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Elenium-Triologie

Elenium-Triologie

Titel: Elenium-Triologie
Autoren: David Eddings
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Sperber.«
    »Gleichzeitig an zwei verschiedenen Orten?«
    »So schwierig ist das wirklich nicht, Sperber. Das tun wir oft.«
    »Schon möglich, aber auf diese Weise wird deine Identität nicht gewahrt bleiben, weißt du.«
    »Keine Angst. Für deine Freunde werde ich wie Flöte aussehen.«
    »Der Unterschied zwischen dir und Flöte ist nicht sehr groß, das solltest du wissen.«
    »Nicht für dich, aber die anderen sehen mich ein bißchen anders.« Sie erhob sich aus dem Sessel. »Kümmere dich darum, Sperber«, sagte sie. Dann ging sie zur Tür, wobei sie Rollo hinter sich herzog.
    »Ich geb' es auf«, brummte Sperber.
    »Das habe ich gehört, Vater«, sagte sie, ohne sich umzudrehen.
    Als sie später alle beim Frühstück zusammensaßen, sagte Kalten etwas, das Sperber sehr zu Hilfe kam. »Ich wünschte, wir alle könnten Cimmura ein paar Tage den Rücken kehren«, klagte der blonde Pandioner. Er blickte Ehlana an. »Das soll keine Beleidigung sein, Majestät, aber das Schloß ist wirklich nicht der richtige Ort für ein fröhliches Wiedersehen. Jedesmal, wenn es gemütlich zu werden anfängt, kommt irgendein Höfling mit irgendwas herein, das unbedingt Sperbers Entscheidung erfordert.«
    »Da hat er recht«, bestätigte Ulath. »Ein fröhliches Wiedersehen ähnelt in gewisser Weise einer ordentlichen Wirtshausrauferei. Sie macht nicht halb soviel Spaß, wenn sie unterbrochen wird, kaum daß sie in Schwung gekommen ist.«
    Da fiel Sperber etwas ein. »Hast du es vor ein paar Tagen ernst gemeint, Liebling?« fragte er seine Frau.
    »Ich meine es immer ernst, Sperber. Welchen Tag meinst du?«
    »Als du versucht hast, mir ein Herzogtum zu übergeben?«
    »Das versuche ich bereits seit vier Jahren. Ich weiß gar nicht, warum ich mir noch die Mühe machen. Du findest ja immer einen Grund, es auszuschlagen.«
    »Das sollte ich wohl wirklich nicht – wenigstens nicht, bevor ich eine Gelegenheit hatte, sie mir alle anzusehen.«
    »Worauf willst du hinaus, Sperber?« fragte sie.
    »Wir brauchen einfach einen Ort, wo wir ungestört feiern können, Ehlana.«
    »Zechen«, verbesserte ihn Ulath.
    Sperber grinste ihn an. »Wie auch immer«, fuhr er fort, »ich sollte mir dieses Herzogtum wirklich ansehen. Soviel ich mich erinnere, liegt es vor Demos. Wir könnten auf jeden Fall das Herrenhaus genauer in Augenschein nehmen.«
    »Wir?« fragte sie.
    »Ein guter Rat kann nie schaden, wenn man vorhat, eine Entscheidung zu treffen. Ich finde, wir alle sollten uns dieses Herzogtum ansehen. Was meint ihr dazu?«
    »Die wahre Stärke eines Führers liegt in seiner Fähigkeit, das Offensichtliche als eine neue Idee hinzustellen«, sagte Stragen gedehnt.
    »Wir sollten endlich mal raus aus dem Schloß, Liebes«, wandte Sperber sich an seine Gemahlin. »Ein Ausflug schadet uns bestimmt nicht, und hier kann nicht viel mehr passieren, als daß Lenda während unserer Abwesenheit ein paar Dutzend seiner Verwandten in den Staatsdienst stellt.«
    »Ich wünsche euch recht viel Vergnügen, meine Freunde«, sagte Platime, »aber ich bin ein weichherziger Bursche und kann es nicht mehr mit ansehen, wie selbst ein kräftiges Pferd leidet oder gar zusammenbricht, sobald ich aufsitze. Ich bleibe lieber hier und behalte Lenda im Auge.«
    »Ihr könnt in der Kutsche mitfahren«, bot Mirtai ihm an.
    »In welcher Kutsche?« fragte Ehlana.
    »In jener, in der Ihr vor Wind und Wetter geschützt reisen werdet.«
    »Ich brauche keine Kutsche!«
    Mirtais Augen funkelten. »Ehlana!« sagte sie scharf. »Widersprecht nicht!«
    »Aber…«
    »Ehlana!«
    »Schon gut, Mirtai.« Die Königin gab seufzend nach.
    Sie begannen ihren Ausflug geradezu in Festtagsstimmung. Sogar Faran spürte es, und sein Beitrag zur Hochstimmung bestand darin, daß er Sperber gleichzeitig auf beide Füße trat, während sein Herr aufsitzen wollte.
    Selbst das Wetter spielte beinahe mit. Der Himmel war nicht düster und bewölkt, sondern nur mit leichtem Grau überzogen, und die beißende Kälte, die fast den gesamten Winter ungebrochen gewesen war, ließ ein wenig nach und wurde erträglicher. Nicht der geringste Lufthauch war zu spüren, was Sperber voll Unbehagen an das endlose Jetzt jenes Augenblicks erinnerte, den der Trollgott Ghnomb für sie angehalten hatte, als sie von Paler ostwärts gezogen waren.
    Sie ritten aus Cimmura und folgten der Landstraße, die nach Lenda und Demos führte. Sperber wurde glücklicherweise um die Möglichkeit gebracht, seine Tochter an zwei Orten
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