Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe
Autoren: Gordon Merrick
Vom Netzwerk:
alles, was ich jetzt tue, ist sowieso nur ein Provisorium. Ich kann jeden Tag eingezogen werden. Die Zeit, die mir noch bleibt, möchte ich dafür verwenden, zu malen, um zu sehen, ob ich wirklich damit etwas erreichen kann.«
    »Aha. Nun, ich werde dir nicht im Wege stehen. Ich weiß nur nicht, wie du das praktisch bewerkstelligen willst.«
    »Es gibt da verschiedene Möglichkeiten.« Seine Handflächen schwitzten immer mehr, und er zerknüllte das Taschentuch in den Händen. Er versuchte, sie anzusehen, aber es gelang ihm nicht ganz. Er hörte in der Ferne das Telefon läuten und wußte nicht mehr, was er ihr hatte sagen wollen. Er zupfte an dem Taschentuch.
    Das Mädchen stand in der Tür. »Mr. Charlie wird am Telefon verlangt«, sagte sie.
    Fast hätte er entsetzt aufgeschrien. Peter hatte gesagt, er werde nur anrufen, wenn es schlecht stand. Bedeutete das das Ende von allem? Bleibe ruhig! C.  B. würde es schon schaffen. Er war gerade zur rechten Zeit zu ihr gekommen. Sie war zum Kampf bereit.
    Er stand vorsichtig auf, murmelte: »Entschuldige« und ging zum Telefon hinaus. Als er zurückkam, war sein Schritt sicherer. Sie lächelten einander an, als er sich wieder setzte.
    »Eine gute Nachricht?« fragte sie.
    »Ach nein, nichts Besonderes...« Nur daß er endgültig frei war.
    »Verzeih, ich wollte nicht neugierig sein. Ich habe über das nachgedacht, was du gesagt hast. Meinst du nicht, es wäre eine gute Idee, mit Harold zu sprechen und vielleicht eine Art Urlaub zu erreichen?«
    Peters eifrige liebevolle Stimme hallte ihm noch in den Ohren und er hätte am liebsten seinen Namen ausgesprochen und in großen Zügen das Leben geschildert, das sie zusammen planten. »Ja, vielleicht«, sagte er.
    »Du erwähntest verschiedene Möglichkeiten.«
    »Verschiedene Möglichkeiten? Ach ja, was das Malen betrifft. Ich habe übrigens gestern abend Peter gesehen. Ich...«
    »Peter? Das ist ein Name, den wiederzuhören ich nicht erwartet hatte.« Sie richtete sich in ihrem Sessel auf. »Du hast ihn gesehen? Öfter?«
    »Natürlich nicht.« Er brachte es fertig, ihrem Blick standzuhalten, als er diese Wahrheit aussprach. »Ich brauchte nur gestern abend Hilfe. Ich möchte dir das nicht alles erklären. Ich konnte keinen unserer wirklichen Freunde da hineinziehen. Er war der einzige Mensch, an den ich mich wenden konnte. Er war geradezu rührend. Ich weiß, du verkennst ihn, C.  B. Diese Geschichte im vorigen Herbst war in der Hauptsache nur ein Mißverständnis.«
    »Das hast du damals schon angedeutet.« Sie saß ganz still und aufrecht da, ohne mit der Wimper zu zucken, lauernd.
    »Ich weiß es genau. Übrigens hat er inzwischen eine Menge Geld geerbt. Er hat eine Wohnung in der Park Avenue und sprach davon, eine für den Sommer auf dem Lande zu mieten.«
    »Seltsam. Das hätte ich doch von seiner Familie gehört.«
    »Du wirst es wahrscheinlich noch hören. Es ist noch nicht lange her, glaube ich. Ein entfernter Verwandter, den er überhaupt nicht kannte. Auf dem Lande könnte man gut arbeiten. Ich habe daran gedacht, einen oder zwei Monate dorthin zu gehen, oder wieviel Zeit mir noch bleibt, und dort wirklich zu malen. Er wird schließlich auch zur Armee müssen.«
    »Du scheinst Gelegenheit gehabt zu haben, dich ziemlich lange mit ihm zu unterhalten. Habt ihr über Geld gesprochen? Wird er alles für dich bezahlen?«
    »Natürlich nicht. Es würde im übrigen sowieso nicht viel kosten. Ich bin noch nicht dazu gekommen, darüber nachzudenken, aber wenn du zustimmst, das heißt, wenn du bereit bist, mir den Zuschuß zu geben, wäre das kein Problem.«
    Sie bewegte sich ein wenig, wandte die Augen von ihm ab, und er konnte wieder leichter atmen. Sie schien ernstlich über die Sache nachzudenken. Er beglückwünschte sich dazu, daß er es ihr so überzeugend beigebracht hatte.
    »Ich glaube, ich habe einen besseren Vorschlag«, sagte sie schließlich in dem nachsichtigen Ton, in dem sie gewöhnlich zu ihm sprach. »Ich glaube, du mußt zugeben, daß du in deinen Beziehungen mit anderen Pech gehabt hast, mein Liebster. Warum eine weitere Enttäuschung riskieren? Wahrscheinlich solltest du die Gelegenheit haben, dein Talent zu testen. Ich bin bereit, dir einen Zuschuß zu geben und eine Summe in Höhe des Einkommens, das du hattest, hinzuzufügen, solange du es für richtig hältst. Wenn die Wohnung zu klein ist, könnten wir eine passendere suchen, eine Art Atelier. Du könntest dann das Haus in Rumson haben, wenn es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher