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Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)

Titel: Ein vortrefflicher Schurke (German Edition)
Autoren: Sabrina Jeffries
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bessere Hälfte. Die Frau, die auch dann ihre fünf Sinne beisammenhielt, wenn sie sich mit ihm in Gefahr begab, die ihn mit unerhörten Verlockungen zu schockieren wusste und sein Herz erwärmte mit ihrer Großzügigkeit gegenüber einem Vetter, der solches nicht verdient hatte.
    Ja, sie zu lieben war höllisch riskant. Aber da er die vergangenen neun Jahre damit verbracht hatte, für Ravenswood Risiken auf sich zu nehmen, war es vielleicht an der Zeit, ein Mal ein Risiko um seiner selbst willen einzugehen.
    Als er aufsah, merkte er, dass Stoneville ihn mit spöttischer Miene musterte. »Da geht der Nächste dahin«, meinte sein Freund leise. »Jetzt hat sie dich, Mann!«
    Giles lächelte Minerva an, und seine ganze Liebe für sie sprach aus seinem Blick. »Das glaube ich auch.«
    Als sie ihn anstrahlte, öffnete er ihr sein Herz und ließ die Wärme in sein Innerstes vordringen, das er so lange vor der Sonne abgeschottet hatte.
    »Tja, ich muss sagen, Gott sei Dank hat Giles ausnahmsweise einmal mit seiner Pistole getroffen!«, bemerkte Gabe. »Das hätte ich dir nicht zugetraut, alter Knabe. Im Schießen warst du nie besonders gut.«
    »Er ist besser, als du denkst, Gabe«, erwiderte Minerva und tat sich etwas Forelle auf. »Er hat sich nur all die Jahre bemüht, euch nicht vorzuführen, damit ihr ihm wohlgesonnen bleibt und keine Einwände dagegen erhebt, dass er mir den Hof macht.«
    Als ihre Brüder lachten, schenkte sie Giles ein Lächeln, das ihm zeigte, dass sie verstand, wie schwer es für ihn gewesen war, den leichtsinnigen, verantwortungslosen Nichtsnutz zu spielen. Und nun fragte er sich, warum er so lange gezögert hatte, ihr sein wahres Wesen zu zeigen. Es war ein irrsinnig erhebendes Gefühl, von der Frau, die sein Herz erobert hatte, so gesehen zu werden, wie er wirklich war.
    Darauf wollte er nicht mehr verzichten. Zur Hölle mit Newmarsh! Es war an der Zeit, dass er wieder selbst über sein Leben bestimmte, auch wenn es bedeutete, dass er in einer Dachkammer wohnen musste. Er brauchte nicht mehr, solange Minerva an seiner Seite war. Der Tag hatte ihm gezeigt, dass das Leben zu kurz war, um nicht hin und wieder ein persönliches Risiko einzugehen – das Risiko, den Menschen zu vertrauen, die einem nahestanden und die man liebte.
    Später am Abend verließen er und Minerva Halstead Hall, obwohl sie alle dazu gedrängt hatten, über Nacht zu bleiben. Giles wollte nach Hause, um in seinem eigenen Bett mit seiner Frau zu schlafen.
    Als sie die Auffahrt hinunterritten, sah Minerva ihn prüfend an. »Hast du es ernst gemeint?«
    Er brauchte nicht zu fragen, wovon sie redete. »Glaubst du, ich würde vor deinen Brüdern bei so etwas Wichtigem lügen?«
    »Giles! Ich will eine Antwort, keine Gegenfrage.«
    »Natürlich habe ich es ernst gemeint. Ich liebe dich, Minerva. Ich liebe es, dass du an mich glaubst. Ich liebe es, wie du die Dinge, die du erlebst, in deine Bücher einfließen lässt. Ich liebe deine Klugheit und dein großes Herz und jeden Zentimeter deines schönen Körpers. Ich liebe dich, auch wenn du mich zu Tode erschreckst, indem du vor meinen Augen dein Leben aufs Spiel setzt.« Er lächelte sie liebevoll an. »Ich hoffe nur, ich kann mit der Zeit beweisen, dass ich deiner Liebe würdig bin.«
    »Du hast mir das Leben gerettet. Damit hast du bereits bewiesen, dass du meiner Liebe ›würdig‹ bist.«
    Er verfiel in nachdenkliches Schweigen. »Minerva«, sagte er dann, »ich habe einen Entschluss getroffen: Wenn die Regierung nicht auf Newmarshs Forderung eingeht, werde ich mich ihrer Entscheidung beugen und die Konsequenzen tragen, welcher Art sie auch sein mögen. Ich werde nicht weiter für sie spionieren.«
    »Gut«, sagte sie zu seiner Überraschung.
    »Dir ist klar, dass ich dadurch Gefahr laufe, alles zu verlieren.«
    »Du würdest Gefahr laufen, alles zu verlieren, wenn du weiterhin als Informant tätig wärst«, entgegnete sie. »Denn wenn du ein geheimes Doppelleben führst, gibst du niemandem die Möglichkeit, dich kennenzulernen, wie du wirklich bist. Denkst du nicht auch, das wäre ein ziemlich einsames Leben?«
    »Ich denke, ich habe eine sehr kluge Frau«, erwiderte er lächelnd.
    »Gewiss doch. Ist das nicht der Grund, warum du mich geheiratet hast?«
    »Nein. Ich habe dich geheiratet, weil du neulich am Teich so bezaubernd in deinem nassen Leibchen ausgesehen hast, dass ich augenblicklich den Verstand verloren habe.«
    Sie lachte, dann warf sie ihm einen verschmitzten Blick
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