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Du + Ich - Wir Zwei, 2

Du + Ich - Wir Zwei, 2

Titel: Du + Ich - Wir Zwei, 2
Autoren: Emma M. Green
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meine Tränen zurück. Ich muss stark bleiben … für Raphaël, aber auch für sie. Die beiden stehen sich sehr nahe, sie kennen sich schon seit Jahren. Sie war es auch, die ihn mir vor vier Jahren vorgestellt hat, als ich um jeden Preis versuchte, unter die Haube zu kommen, damit ein für alle Mal die Fragerei aufhörte: „Und wann bist du dran?“ Clémentine beruhigt sich allmählich wieder und erzählt weiter.
    „Sie hatten meine Nummer von seinem Handy. Ich war die Letzte, die er angerufen hatte … Es war schrecklich. Ich dachte, er sei tot!“
    „Clem, wie geht es ihm?“, frage ich und reiche ihr ein Taschentuch.
    „Alles, was ich verstanden habe, ist, dass er eine „schwere Schädelverletzung“ hat und ins „künstliche Koma“ versetzt wurde … Er hängt an Schläuchen, er ist übersät von Blutergüssen. Es ist ein Albtraum!“
    „Er wird es schaffen, Clem. Das wird wieder“, sage ich, um sie zu beruhigen, und bete dabei inständig, dass ich recht behalte.
    „Ich habe seine Eltern angerufen. Sie müssten jede Minute kommen“, schluchzt sie herzergreifend.
    „Kann ich ihn sehen?“
    „Nein, im Moment nicht. Die Ärzte kümmern sich um ihn. Sie werden uns Bescheid geben, wenn wir zu ihm dürfen. Nun ja, wenn er überlebt …“, antwortet sie und wirft mir dabei einen verängstigten Blick zu.

    Meine beste Freundin und ich blieben im Krankenhaus, bis die Familie Coste kam: Raphaëls Eltern und seine beiden Brüder. Es war nicht leicht für mich, sie wiederzusehen – vor allem unter diesen Umständen –, aber sie haben mich alle sehr freundlich begrüßt. Damals habe ich mir Vorwürfe gemacht, dass ich sie enttäuscht habe, während sie mich hingegen mit offenen Armen empfangen haben. Ich habe mir Vorwürfe gemacht, dass ich ihrem Sohn, ihrem Bruder so viel Leid angetan habe. Ich konnte ihnen nicht mehr ins Gesicht sehen. Ich war aus ihren Leben verschwunden, ohne noch weiter von mir hören zu lassen. Ich sah nur noch meinen Schmerz, meinen Kummer. Der der anderen war mir nicht wichtig. Bevor ich Clémentine nach Hause brachte, habe ich ihnen versprochen, dass ich am nächsten Tag wiederkomme. Bis dahin wird es Raphaël vielleicht schon besser gehen. Vielleicht wird er dann schon bei Bewusstsein, außer Lebensgefahr sein. Das hoffte ich jedenfalls …
    „Du musst Basile benachrichtigen“, sagt Clémentine, während sie aus dem Fenster schaut. „Trotz allem sind sie noch Freunde. Ich weiß, dass sie sich vor Kurzem getroffen haben.“
    Das sind ihre ersten Worte, die sie spricht, seitdem wir vor 15 Minuten ins Auto gestiegen sind. Nachdem sie sich ihre Tränen getrocknet hatte, hat sich meine beste Freundin in ein beunruhigendes Schweigen gehüllt. Etwas sagt mir, dass sie mir böse ist und dass ich den Grund schleunigst herausfinden sollte …
    „Ich werde ihn morgen früh anrufen.“
    „Und warum nicht noch heute Abend?“
    „Clem, es ist schon fast Mitternacht …“
    „Und was, wenn Raphaël die Nacht nicht übersteht?“
    „Die Ärzte haben gesagt, dass er es schaffen wird!“
    „Sie haben „sehr wahrscheinlich“, nicht „ganz sicher“ gesagt!“, antwortet sie ein wenig schroff.
    „Wir müssen positiv denken. Er wird wieder aufwachen. Eine andere Möglichkeit gibt es gar nicht …“, flüstere ich.
    „Warum? Weil du Angst hast, dass du dann leidest, wenn er stirbt? Arme Alma, sie könnte den Mann verlieren, den sie wie ein gebrauchtes Taschentuch weggeschmissen hat … Das ist in Wirklichkeit eine Gewohnheit von dir! Vadim, Raphaël, und wer ist der Nächste?“
    „Du bist ungerecht, Clem! Du weißt ganz genau, warum ich Raphaël verlassen habe!“, schreie ich, weil mich ihre Bemerkung verletzt.
    „Entschuldigung … Ich hätte das nie sagen dürfen. Ich weiß, dass du vor zwei Jahren die Hölle durchgemacht hast“, entschuldigt sie sich plötzlich voller Mitgefühl. „Ich verurteile dich nicht, Alma. Ich habe nur … Angst um ihn.“
    „Ich doch auch. Er gehörte zu meinem Leben, meiner Familie. Ich habe das nicht vergessen …“, sage ich traurig.
    „Glaubst du nicht, dass es ein Wink des Schicksals ist?“
    „Inwiefern?“
    „Raphaël taucht genau dann wieder auf, als du Vadim wiederfindest …“
    „Reiner Zufall. Ich glaube nicht an Schicksal. Nun ja, ich glaube jedenfalls nicht mehr daran.“
    „Ich bin davon überzeugt, dass einer der beiden der Mann deines Lebens ist, aber ich weiß nicht welcher“, überlegt Clémentine laut.
    „Ich weiß
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