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Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen

Titel: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen - Themsen, V: Elfenzeit 3: Der Quell der Nibelungen
Autoren: Verena Themsen
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Wohnraum, warf die Tür hinter sich zu und ließ sich auf einen Stuhl fallen. Er schloss die Augen, während er die Nähte der verhassten Kleidung aus der Menschenwelt sich auflösen ließ, und versuchte, an nichts zu denken. Nach allem, was er in der letzten Zeit durchgemacht hatte, fiel das schwer.
    Nibela trat ein. »Das Bad ist fertig, Herr.«
    Der Elf stand auf und schüttelte den Stoff ab, der noch an ihm hing.
    »Verbrenne das«, ordnete er an. »Ich will so etwas nie mehr sehen müssen.«
    Alebin stieg die Stufen in das dampfende Badebecken hinunter und setzte sich. Luftblasen und Blütenblätter streichelten seinen Körper, wirbelten im Wasser. Tief sog er den Blumenduft ein, der den Raum erfüllte. Er griff nach dem Glas, ließ die goldgelbe Flüssigkeit darin kurz kreisen und leerte es dann in einem Zug. Sofort war Nibela zur Stelle, um es aufzufüllen.
    Den nächsten Schluck nahm Alebin mit mehr Bedacht. Er genoss den weichen runden Geschmack des Whiskys. Langsam entspannte er sich.
    Daheim.
    »Ist etwas Wichtiges passiert, während ich weg war?«
    »Ihr hattet nicht viel Besuch, Herr«, antwortete der Golem.
    Alebin öffnete ein Auge und sah seine Schöpfung kritisch an. »Das ist gut so. Du zeigst bereits erste Verschleißerscheinungen. Du warst ja auch nicht für so lange Zeit gedacht.«
    Der Golem antwortete nicht, aber Alebin hatte nicht mit einer Antwort gerechnet. Er schloss sein Auge wieder und legte seufzend den Kopf zurück.
    »Manchmal wünschte ich, mein Leben wäre wie deines, Nibela. Erschaffen werden, eine klare Aufgabe erfüllen und dann … Nun ja. Wieder dahin zurückkehren, von wo man gekommen ist. Aber nein, so einfach ist es nie. Nicht für jemanden, der für das einsteht, was er für richtig hält, auch wenn es Hindernisse gibt. Bei allen Irrwichten der Dunkelsümpfe, es hätten ruhig ein paar Hindernisse weniger sein dürfen. Warum konnte mein erster Plan nicht gelingen?
    Es war ein guter Plan, Nibela, und er stammte von mir allein, nicht vom Getreuen. Als er sagte, dass wir nach dem Lebenswasser suchen sollten, rief ich sogleich: Dafür bin ich der richtige Mann. Ich bin derjenige, der das beste
uisge beatha
herstellt, das es jemals gab. Uisge Beatha, das heißt in der Sprache meines Lieblingsvolkes, der Schotten, Lebenswasser. Jetzt nennen sie es Whisky.
    Warum konnte ich nicht das erste und wahre ursprüngliche Lebenswasser gewinnen? Ich habe so lange gesucht, und die Mischung war so vielversprechend. Wenn es gelungen wäre, hätte ich die höchste Gunst der Königin gewonnen, und um den Rest hätte sich der Getreue allein kümmern können.«
    Alebin lief ein Schauder über den Rücken, und er ließ sich etwas tiefer in das warme Wasser gleiten. Er dachte nur ungern an den Getreuen, insbesondere jetzt, nachdem sie im Streit geschieden waren.
    »Er hat mich einen Versager genannt, weil alles schiefgelaufen ist«, sagte er. »Dabei hat er genauso viel Anteil daran. Er hat diese Spur nach Worms aufgenommen, ich nicht. Auch er hat sich von diesem Alberich an der Nase herumführen lassen. Es ist nicht meine Schuld. Ich habe getan, was ich konnte, und mein Bestes für meine Königin gegeben.
    Und was habe ich davon? Die Zwillinge haben mich gesehen, und wenn ich Pech habe, verrät ihnen diese Frau auch noch meinen Namen. Sollten sie jemals zurückkommen, ist mein Leben hier beendet.
    Aber so lange werde ich es noch genießen, so gut ich kann. Es gibt keine bessere Welt als diese und keine andere, in der ich der Herrin so gut dienen kann. Sollen andere sich darum kümmern, Fanmórs Kinder aufzuhalten. Die Menschenwelt ist nicht die meine, da hilft auch alle Wut des Getreuen nicht. Nie wieder will ich dorthin zurück. Nie wieder.«

8 Schlange und Löwe
    Besorgt betrachtete Nadja Rian über den Schminkspiegel der Sonnenblende. Die Elfe hatte seit ihrem Zusammenbruch auf dem Schiff nicht mehr viel gesagt.
    Pirx hatte sie alle zum Auto geführt, wo Rian Robert wortlos den Schlüssel übergeben hatte und gemeinsam mit dem Pixie hinten eingestiegen war. Sie wirkte gefasst, aber auch auf eine Weise ruhig und beherrscht, die Nadja an ihr völlig fremd war.
    Rian kam ihr vor wie die Schneekönigin aus dem Märchen, ein klarer Eiskristall, wunderschön anzusehen, aber innen kalt und hart. Die Sorge um sie ließ Nadja fast die Sorge um ihren verschwundenen Bruder vergessen. Aber nur fast.
    Nadja seufzte und sah wieder nach vorne, zu den Lichtern des BMW, dem sie folgten. Darin saß die Frau, die
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