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Ein verboterner Kuss

Titel: Ein verboterner Kuss
Autoren: Anne Gracie
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nie zuvor.
    Nach dem Essen drehte sich natürlich alles um den frisch gefallenen Schnee. Ein Schneemann musste gebaut werden, und natürlich gab es eine richtige Schneeballschlacht - unter lautem Geschrei und Gelächter. Danach fanden sich wieder alle im Haus ein zu heißer Schokolade und Weihnachtsplätzchen.
    Dominics erstes englisches Weihnachten ... mit einer Familie, für die er ein hochgeschätztes Mitglied war, und in einem Haus, das er den Großteil seines Lebens gehasst hatte und das nun wie durch ein Wunder zur Heimat seines Herzens geworden war.
    In jener Nacht hielt er seine Frau ganz fest im Arm und dankte insgeheim für das größte Geschenk von allen - Grace.
    Der folgende Tag war der zweite Weihnachtstag, und wie sich herausstellte, hatte Grace auch dafür Vorkehrungen getroffen, bevor sie in die Flitterwochen aufgebrochen waren -ein großes Fest für alle Menschen von Wolfestone.
    „Wir schenken jedem ein kleines Weihnachtspäckchen“, erklärte sie ihm. „In jeder Schachtel ist etwas Geld und etwas zu essen oder zum Anziehen - ein kleines Dankeschön, das ihnen hilft, die Wintermonate leichter zu überstehen.“ Dominic entdeckte die Schachtel, auf dem „Familie Finn“ geschrieben stand. „Die übergibst du bitte ganz zum Schluss“, bat er und verschwand in der Bibliothek. Er fand den amtlich aussehenden Brief mit dem Siegel der Regierung darauf und heftete ihn an die Schachtel der Finns.
    Alle Dorfbewohner erschienen, und das Fest war ein voller Erfolg. Dominic ließ Grace die Schachteln verteilen, denn die Leute liebten ihre neue Herrin.
    Granny trat vor, um ihr Geschenk in Empfang zu nehmen. „Bin nicht sicher, ob ich so etwas brauche, trotzdem vielen Dank. Haben Sie mein Schild gesehen? Jetzt kommen sogar feine Pinkel aus London zu mir, um meinen Rat einzuholen und meine Tränke zu kaufen“, berichtete sie stolz. „Die zahlen ein Vermögen für Kräuter, die mich gar nichts gekostet haben, da ich sie ja selbst gesammelt habe. Dieser Sir John schreibt laufend Briefe und empfiehlt mich weiter.“
    „Das ist ja großartig, Granny.“ Grace umarmte sie.
    Jake Tasker näherte sich zögernd. Die Schachtel für seine Familie war kleiner als die anderen. Er schüttelte sie stirnrunzelnd. Sichtlich argwöhnisch öffnete er sie - und entnahm ihr einen Schlüssel. „Was ist das?“
    Dominic trat einen Schritt vor und betrachtete den Gegenstand. „Für mich sieht das aus wie der Schlüssel zum Verwalterhaus.“
    Jake sah ihn scharf an. „Und was soll ich mit einem Schlüssel zu Mr Eades’ Haus?“
    „Das Haus gehört nicht Mr Eades, sondern dem Mann, der meinen Besitz verwaltet“, verbesserte Dominic.
    Jake machte ein verwirrtes Gesicht. „Aber das habe ich doch in letzter Zeit getan.“
    „Genau.“ Jake schien plötzlich ein Licht aufzugehen, und Dominic schmunzelte. Er hob die Stimme, damit alle in der Halle versammelten Pächter das Gespräch mit anhören konnten. „Außerdem braucht Mr Eades den Schlüssel nicht mehr. Genauer gesagt, dort wo er jetzt ist, darf er gar keinen Schlüssel haben.“
    „Wo ist er denn, Mylord?“, rief Großvater Tasker.
    Dominic sah in die eifrigen Gesichter der Leute von Wolfestone. Die Leute, deren Schicksal so eng mit seinem eigenen verbunden war. Seine Leute. Er verkündete mit lauter, klarer Stimme: „Mr Eades verrottet im Newgate Gefängnis und wartet auf die Gerichtsverhandlung. Dann wird er für das bestraft, was er euch allen angetan hat - uns allen. Das meiste Geld, das er unterschlagen hat, konnte sichergestellt werden und wird jetzt dafür verwendet, eure Katen und Felder wieder aufzubauen. Der Besitz Wolfestone wird ein ernst zu nehmendes Unternehmen werden.“
    Jubel brandete auf.
    Als wieder Stille eingekehrt war, fuhr Dominic fort. „Daher wäre es mir eine große Freude, wenn Jake Tasker dauerhaft den Posten des Verwalters übernehmen würde.“
    Jake schüttelte ihm kräftig die Hand und sagte unter erneut aufbrandendem Jubel: „Das will ich gern tun, Mylord. Ich danke Ihnen.“
    Schließlich gab es nur noch eine Schachtel zu verschenken. Billy Finn wartete mit seiner Mutter und seinen Geschwistern und beäugte die Schachtel aufgeregt. In jeder Schachtel, die für eine Familie bestimmt war, hatten sich auch Süßigkeiten für die Kinder befunden.
    „Frohe Weihnachten, Mrs Finn“, wünschte Grace und übergab der verhärmten Frau die Schachtel. Verwirrt nahm Mrs Finn den großen, amtlich aussehenden Brief in die Hand, der unter dem
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