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Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Ein Prinz wie aus dem Maerchen

Titel: Ein Prinz wie aus dem Maerchen
Autoren: Lynne Graham
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Nervenkraft war. Tränen traten
ihr in die Augen, als sie an sein Eingeständnis dachte, dass er
sie als Gemahlin hatte anerkennen müssen, genauso wie er sich
einst gezwungen gefühlt hatte, sie zu ehelichen. Eine
schwarze Komödie der Irrtümer? Andererseits hatte er
erwähnt, er habe sie heiraten wollen, bevor alles schief
gelaufen war. Vor einem Jahr hatte er sie demnach geliebt und
begehrt, und vor zwei Tagen hatte er wild und leidenschaftlich mit
ihr geschlafen. Nein, sie würde ihn noch nicht aufgeben!
    In
den frühen Morgenstunden durchquerte Tariq lautlos das
Schlafzimmer. Faye regte sich nicht und wagte kaum zu atmen. Er ging
duschen, und sie fragte sich, ob er ihre Anwesenheit im Bett
überhaupt bemerkt hatte. Die Vorhänge waren nicht
zugezogen, und helles Mondlicht fiel auf seinen athletischen Körper,
als er sich dem Bett näherte.
    "Wenn
du schläfst, atmest du schwerer", meinte Tariq, während
er zwischen die Laken schlüpfte. "Ich wusste sofort, dass
du wach bist."
    "Oh
…"
    Seine
Hand streifte ihre Fingerspitzen. Vielleicht war es nur eine
zufällige Berührung, weil er sich ausgestreckt hatte, doch
Faye war nicht in der Stimmung für Spitzfindigkeiten. Spontan
schmiegte sie sich an ihn, und er schloss sie in die Arme.
    Sie
lauschte dem Schlag seines Herzens. "Ich brauche keine Worte
mehr."
    "Wir
könnten das Falsche sagen", bestätigte er. "Die
Neugier bringt mich um – was hat Latif dir erzählt?"
    "Du
weißt, dass er hier war?"
    Tariq
lachte leise. "Ich habe meine eigenen Mittel und Wege."
    "Ich
war in Sorge um dich … dumm von mir."
    "Fürsorglich",
korrigierte er sie. "Ich wäre gern zum Strand gefahren, um
zu schwimmen. Dann hätte man jedoch die Taucher holen müssen,
und ich habe immer Angst, einer von ihnen könnte sich in der
Dunkelheit verletzen, während er sich bemüht, nicht gesehen
zu werden."
    "Du
weißt also, dass du begleitet wirst?"
    "Ich
habe so viel Gesellschaft, dass ich manchmal eine Party veranstalten
möchte, aber es ist der ganze Stolz meiner Beschatter,
unsichtbar für mich zu sein."
    "Das
ist nicht gerade komisch für dich", wisperte sie.
    "Sie
lieben die Herausforderung über alles." Er strich ihr eine
Locke aus der Stirn. Seine Augen leuchteten im Mondlicht. "Ich
bin die halbe Nacht umhergefahren und habe nachgedacht."
    "Denk
nicht mehr", bat Faye.
    "Du
bleibst." Das war keine Frage, sondern eine Feststellung.
    "Ja."

11.
Kapitel
     
    Drei
Tage später hatte Faye ihren ersten öffentlichen Auftritt
zusammen mit Tariq. Er war eingeladen worden, ein neu erbautes
Zentrum für Kinder mit Lernbehinderungen einzuweihen.
    Ihre
anfängliche Scheu verschwand schnell, als sie merkte, dass sie
lediglich mit den Leuten plaudern, mit den anwesenden Kindern spielen
und viel lächeln musste, sobald die Sprachbarriere nicht zu
überwinden war. Fotos durften nur auf Tariqs ausdrückliche
Genehmigung hin geschossen werden. Erst als die Erfrischungen
gereicht wurden, entdeckte Faye Tariqs Cousine Majida, die sie auf
dem Empfang in der Wüste beleidigt hatte.
    Ein
falsches Lächeln auf den Lippen, näherte sie sich Faye in
einem engen kirschroten Brokatkleid, während Tariq in einiger
Entfernung mit einem Mann sprach.
    Da
ihr klar war, dass sie die Unterhaltung beginnen musste, rang Faye
sich ein Lächeln ab. "Wie geht es Ihnen? Ich habe Sie
vorher gar nicht gesehen, aber offenbar sind Sie an dieser
Einrichtung beteiligt."
    "Ich
habe die Spendensammlung organisiert, weil ich in Jumar für
meine Wohltätigkeitsarbeit bekannt bin." Majida warf stolz
den Kopf zurück. Da die Schwarzhaarige wesentlich größer
war, musste Faye sich beherrschen, nicht zu ihr aufzublicken. "Darf
ich Ihnen zu Ihrem geschickten Umgang mit kleinen Kindern
gratulieren, Königliche Hoheit?"
    Faye
ahnte nichts Gutes. "Danke."
    "Nun,
mit der Verantwortung für drei Kinder und dem Zwang, ein eigenes
zu bekommen, weiß Prinz Tariq natürlich, dass er bei
seiner Gemahlin auf mütterliche Tugenden achten muss",
meinte Majida zuckersüß. "Besser Sie als ich."
    Als
Majida den Kopf neigte und sich zurückzog, blieb Faye erblassend
zurück. Die Sticheleien der Schwarzhaarigen hatten einen wunden
Punkt berührt. Mütterliche Tugenden? Innerhalb weniger
Sekunden war Fayes Seelenfrieden dahin.
    Tariqs
boshafte Cousine hatte Recht. Wie hätte Tariq bezüglich
ihrer Ehe reagiert, wenn sie sich nicht mit Rafi, Basma und Hayat
angefreundet hätte? Er war bestrebt, das Richtige für die
Kinder zu tun. Da er alle Verpflichtungen
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