Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Echt zauberhaft

Echt zauberhaft

Titel: Echt zauberhaft
Autoren: Terry Pratchett
Vom Netzwerk:
es ihm. »Das ist… Technik!«

    Rincewind watete durchs seichte Wasser, griff nach einem scharfkantigen
    Stein und schlug damit eine Kokosnuß auf, die an einer schattigen Stel e
    auf ihn gewartet hatte. Er setzte sie an die Lippen.
    Eine Stimme erklang hinter ihm.
    Sie sagte: »Äh… hallo?«

    Wenn man lange genug auf den Erzkanzler einredete, konnte man ihn
    tatsächlich dazu bringen, gewisse Dinge zu verstehen.
    »Es läuft also auf folgendes hinaus«, sagte Ridcully. »Der Bursche na-
    mens Rincewind ist praktisch von jeder Armee auf dieser Welt gejagt
    worden. Bisher hüpfte er auf der Bühne des Lebens herum wie die Erbse
    auf einer Trommel. Er ist wahrscheinlich der einzige Zauberer, der das
    Achatene Reich kennt, weil…« Ridcully sah auf seine Notizen. »… weil
    er mit einem seltsamen kleinen Mann befreundet war, der Gläser vor den
    Augen trug und ihm das komische Ding mit Beinen hinterließ, das ihr
    immer wieder erwähnt. Außerdem spricht er Ausländisch. Ist das soweit
    richtig?«
    »Genau, Erzkanzler«, bestätigte der Dekan. »Es ist mir ein Rätsel, war-
    um sich jemand für einen solchen Mann interessieren sol te.«
    Ridcully blickte erneut auf die Notizen. »Möchtest du zum Achatenen Reich?«
    »Nein, natürlich nicht…«
    »Ich glaube, ich habe hier etwas entdeckt«, sagte der Erzkanzler. Er lä-
    chelte fröhlich. »Gewissermaßen einen gemeinsamen Nenner. Dieser
    Rincewind… Er bleibt am Leben. Hat Talent. Findet ihn. Und bringt ihn
    hierher. Wo auch immer er steckt. Vielleicht steht dem armen Kerl etwas
    Schreckliches bevor.«

    Die Kokosnuß verharrte an Ort und Stelle. Nur Rincewinds Augen be-
    wegten sich, spähten erst zur einen Seite, dann zur anderen.
    Drei Gestalten traten in sein Blickfeld. Sie waren weiblich. Sie waren
    sogar sehr weiblich. Sie trugen nur wenig Kleidung und waren erstaunlich gut frisiert, wenn man bedachte, daß sie gerade eine Kanureise hinter
    sich hatten. Mit anderen Worten: Sie sahen genau so aus, wie es die Tra-
    dition von Kriegeramazonen verlangte.
    Kokosnußmilch rann durch Rincewinds Bart und tropfte zu Boden.
    Die Anführerin der drei Amazonen strich ihr langes blondes Haar zu-
    rück und lächelte strahlend.
    »Ich weiß, daß es unwahrscheinlich klingt«, sagte sie, »aber meine
    Schwestern und ich repräsentieren einen bisher unentdeckten Stamm.
    Unsere Männer fielen einer kurzen, tödlichen und sehr selektiven Seuche
    zum Opfer. Jetzt suchen wir nach jemandem, der fähig ist, unseren
    Stamm vor dem Aussterben zu bewahren.«
    »Was wiegt er wohl?«
    Rincewind hob die Brauen. Die Amazone senkte verlegen den Blick.
    »Viel eicht fragst du dich, wieso wir blondes Haar und hel e Haut ha-
    ben, obwohl al e anderen hier dunkelhäutig sind«, sagte sie. »Vermutlich
    eine genetische Laune.«
    »Etwa hundertzwanzig bis hundertfünfundzwanzig Pfund. Plus ein oder zwei Kilo für seine Sachen. Äh… kannst du…du weißt schon… ES entdecken?«
    »Bestimmt geht alles schief, Stibbons. Ich weiß es.«
    »Er ist nur tausend Kilometer entfernt, und wir wissen, wo wir sind, und er befindet sich auf der richtigen Seite der Scheibenwelt. Ich habe al es von Hex berechnen lassen, und deshalb muß es klappen.«
    »Ja, aber… siehst du irgendwo das… das Ding mit den vielen Beinen?«
    Rincewinds Brauen zitterten, und er stöhnte leise.
    »Nein, ich sehe…es nicht. Hört jetzt endlich auf, euch die Nasen an meiner Kristallkugel platt zu drücken.«
    »Wenn du mit uns kommst, schenken wir dir genau die Wonnen, von
    denen du vielleicht geträumt hast…«
    »Na schön. Ich zähle bis drei…«
    Die Kokosnuß rutschte aus zitternden Händen. Rincewind schluckte.
    Sehnsucht glänzte in seinen Augen.
    »Könnte ich sie zerstampft bekommen?« fragte er.
    »JETZT!«

    Zuerst fühlte er den Druck. Vor Rincewind öffnete sich die Welt und
    verschlang ihn.
    Dann streckte sie sich und machte Doing.
    Wolken rasten ohne klare Konturen vorbei. Als Rincewind genug Mut
    fand, die Augen zu öffnen, sah er weit vorn einen winzigen schwarzen
    Fleck.
    Er wurde größer.
    Schließlich konnte er eine Wolke aus einzelnen Objekten erkennen.
    Rincewind bemerkte zwei große Pfannen, einen Kerzenhalter, mehrere
    Ziegelsteine, einen Stuhl und eine Puddingform aus Messing, einem
    Schloß nachempfunden.
    Die Gegenstände trafen ihn nacheinander. Mit einem lustigen Bong
    pral te die Puddingform von Rincewinds Kopf ab und setzte den Flug in
    die Richtung fort, aus der er kam.
    Kurz darauf
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher