich war einfach neugierig, was all diese finster aussehenden Männer in dunklen Anzügen hier wollten, die bereits am frühen Nachmittag das Gelände sondiert und abgeriegelt haben. Und dann tauchten auch noch sämtliche Vertreter der Jugendbehörde und Kommunalverwaltung auf!“ Sie schnalzte abfällig mit der Zunge. „Was für eine Ironie, in dem Moment Interesse anzumelden, wo wir nur noch für zwei Monate Geld haben und kurz vor dem Aus stehen!“
    „Vielleicht sind sie ja genau aus dem Grund gekommen und wollen die Lage vor Ort begutachten, um entsprechende Hilfsmittel zu genehmigen“, meine Emily hoffnungsvoll.
    „Wer’s glaubt, wird selig! Nein, aber im Ernst, ich glaube, diese Männer haben Spanisch gesprochen. Obwohl ich mir kaum vorstellen kann, warum das spanische Königshaus ausgerechnet unser Heim unterstützen sollte.“
    „Oder sich auch nur die Tanzaufführung anschauen sollten. Ich meine, die Kinder haben wirklich hart dafür gearbeitet, aber wir sind schließlich keine Staatsoper oder so etwas“, spann Emily den Gedanken weiter.
    „Wow!“ , rief Kiki und schaute über Emilys Schulter auf einen attraktiven dunkelhaarigen Mann, der den Kopf durch den Türspalt steckte und sich suchend umschaute. „Sag, dass du mich suchst …“, flüsterte sie dramatisch und seufzte enttäuscht, als der Fremde wieder verschwand. „Ich kann diesen Latino-Typen einfach nicht widerstehen! Und du?“
    „Tja, ich kann!“, gab Emily heftiger als beabsichtigt zurück, da vor ihrem inneren Auge Luis Cordobas verführerisches Antlitz auftauchte. „Und ganz besonders jetzt, wo wir nur noch eine Viertelstunde Zeit haben, um fünfzig Stars bühnenfertig zu machen“, betonte sie.
    „Schon gut, Miss Perfect !“, grinste Kiki. „Dann walte du hier deines Amtes, und ich ziehe mich solange zurück, um den Hofknicks zu üben!“ Spontan griff sie nach der Hand einer kleinen
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