Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Elfensturm (Mithgar 04)

Elfensturm (Mithgar 04)

Titel: Elfensturm (Mithgar 04)
Autoren: Dennis L. McKiernan
Vom Netzwerk:
all diese bösen Dinge? Warum habt Ihr Rwn zerstört?«
    Wieder weiteten sich Durloks Augen. »Böse? Böse! Die Zerstörung Rwns war kein Akt des Bösen. Nein, ganz und gar nicht! Vielmehr dient sie den Absichten meines Herrn Gyphon. Er hat Pläne. Ja, Er hat Pläne. Verflucht sei Adon dafür, dass er sich Ihm widersetzt!«
    Aravan sah, wie sich hinter Durlok die Schatten um Jinnarin zusammenballten.
    »Und Ihr, habt Ihr keine Pläne?«, flüsterte Aravan.
    »Aber sicher doch, Einfältiger. Ich habe viele Pläne. Ich werde über Mithgar herrschen.«
    Mehr Schatten sammelten sich um Jinnarin, deren Gestalt immer mehr verschwamm, sich aber noch nicht rührte.
    Aravan öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Durlok zischte: »Das reicht jetzt!« Er nahm seinen langen schwarzen Stab in die linke Hand und den Kristall in die rechte und hielt dann inne, als bewundere er den rauchigen Edelstein. Gedämpfte Rufe drangen durch die dunkle Barriere vor dem Eingang, und dann war das Geräusch von Spitzhacken zu hören, die auf Fels einschlugen. Durlok lachte und schaute auf Aravan nieder, dann hielt er ihm den Kristall vor die Augen. »Dieser Kristall ist jetzt ohne Macht«, flüsterte Durlok, »aber ich werde seine Kraft mit seinem Wahren Namen wecken und dir dein astrales Feuer entziehen.«
    In diesem Augenblick fiel Aravan wieder Aylis’ Prophezeiung ein und ihr Unterricht in magischen Worten und schließlich das eingekreiste Wort im Brevier des Schwarzmagiers. Und er mühte sich, sich zu bewegen, den Stein zu ergreifen – alles vergeblich, denn er stand noch immer unter Durloks Bann. Der Schwarzmagier lachte über Aravans schwache Bemühungen, hob den Kristall in die Höhe und öffnete den Mund, um etwas zu sagen…
    … Und kreischte laut und fuhr sich mit der Hand in den Nacken, während sein Stab auf den Boden stürzte und der Kristall auf den Altar fiel.
    Sein Gesicht wurde grau, und er schwankte. Und als er sich umdrehte, stand Jinnarin hinter ihm, und die Pysk legte gerade einen neuen ihrer winzigen Pfeile auf die Sehne ihres Bogens.
    »Ie húdor genoú!«, brachte er heraus, und das Grau wich aus seinem Gesicht.
    Er hob die Hand, um Jinnarin auszulöschen, und schrie gellend: »Du bist tot!«, aber die Lähmung hatte Aravan in dem Augenblick verlassen, als Durlok sich abwandte. So hob der Elf den dunklen Edelstein auf, stach ihn Durlok mit aller Kraft in den Rücken und rief dabei: »Krystallopyr!«
    Aravan hatte den Stein mit seinem Wahren Namen benannt.
    Heiß flammte er auf und zog astrales Feuer in sich.
    Und Durloks Augen weiteten sich vor Entsetzen. Er griff sich an den Rücken und versuchte, den Stein zu erreichen, schaffte es jedoch nicht. Und immer noch kreischend fuhr er herum und wollte zu seinem Stab, doch der glühende dunkle Edelstein, der in ihm steckte, sog ihm sein Feuer aus und entzog ihm seine Macht. Der schreiende Schwarzmagier alterte, während er zu seinem Stab stolperte. Sein Gesicht schien einzufallen, sein Rücken beugte sich, die Haut bekam braune Flecken, die Augen wurden trüb, die Hände zuckten in Anfällen von Schüttellähmung, Hals, Kinn, Stirn und Wangen sanken so weit ein, bis sein Gesicht nur noch pergamentdünne Haut auf dem Schädel zu sein schien. Seine entsetzten Schreie gingen in ein Krächzen über, dann in ein hohles Flüstern, und immer noch versuchte er seinen Zauberstab zu erreichen. Alt und schwach sank er auf die Knie, da er nicht mehr laufen konnte, und ächzend und stöhnend kroch er vorwärts und streckte eine skelettdürre Hand aus. Und als er nach dem Stab griff…
    … kauerte Aravan sich nieder und hielt die Hand des Schwarzmagiers fest, wobei er flüsterte: »Für Aylis, für Alamar und für all die anderen.«
    Durloks Mund öffnete sich vor Grauen in einem stummen Todesschrei, und dann brach er zusammen, und seine spröden Knochen zersplitterten, und sein Fleisch zerfiel zu Staub.
    In der Asche blieb nur ein leuchtender, dunkler Edelstein zurück.

21. Kapitel
    HEIMKEHR
     
    Herbst, 1E9575 -Frühling 2E1
    [Die Gegenwart]
     
    Plötzlich erlosch das blaue Licht in der Kristallkammer, und der spärliche Lichtschein Krystallopyrs spendete nur wenig Helligkeit. Doch Augenblicke später flammten im Eingang Zwergenlaternen auf und verjagten die Dunkelheit. Zwerge und Fuchsreiter stürzten in die Kristallkammer, und auch Jatu, denn nach Durloks Tod war die Barriere ebenso verschwunden wie das magische Licht in der Kammer. Und Bokar rief: »Kapitän Aravan, seid
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher