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Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Ein Frauenheld entdeckt die Liebe

Titel: Ein Frauenheld entdeckt die Liebe
Autoren: Marguerite Kaye
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widerlicher Schurke! Ich werde …“
    „Lass ihn los, Nick. Dies ist ein Ballsaal und keine Boxhalle.“
    Er schaute zur Seite und bemerkte Charles, der gemeinsam mit Lord Cheadle herbeigeeilt war. Hinter ihnen drängte sich eine Gruppe anderer Gentlemen, die die Szene neugierig beobachteten. Die Musiker hatten ihre Instrumente im Stich gelassen und waren an den Rand der Empore getreten, um besser sehen zu können, was vorging.
    „Ich bitte um Verzeihung“, sagte Nicholas in die Runde. Dann wandte er sich Jasper zu. „Gehen wir!“
    „Nick!“ Charles’ Besorgnis war nicht zu überhören. „Du kannst deinen eigenen Cousin nicht zum Duell fordern.“
    „O doch, das kann und das werde ich, da er meine zukünftige Gattin beleidigt hat.“
    „Deine zukünftige Gattin?“ Jasper verzog spöttisch das Gesicht. „Jeder konnte sehen, dass sie dich nicht will. Und das, obwohl Ihr Ruf beschmutzt ist.“
    Erneut stürzte Nicholas sich auf seinen Cousin. Charles und Lord Cheadle zogen ihn zurück. „Raus hier!“, befahl der Gastgeber. Er warf Jasper einen strengen Blick zu. „Ins Kartenzimmer.“
    Gleich darauf schloss sich die Tür hinter den vier Männern.
    Jasper hätte es zweifellos vorgezogen, irgendwohin zu fliehen, wo er sich vor Nicholas sicher fühlen konnte. Doch zu seinem Entsetzen forderte dieser ihn nun auch noch auf, seine Sekundanten zu benennen.
    „Du kannst dich nicht mit mir duellieren!“
    „Da Sie seine Braut beleidigt haben, hat er jedes Recht dazu“, stellte Charles fest. „Ich nehme an, Nick, dass ich dir als Sekundant zur Seite stehen soll?“
    Nicholas nickte.
    „Ich stelle mich ebenfalls gern zur Verfügung“, verkündete Lord Cheadle. „Ein hübsches Mädchen, diese Lady Serena. Allerdings sehr temperamentvoll …“
    „Ihre Sekundanten, Lytton?“ Charles ließ Jasper nicht aus den Augen.
    Dem fiel niemand ein, den er hätte fragen können, doch er sagte in herablassendem Ton: „Sie werden sich mit Ihnen in Verbindung setzen.“
    „Heute noch!“ Das war Nicholas. „Wir treffen uns bei Sonnenaufgang. Die Gefahr, dass wir verraten werden, ist geringer, wenn wir nicht unnötig viel Zeit verstreichen lassen.“
    „Nick, es ist das Vorrecht deines Cousins, den Ort, die Zeit und die Waffen zu wählen“, stellte Charles klar.
    „Degen“, verkündete Jasper. „Bei Sonnenaufgang in Tothill Fields.“ Er hatte sich mit dem Gedanken abgefunden, entweder selbst zu sterben oder Nicholas zu töten und zu beerben. Beides hätte seinen Problemen ein Ende gesetzt.
    Charles und Lord Cheadle wechselten einen Blick. „Gut“, sagten sie wie aus einem Munde.
    Jasper nickte ihnen zu und eilte aus dem Raum.
    „Ich habe vorher noch etwas zu erledigen“, verkündete Nicholas und wandte sich ebenfalls zum Gehen.
    „Warte!“, rief Charles ihm nach. Er zog seinen Freund zur Seite und flüsterte ihm zu: „Du solltest jetzt nicht mit Serena reden. Erstens braucht sie Zeit, um sich zu beruhigen. Und zweitens weiß niemand, wie das Duell ausgeht. Sie würde sich unnötige Sorgen machen.“
    „Ich werde gewinnen. Allerdings habe ich nicht die Absicht, Jasper zu töten. Denn dann müsste ich England verlassen. Und Serena hat schon viel zu lange im Exil gelebt. Auf keinen Fall möchte ich ihr das noch einmal zumuten.“ Erneut machte Nicholas ein paar Schritte zur Tür hin.
    „Nick, sei doch vernünftig! Wenn sie herausfindet, dass du dich duellieren willst, könnte alles Mögliche passieren. Sie gehört nicht zu den Frauen, die in Ohnmacht fallen oder sich in ihrem Schlafzimmer verkriechen. Im Gegenteil, ich habe den Eindruck gewonnen, dass es ihr gar nicht gefällt, wenn andere ihre Schlachten für sie schlagen wollen.“
    Nicholas lachte. „Das stimmt. Vermutlich würde sie verlangen, an meiner Stelle gegen Jasper antreten zu dürfen.“
    „Vermutlich … Also ist es wohl am besten, wenn du jetzt nach Hause gehst und Serena erst morgen nach dem Duell aufsuchst.“
    „Du hast recht.“
    Diesmal versuchte Charles nicht, Nicholas zurückzuhalten, als er das Kartenzimmer verließ. Draußen warteten Edwin Stamppe und Georgie. Melissa war dem Ball mit dem Hinweis auf ihre angegriffene Gesundheit ferngeblieben. „Hast du ihn zum Duell gefordert?“, fragte Georgie aufgeregt.
    „Unsinn!“, gab ihr Bruder kurz angebunden zurück. „Hat Serena die Kutsche genommen?“
    „Nein, sie bat mich, ihr eine Sänfte zu besorgen“, teilte Edwin ihm mit. Dann nahm er all seinen Mut zusammen und fuhr fort:
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