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DS046 - Tod aus dem Vulkan

DS046 - Tod aus dem Vulkan

Titel: DS046 - Tod aus dem Vulkan
Autoren: Kenneth Robeson
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Soweit nur irgend möglich, verließ Doc sich auf seine Phantasie und auf seinen scharfen Verstand. Doch in dieser Situation war mit Phantasie und Verstand nicht viel auszurichten.
    Der Pilot wandte ihm das Gesicht zu und grinste; er sagte etwas, das Doc nicht verstand, und brachte die Maschine jäh in die Waagerechte. Verzweifelt hielt Doc sich fest. Er begriff, daß ihm nichts anderes übrigblieb, als das Cockpit zu entern, wenn er nicht zum zweitenmal unfreiwillig in diesem See baden wollte.
    Bad setzte zu einem Looping an, er stellte die Maschine auf’s Heck. Die Zentrifugalwirkung kam Docs Absicht entgegen. Während der Pilot auf seine Instrumente achtete, um nicht selber abzukippen, griff Doc nach der Tragfläche, zog sich daran hoch und ließ sich neben Bad fallen. Bad riß die Augen auf. Ehe er sich von dem Schock erholt hatte, zog Doc ihm das Schießeisen aus dem Gürtel und zeigte ihm ganz aus der Nähe das runde, schwarze Loch im Lauf. Bad schluckte und verlor jählings seine gesunde Gesichtsfarbe.
     
     

17.
     
    Bad brachte den Looping hinter sich, ihm blieb gar nichts anderes übrig. Aber er gab sich noch nicht geschlagen. Wieder drückte er die Maschine scharf nach unten. Doc sah jetzt, daß Bad den Fallschirm nicht angeschnallt hatte; offenbar hatte dazu die Zeit nicht ausgereicht. Der Schirm war zwischen den Sitzen eingeklemmt. Doc wuchtete ihn heraus und legte ihn mühselig mit einer Hand an, in der anderen hielt er nach wie vor den Revolver.
    Durch Zeichen gab er Bad zu verstehen, er möge gefälligst die Maschine auf den See herunterbringen. Bad fletschte die Zähne und arbeitete am Steuerknüppel.
    Doc spähte abwärts und stellte fest, daß er und der Pilot sich nicht mehr über dem Wasser befanden. Das Flugzeug jagte über dem Ufer nach Norden. Er wandte sich wieder dem Piloten zu, der noch fahler geworden war. Mit der Maschine schien etwas nicht zu stimmen. Doc kam nicht dahinter, ob der Pilot dafür verantwortlich war oder ob das Flugzeug streikte; jedenfalls ließ es sich plötzlich nicht mehr manövrieren. Doc bereitete sich auf den Ausstieg vor.
    Der Pilot schrie gellend auf, sein Gesicht war entsetzt verzogen. Er konnte nicht ahnen, daß Doc ihn weder opfern, noch entkommen lassen wollte, außerdem war er im Augenblick der einzige Mensch in Docs Reichweite, der ihn zu seinen gefangenen Gefährten bringen konnte. Doc steckte den Revolver ein, packte Bad an den Haaren, die dieser modisch lang trug, und warf sich aus dem Flugzeug. Der Pilot schrie noch einmal auf, als Doc die Reißleine zog und der Schirm sich mit einem Ruck entfaltete.
    »Halten Sie den Mund«, sagte Doc. »Hören Sie auf zu strampeln.«
    Bad hielt den Mund. Er biß die Zähne zusammen und bewegte sich auch so wenig wie möglich. Die Maschine stürzte ab, im letzten Moment schien sie sich doch auf die richtige Richtung besonnen zu haben, denn sie kippte ins Wasser. Sie sank wie ein Stein, und es dauerte beinahe eine Minute, bevor ein Ölfleck auf dem Wasserspiegel erschien.
    »Die Haare halten die Belastung nicht lange aus«, erläuterte Doc. »Sie werden nach und nach mit der Wurzel ausgerissen, und wenn es soweit ist, werden Sie ein Wunder erleben.«
    Er wußte, daß diese Behauptung grundsätzlich stimmte, doch Bads Haare waren so dicht und so kräftig, daß eine Stunde vergehen konnte, ehe er kahlköpfig war, und bis dahin waren er und Doc längst wieder auf der Erde.
    »Bitte lassen Sie mich nicht los«, jammerte Bad. »Ich werde auch alles machen, was Sie wollen!«
    »Gut«, sagte Doc ruhig. »Ich glaube, auf dieser Basis können wir uns verständigen. Wo sind meine vier Männer?«
    »Da!« sagte Bad und deutete mit dem Finger.
    Doc entdeckte ein Blockhaus, das etwa eine Viertelmeile vom Ufer entfernt war. Um die Hütte zog sich eine Lichtung; auf der standen drei Männer und spähten zu dem Fallschirm. Sie waren mit Gewehren bewaffnet und hielten sie so, als ob sie gern geschossen hätten, aber den Zeitpunkt etwas unpassend fanden.
    »Meine Freunde sind in der Hütte?« fragte Doc.
    »Ja!« krächzte Bad.
    Doc war davon überzeugt, daß er nicht log. Ein Mensch in einer Lage wie Bad hielt sich im allgemeinen strikt an die Wahrheit. Er zerrte ihn etwas höher, so daß er ihn auch mit der zweiten Hand erreichen konnte, und Bad klammerte sich an ihm fest. Aber Doc faßte nicht mit der zweiten Hand zu. Er zog den Revolver und gab sechs Schüsse ab, dann steckte er Bad die Waffe zu und ließ ihn los. Bad ächzte
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