Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS047 - Der Dschungelgott

DS047 - Der Dschungelgott

Titel: DS047 - Der Dschungelgott
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
verschwinden Sie, ehe ich’s mir anders überlege. Vielleicht hab’ ich Ihnen überhaupt schon zuviel gesagt.«
    O’Neel entging nicht die eisenharte Entschlossenheit in der Stimme des Piloten. Er machte daher, daß er an den Rand der Lichtung zurückkam, in die Deckung eines Baums, wohin auch seine Leute sich vorsichtshalber zurückgezogen hatten.
    »Klar, die Goldpuppe muß er dort gefunden haben«, murmelte er halb zu sich, halb zu seinen Männern. »Wenn es dort noch mehr von dem Zeug gibt, aus dem ihr komischer Badeanzug gemacht ist, würde es sich sogar lohnen, dort mal nachzusehen.«
    Er starrte auf die Lichtung, wo der Pilot jetzt Anstalten machte, mit dem Mädchen davonzurennen. Er hielt überrascht den Atem an, als er sah, daß das Mädchen offenbar nicht mitwollte. Der Pilot hatte sie am Handgelenk gepackt und versuchte sie mitzuzerren.
    Aber in seinem ausgemergelten Zustand war er der jungen Frau kräftemäßig wohl nicht gewachsen. Es gelang ihr, sich loszureißen, und nicht nur das. Mit ihrer kleinen Faust schlug sie ihm ins Gesicht, fuhr dann herum und rannte los.
    O’Neel hielt unwillkürlich den Atem an. Der Pilot hatte immer noch seine Waffe, mit der er das Mädchen hätte zum Stehen bringen können, aber er feuerte nicht.
    »Wahrscheinlich ist das Ding viel zu verrostet«, entschied O’Neel. Dieser falsche Schluß verleitete ihn, auf die Lichtung zurückzurennen, was ihn beinahe das Leben gekostet hätte. Der Pilot riß seine Automatik herum, und krachend ging sie los. O’Neel stieß einen Schrei aus, griff sich an den Arm und schlug hin.
    Der Pilot hatte inzwischen wohl eingesehen, daß er das Mädchen nicht mehr einholen würde. Stolpernd und taumelnd hielt er auf den Rand der Lichtung zu und verschwand im Dschungel.
    O’Neel, der sich wieder aufgerappelt hatte, rannte in die entgegengesetzte Richtung. Er hielt sich immer noch den Arm, wußte aber inzwischen, daß er nur einen harmlosen Streifschuß, nicht mehr als einen Kratzer abbekommen hatte.
    Auch seine ›Patrioten‹ waren auf der Flucht. Auf den Schuß hin waren sie in alle Richtungen auseinandergespritzt.
    O’Neel war noch dabei, sie zu verfluchen, als er wieder des Mädchens gewahr wurde.
    Die junge Frau mit dem seltsamen goldenen Haar und den bizarren metallisch-goldenen Kleidungsstücken kam in solcher Ruhe und Gelassenheit auf ihn zu, daß darin etwas Entnervendes lag. O’Neel verspürt instinktiv den Drang, davonzurennen, konnte es aber nicht. Es war, als ob sie einen Einfluß auf ihn ausübte.
    Ganz nahe trat sie vor O’Neel hin und hob einen Arm. Er duckte sich, weil er schon dachte, daß sie ihn schlagen wollte. Aber statt dessen wies sie mit dem Arm in die Richtung, in die der Pilot geflohen war.
    Die Geste war eindeutig, aber O’Neel dachte an die schwere Fünfundvierziger Automatik und war von dem Gedanken einer Verfolgung nicht begeistert. Außerdem wollte er erst einmal ein paar Fragen beantwortet haben.
    »Hören Sie«, sagte er, »der Pilotenkerl hat Sie wohl weiter inlands aufgegriffen und will nun wissen, wo Sie das Gold herhaben, aus dem Ihre Kleidung ist. Stimmt’s?«
    Das Mädchen gab keine Antwort, sondern stieß mit dem Arm ruckartig in die Richtung, in die der Pilot geflohen war.
    »Von welchem Stamm sind Sie?« fragte O’Neel.
    Sie fuhr fort zu deuten, ohne etwas zu sagen. »
Habla Espanol?
« fragte O’Neel in holprigem Spanisch.
    Aber anscheinend verstand das Mädchen kein Spanisch. O’Neel versuchte es danach auf Portugiesisch, Französisch und in den beiden Indiodialekten, von denen er ein paar Brocken beherrschte. Ohne Ergebnis. »Verflixt!« rief er endlich. »Hat Ihnen die Katze die Zunge gestohlen?«
    Aber das Mädchen sagte auch weiter nichts, sondern sah ihn aus großen blauen Augen nur ganz eigentümlich an. O’Neel wollte den Blick abwenden und konnte es nicht. Etwas Hypnotisch-Zwingendes ging von den Augen aus.
    O’Neel riß sich zusammen. Er fuhr ruckartig herum, so daß er sie nicht mehr anzusehen brauchte, und schrie seine Männer an: »Die Hexe versucht mich zu hypnotisieren! Los, schnappt sie euch! Bindet sie mit Lianen!«
    Aber seine Männer taten nichts dergleichen, sondern standen da, als ob sie auf den Beinen einschlafen wollten.
    O’Neel verstand ein wenig von Hypnose, und wie man einen hypnotischen Bann zu brechen vermochte. Er feuerte beide Pistolen ab, daß die Kugeln seinen Männern dicht über die Köpfe pfiffen.
    »Wollt ihr sie euch jetzt wohl endlich schnappen?«
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher