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Ein Fall von Liebe

Ein Fall von Liebe

Titel: Ein Fall von Liebe
Autoren: Gordon Merrick
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›wir‹. Ich nehme an, Charlie ist zu dir zurückgekehrt.«
    »Ja, das ist er. Das ist es eben.«
    »Wollt ihr nach Stamford ziehen?«
    »Nein, natürlich nicht. Ich meine, ich dachte, wir könnten für den Sommer eine Wohnung auf dem Lande finden. Er will wieder malen.«
    »Wie herrlich! Es ist nicht ungewöhnlich, daß Menschen für den Sommer aufs Land gehen. Aber werdet ihr nicht im Herbst eine Wohnung hier haben müssen?«
    »Natürlich, aber...«
    »Ich verstehe noch immer nicht recht, was du mit ausreißen meinst.«
    »Ich habe es dir doch gesagt. Ich muß mit Tim brechen.«
    »Das allerdings. Armer Tim. Es tut mir sehr leid für ihn. Es wird ein furchtbarer Schlag für ihn sein. Aber du und Charlie werdet es doch sicherlich in der Wohnung dort oben ganz gemütlich haben.«
    »Willst du damit sagen, du findest nicht, daß ich ein Schwein bin, weil ich das tue?«
    »Aber, mein Junge, ich wäre sehr enttäuscht über dich gewesen, wenn du nicht so gehandelt hättest, wie du gehandelt hast. Wir haben alle von Charlie gewußt. Ich habe mir sogar die Freiheit genommen, Tim im Anfang zu warnen. Aber er ist in dich verliebt und wollte nichts davon hören. Du liebst Charlie. Niemand konnte annehmen, daß er wieder frei sein würde. Wenn er es ist, mußt du natürlich mit ihm zusammenleben. Du hast nicht hinterhältig gehandelt.«
    »Ach, mein Gott.« Peter sank auf das Bett. »Du meinst, du möchtest, daß ich bleibe? Du möchtest, daß ich Charlie herbringe?«
    »Natürlich, mein Junge. Manchmal denke ich, du verstehst mich nicht recht. Ich habe dir gesagt, es mache mir eine große Freude, deinem Leben zuzusehen. Und was könnte mir größere Freude machen, als dich mit dem Menschen zusammen zu sehen, den du wirklich liebst? Es hat dich die ganzen Monate gequält. Mir ist das nicht entgangen. Du bist sehr tapfer gewesen. Ich freue mich schon darauf, Charlie kennenzulernen. Ich weiß, ich werde jeden sehr gern haben, an dem dir so viel liegt.«
    »Ich verstehe dich schon. Aber ich kann es immer noch nicht glauben. Du bist wunderbar. Doch was soll ich mit Tim machen? Der Gedanke ist mir unerträglich, ihm das anzutun. Ich habe das selber erlebt und weiß, wie es ist. Es ist das Schlimmste, das ich je in meinem Leben jemandem angetan habe.«
    »So darfst du nicht denken, mein Junge. So etwas passiert. Es ist niemandes Schuld. Wie du sagst, du hast es selber durchgemacht. Er ist ein Mann. So etwas gehört zum Leben. Er wird sich damit abfinden müssen.«
    »Aber was soll ich tun? Ich kann ihn nicht im Büro anrufen. Was hat er gesagt, als du ihm berichtetest, ich führe aufs Land?«
    »Er hat es nicht sehr gut aufgenommen. Er sagte, du habest kein Recht dazu. Ich hatte einen heftigen Wortwechsel mit ihm. Ich glaube, es ist besser, du läßt mich das machen, mein Junge. Vielleicht werde ich ihn bitten, heute abend zu mir zu kommen.«
    »Ich werde natürlich mit ihm sprechen, wenn er das will, aber ich glaube nicht, daß das einen Sinn hat. Er hat gesagt, wenn ich ihm jemals untreu würde, wäre das das Ende. Nun, ich bin es gewesen. Glaubst du, es würde ihm helfen, das zu wissen? Ich meine, wenn er mich haßt, wäre das vielleicht besser als das, was ich durchgemacht habe.«
    »Es ist sehr reizend von dir, daß du dir über seine Gefühle so viele Gedanken machst. Glück macht uns oft recht grausam. Ich werde sehen, was ich tun kann. Was hast du für Pläne?«
    »Nun, ich dachte, du würdest wollen, daß ich schnellstens verschwinde. Ich habe mir einen Wagen geborgt, den ich morgen zurückgeben muß. Ich werde Charlie hierher bringen. Ich wünsche so sehr, daß du ihn kennenlernst. Wir können am Wochenende nach etwas Passendem für den Sommer Ausschau halten.«
    »Das klingt vernünftig. Ich werde sofort mit Tim sprechen müssen. Wir wollen nicht riskieren, daß er oben bei dir auftaucht. Wollt ihr morgen bei mir zu Abend essen, oder möchtet ihr den ersten Abend allein sein?«
    »Nein. Wir würden das sehr gern tun. Ach, ich bin ja so glücklich, Walter. Ich wünschte, jedem in der Welt ginge es ebenso.«
    »Du bist sehr lieb, mein Junge. Ich freue mich sehr für dich. Ich wünschte, du könntest deine Stimme hören. Sie klingt so überschwenglich.«
    Peter lachte. »So muß sie ja wohl auch klingen. Hab Dank für alles, Walter. Es nützt ihm nicht viel, aber ich liebe Tim sehr. Bitte versuch’, es ihm leicht zu machen. Es ist scheußlich, nicht wahr?«
    »Das mag sein. Aber du mußt jetzt an Charlie denken. Mit
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