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Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Dunkle Verführung: Roman (German Edition)

Titel: Dunkle Verführung: Roman (German Edition)
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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richtete den Blick auf ihn. »Weil er nett und fürsorglich war.« Nicht wie die anderen. Nick war weder angeberisch noch kalt. Er war echt gewesen und machte sich etwas aus den Menschen, egal, mit wem sie verwandt waren oder wie viel Geld sie hatten.
    Nick war ein Mensch gewesen.
    »Ich weiß, was wir machen könnten«, sagte Elise und klappte ebenfalls ihr Buch zu. »Warum gehen wir nicht in diese Bar, von der Nick immer erzählt hat? Die, in der seine Mutter gearbeitet hat.«
    »Ins Sanctuary?« Blaine verzog angewidert das Gesicht. Marguerite hatte nicht gewusst, dass man die Lippen so verächtlich verziehen konnte. Elvis wäre neidisch gewesen. »Soweit ich weiß, ist es auf der anderen Seite vom French Quarter. Wie absolut schräg.«
    »Ich finde die Idee gut«, sagte Todd und verstaute sein Buch in seinem Designer-Rucksack. »Ich mische mich immer gern unter das gemeine Volk.«
    Blaine warf ihm einen eigenartigen Blick zu. »Das habe ich schon über dich gehört, Todd. Es ist der Fluch der nouveau riche. «
    Todd erwiderte den Blick. »Gut, dann bleib doch hier und halt uns die Sitze warm, während dein Arsch die Größe deines Egos erreicht.« Er stand auf. »Ich finde, wir sollten unserem nicht ganz so geschätzten Mitglied auf Wiedersehen sagen, und was wäre da besser geeignet, als in seiner Lieblingsbar billigen Alkohol zu trinken?«
    Blaine rollte die Augen. »Da werdet ihr euch sehr wahrscheinlich Hepatitis einfangen.«
    »Nein, das werden wir nicht«, sagte Whitney. Sie sah mit ihren hellen blauen Augen furchtsam zu Todd auf. »Das werden wir doch nicht, oder?«
    »Nein«, sagte Marguerite mit fester Stimme und packte ihre Bücher zusammen. »Blaine ist einfach nur ein Feigling.«
    Er zog eine Augenbraue hoch. »Wohl kaum. Ich bin von beiden Seiten her ein reinrassiger Mensch und habe keinen Hang dazu, mich mit Gesindel abzugeben.«
    Bei diesem Tiefschlag hob Marguerite ihr Kinn. Jeder von ihnen wusste, dass ihre Mutter eine Cajun aus Slidell und weit entfernt vom sozialen Status ihres Vaters gewesen war. Obwohl sie das College besucht hatte und Miss Louisiana gewesen war, war die Hochzeit ein Skandal.
    Letztlich hatte das zu ihrem Tod geführt.
    Nur ein wirklicher Mistkerl würde das Marguerite geradewegs ins Gesicht sagen.
    »Ein reinrassiges Arschloch, meinst du wohl«, sagte Marguerite zwischen zusammengebissenen Zähnen und stand auf. Sie steckte ihre Bücher in den Prada-Rucksack. »Nick hatte recht, du bist ein Waschlappen, dem man kräftig in den Arsch treten muss.«
    Die jungen Frauen staunten über ihre Ausdrucksweise, während Todd lachte.
    Blaines Gesicht nahm einen interessanten Rotton an.
    »Ich muss schon sagen, ein bisschen Cajun-Würze gefällt mir gut«, sagte Todd und stellte sich neben sie. »Komm, Margeaux, es wird mir ein Vergnügen sein, dich zu beschützen.« Er schaute die beiden anderen Frauen an. »Kommt ihr mit?«
    Whitney sah aus wie ein Kind, das nach der Schlafenszeit noch wach war. »Meine Eltern würden ausflippen, wenn sie wüssten, dass ich in diese Spelunke gehe. Ich bin dabei.«
    Auch Elise nickte.
    Sie sahen Blaine an, der ein verächtliches Geräusch von sich gab. »Wenn ihr alle die Ruhr habt, dann denkt daran, wer hier die Stimme der Vernunft war.«
    Marguerite setzte ihren Rucksack auf. »Dr. Blaine, der hiesige Experte für Montezumas Rache. Los geht’s.«
    Sie konnte an seinem Gesichtsausdruck erkennen, wie wahnsinnig gern er mit einer scharfen Erwiderung gekontert hätte, aber gute Erziehung und gesunder Menschenverstand hielten ihn davon ab. Es war nicht klug, die Tochter eines US-Senators zweimal hintereinander zu beleidigen, wenn man bei dem besagten Senator im Herbst ein Praktikum machen wollte.
    Und das brachte Blaine wahrscheinlich dazu, sich ihnen anzuschließen, als sie sich zu Todds Wagen aufmachten.
    »O mein Gott!«, rief Whitney aus, als sie die berühmte Biker-Bar Sanctuary betraten.
    Marguerite machte große Augen, als sie sich in dem dunklen, schmuddeligen Raum umschaute, der so aussah, als hätte er eine gründliche Reinigung nötig. Die Leute trugen alles, von Biker-Lederkluft bis zu T-Shirt und Jeans. Tische und Stühle waren ein Durcheinander von unbearbeiteten Möbeln und passten überhaupt nicht zusammen. Der Bühnenbereich war mit reichlich Schwarz bemalt, darin merkwürdige Spritzer von Grau, Rot und Weiß, und die Billardtische sahen aus, als ob sie schon so manche Kneipenprügelei mitgemacht hätten.
    Auf dem Boden lag sogar Stroh
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