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Eine Braut zu Weihnachten

Eine Braut zu Weihnachten

Titel: Eine Braut zu Weihnachten
Autoren: Victoria Alexander
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wusste nie, was ich als Nächstes tun sollte. Ich habe viele törichte Entscheidungen getroffen und zugegebenermaßen mehr als einen Fehler gemacht. Ich bin nicht ich selbst gewesen, denn meine Vorhaben gehen normalerweise niemals schief. Und ich hatte ganz bestimmt nicht vor, mich zu verlieben.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich hatte großes Glück mit meiner ersten Ehe. Charles akzeptierte mich so, wie ich war, unabhängig, geradeheraus und mit vielen Fehlern behaftet. Ich hätte nie gedacht, dass ich das noch einmal finden würde.«
    »Aber das hast du. Ich liebe deine Fehler.«
    »Und du hast versucht, jemand zu sein, der du nicht bist. Du bemühtest dich, korrekt zu sein, indem du anderer Leute Regeln folgtest und dir eine Art von Leben aufzubauen versuchtest, das noch nie zu dir gepasst hatte.«
    Er trat einen Schritt auf sie zu. »Aber heute ja. Passt es zu mir, meine ich. Das hier«, sagte er mit einer weitausholenden Geste. »Du. Ein Zuhause, eine Ehefrau, eine Familie. Ich habe mich geändert, bin erwachsen geworden, wenn man es so nennen will. Ich will all das hier. Ich will dich.«
    »Nein. Du willst, wovon du glaubst, dass du es haben musst«, entgegnete sie kopfschüttelnd. »Und ich will mehr sein als ein Mittel zum Zweck.« Sie drehte sich um und eilte die Treppe hinauf.
    Er starrte ihr lange nach. Er war davon ausgegangen, dass seine Mutter ihr von dem Erbe erzählt hatte. Trotzdem hätte er ihr selbst davon erzählen müssen und auch von den damit verbundenen Bedingungen. Er hätte wissen müssen, wie sie reagieren würde, wenn sie es herausfand. Was für ein Narr er war. Wenn auch ohne es zu wollen, hatte er sie tief verletzt. Ihm drehte sich der Magen um. Er musste etwas tun. Er wollte und konnte nicht ohne sie leben. Als Schritte hinter ihm erklangen, drehte er sich um.
    Veronicas Vater, Tante und Großmutter standen in der Tür des Speisezimmers.
    »Wir haben alles gehört«, sagte Miss Bramhall verächtlich und drängte sich an ihm vorbei. »Und wenn ich bedenke, dass ich Ihnen Aufrichtigkeit zugetraut habe …!«
    »Ich bin sehr enttäuscht, junger Mann.« Lady Bramhall maß ihn mit einem strengen Blick. »Meine Enttäuschung hat nichts mit Plumpudding zu tun, obwohl ich auch das nicht vergessen werde.« Sie beugte sich vor und senkte die Stimme. »Ich kenne meine Enkelin besser als sie sich selbst. Sie neigt nicht dazu, sich eines anderen zu besinnen. Aber sie ist auch nicht dumm. Deshalb schlage ich vor, dass Sie ihr ein paar Tage Zeit geben, um über die Sache nachzudenken.«
    Er starrte sie an. »Dann besteht also noch Hoffnung?«
    »Es ist Weihnachten, mein Junge. Und hoffen kann man immer.« Sie nickte wie zur Bekräftigung und folgte ihrer Tochter.
    »Sie hat recht«, sagte Lord Bramhall zu Sebastian. »Veronica ist nicht dumm. Aber sie ist verliebt, und verliebte Frauen können sehr dünnhäutig und empfindlich sein.«
    »Offensichtlich«, murmelte Sebastian.
    »Ich habe deine Bücher gelesen. Du bist kein Mann, der leicht aufgibt, und es fehlt dir auch nicht an Mut, wenn du dich Widrigkeiten gegenübersiehst«, stellte Lord Bramhall ruhig fest. »Und um des Glücks meiner Tochter willen hoffe ich, dass sich trotz aller angeblichen Veränderungen in deinem Leben daran nichts geändert hat.«
    »Ich werde mein Bestes tun.«
    »Hm.« Lord Bramhall warf ihm einen zweifelnden Blick zu, bevor er sich abwandte, um dem Rest seiner Familie nachzueilen.
    Zumindest hatte Sebastian zwei Verbündete in Veronicas Familie. Nun musste er sich seiner Familie stellen. Er drehte sich um und ging ins Speisezimmer zurück.
    Schweigen empfing ihn, Stille und neun Augenpaare, die je nach Besitzer entweder anklagend oder mitfühlend blickten.
    »Nun?« Er verschränkte die Arme vor der Brust und wappnete sich. »Na los. Nun sagt es schon.«
    Und sie sagten es unisono.
    »Was hast du dir dabei gedacht?«
    »Warum hast du ihr nichts von dem Erbe gesagt?«
    »Wie konntest du das tun?«
    »Du bist gar nicht verheiratet?«
    »Ich weiß nicht, was ich mir dabei gedacht habe. Wahrscheinlich gar nichts«, sagte er zu Miranda und wandte sich dann an Bianca. »Ich weiß nicht, warum ich ihr nichts davon gesagt habe. Ich hielt es nicht für wichtig, und je länger ich es nicht erwähnte, desto schwieriger wurde es, etwas zu sagen.« Dann sah er Diana an. »Wie ich das tun konnte? Ich weiß es nicht. Ich bin nicht einmal ganz sicher, was genau ich eigentlich getan habe.«
    Diana schnaubte.
    Er ignorierte sie und wandte
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