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Ein Bodyguard zum Heiraten?

Ein Bodyguard zum Heiraten?

Titel: Ein Bodyguard zum Heiraten?
Autoren: DAY LECLAIRE
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sind?“
    „Mein Cousin zweiten Grades … Conway Billings.“ Sie lächelte ihn so strahlend an, dass er fast die Fassung verlor. „Sie glauben doch wohl nicht etwa, dass mein Cousin mir ans Leder will?“, fragte sie neckend.
    „Sie glauben gar nicht, was manche Leute für Geld alles tun. Ich habe da schon Dinge erlebt …“
    „Möglich. Aber nicht Connie.“
    „Connie?“
    „So wird Conway von allen genannt. Hören Sie, als Leibwächter müssen Sie wahrscheinlich überall Gefahr wittern – selbst dort, wo keine ist. Aber in meinem Fall ist das wirklich nicht nötig.“
    Beruhigend wollte sie seinen Arm tätscheln, wie schon im Restaurant, aber wieder zog sie die Hand beim ersten Kontakt blitzschnell zurück. Nervös rieb sie ihre Handfläche, dort, wo sie ihn berührt hatte, als ob sie juckte. Dann sah sie aus dem Autofenster.
    „Ich hoffe, wir sind bald da?“
    „Ja, sehr bald.“ Und das wurde für seinen Geschmack auch höchste Zeit. „Erzählen Sie mir mehr von diesen Unfällen.“
    „Ich hatte überhaupt keine Unfälle.“ Wieder lächelte sie ihn an. „Ich habe nur manchmal Schwierigkeiten, gleichzeitig zu gehen und zu denken.“
    Solche Menschen hatte er während seiner Militärzeit schon als Rekruten erlebt. Das würde er ihr schnell abgewöhnen. „Sie sind also, man könnte sagen … ein wenig zerstreut.“
    „Das lässt sich leider nicht leugnen. Ich lasse mich einfach zu leicht ablenken.“
    „Vielleicht wegen Ihrer finanziellen Probleme …?“, vermutete er.
    „Damit wird es auch zusammenhängen. Obendrein versuche ich, so viel wie möglich zu lernen, bevor ich Bling übernehme. Ich hatte ja nie damit gerechnet, die Firma zu erben, deswegen ist es für mich nicht so einfach. Die Praxis ist doch ganz anders als all das, was ich in Stanford für mein Betriebswirtschaftsdiplom gelernt habe.“
    „Und Sie sind wirklich ganz sicher, dass Connie nicht doch insgeheim verhindern will, dass Sie Ihren fünfundzwanzigsten Geburtstag noch erleben?“
    „Hundertprozentig“, kam ihre Antwort wie aus der Pistole geschossen. „Er will ein eigenes Unternehmen aufmachen, sobald ich in der Lage bin, die Zügel zu übernehmen. Im Gegenteil, er ist froh, wenn er die Verantwortung für Bling los ist.“
    In diesem Moment hielt das Taxi vor dem Apartmenthaus, und Luc bezahlte den Fahrer. Als Téa und er vor dem Haupteingang des Gebäudes standen, zückte er seine Schlüsselkarte, öffnete damit die Tür und bat Téa mit einer eleganten Geste hinein. Nachdem sie das Foyer durchquert hatten, drückte er auf den Fahrstuhlknopf. Kaum hatten sie den Lift betreten, nahm Téa den Faden von vorhin wieder auf.
    „Jetzt sind wir allein“, begann sie.
    „Richtig.“
    „Dann können Sie mir ja jetzt sagen, warum wir jedes Mal einen Stromschlag bekommen, wenn wir uns berühren. Was läuft da ab?“
    „Vielleicht eine Art … magnetische Anziehung?“
    „Auf keinen Fall.“
    „Meine elektrisierende Persönlichkeit?“
    Sie lächelte nur müde und schwieg.
    Der Fahrstuhl hatte sein Ziel erreicht. „Donnerwetter, gehört das alles Ihnen?“, fragte sie erstaunt, als sie Lucs riesiges Apartment betrat.
    „Ja.“
    Zu seiner Erleichterung galt ihr Interesse plötzlich ausschließlich seiner Wohnung, sodass sie ihre bohrenden Fragen vergaß. „Wohnen Sie hier ganz allein?“
    „Ich bin eben ein kleiner Einsiedler.“ Derzeit stimmte das ja auch.
    Ausgiebig sah sie sich im Apartment um. Die Einrichtung war eher spartanisch, dafür befand sich die Unterhaltungselektronik auf dem neuesten Stand. Doch am meisten interessierten sie die zahlreichen Fotos an den Wänden, die vielleicht mehr über Luc preisgaben, als ihm recht war. Da waren Bilder aus seiner Kindheit, dann Fotos aus seiner Militärzeit. In der Armee war er zum Mann gereift, wie seine Uniform und seine Orden bewiesen. Schließlich die Bilder, die Luc im Berufsleben zeigten, mit Kollegen. Er schien ein einsamer Wolf zu sein, der immer ein wenig abseits von den anderen stand. Sein verschlossener Blick verriet, dass er, auch wenn er noch Träume haben mochte, stets Vorsicht und Misstrauen walten ließ.
    All das nahm sie schweigend in sich auf, und er spürte, dass sie aus diesen Bildern viel mehr herauslesen konnte als andere. Instinktiv verstand sie, was sich dahinter verbarg – sein Schmerz, seine Entschlossenheit.
    Vor dem großen Fenster blieb sie stehen und genoss den überwältigenden Ausblick auf die Bucht. Ihr schien es zu gefallen, dass die
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