Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DS026 - Der Inka in Grau

DS026 - Der Inka in Grau

Titel: DS026 - Der Inka in Grau
Autoren: Kenneth Robeson
Vom Netzwerk:
Soldaten erklärten, warum sie sie festgenommen hätten.
    Graf Hoffe nahm den Hut ab und legte dadurch einen Kugelkopf mit Bürstenhaarschnitt frei. »Wir suchten hinter den Büschen Deckung, weil wir aufgrund der Schreie glaubten, es würde gleich zu einer Schießerei kommen.«
    Mißtrauisch musterte Long Tom die beiden. Aber ehe er etwas sagen konnte, schaltete sich Ace Jackson von seinem Bett aus ein.
    »Es hat keinen Zweck, daß hier immer einer den anderen verdächtigt«, warnte er. »Hier hilft nur eins – was ich schon vorher immer sagen wollte.«
    »Und das wäre?« fragte Long Tom.
    »Doc Savage muß kommen«, sagte Ace Jackson. »Er muß den teuflischen Inka in Grau stellen. Sonst kommt dieses Land niemals zur Ruhe.«
    Long Tom sah, daß alle im Zimmer beifällig nickten. »Gut, ich werde Doc telegrafieren, und zwar sofort.« Er machte auch sogleich kehrt und ging hinaus.
    Auch Don Kurrell verabschiedete sich, um sich um seine Ölgeschäfte zu kümmern. Die im Krankenhaus Zurückbleibenden hätten sicher einiges dafür gegeben, die Gestalt zu beobachten, die sich in dem Buschgelände hinter dem Krankenhauspark halb geduckt bewegte. Das graue sackartige Gewand und die graue Kapuze verhüllten die Gestalt so völlig, daß sich nicht einmal erkennen ließ, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelte. Unter einem halb ausgehöhlten Baum, der zwischen den Büschen wuchs, kauerte sich die Gestalt nieder, zog unter dem grauen Gewand einen Notizblock aus dünnem, feinstem Japanpapier hervor, beschrieb das oberste Blatt, rollte es zusammen, griff in den Baumstamm und brachte daraus eine Brieftaube zum Vorschein. Das zusammengerollte Blatt kam in das Aluminiumröhrchen, das an einem Bein der Brieftaube befestigt war; dann ließ die Gestalt das Tier fliegen.
     
    Auch Long Tom Roberts begegnete Tauben. Aber sie waren von der gewöhnlichen Haustaubensorte, hoppelten pickend auf der Straße herum, und er schenkte ihnen keinerlei Beachtung. Er hatte an anderes zu denken. Zwei Anschläge waren jetzt schon auf ihn unternommen worden. Der eine durch die Bettler, der andere im Gang des Krankenhauses. Es wurde tatsächlich Zeit, daß hier etwas geschah, und nicht etwa nur, weil er jetzt persönlich in die Sache hineingezogen wurde. An der Heimtücke dieses Inkas in Grau starben laufend Menschen, auch wenn sich der Krieg in den Augen der Bürger der Vereinigten Staaten nur wie eine typische südamerikanische Operettenrevolution ausnehmen mochte. Man hatte sich in Washington damit begnügt, ein Waffenembargo über Santa Amoza und Delezon zu verhängen.
    »Ein Waffenembargo, das dem langen Graf Hoffe sicher glänzend ins Geschäft gepaßt hat«, murmelte Long Tom vor sich hin, als er das Telegrafenbüro betrat.
    Er nahm ein Telegrammformular und schrieb:
     
    DOC SAVAGE, NEW YORK
    HIER MERKWÜRDIGER KRIEG IM GANGE DER ANSCHEINEND VON NOCH MERKWÜRDIGEREM WESEN NAMENS INKA IN GRAU GESCHÜRT WIRD STOP KOMM BITTE SOFORT DAMIT WIR DER SACHE EIN ENDE SETZEN
    LONG TOM
     
    Long Tom gab das Telegramm am Schalter auf, bezahlte und ging. Kaum war er jedoch um die nächste Ecke gebogen, als ein Mann, der sich anscheinend auf der Flucht vor zwei anderen befand, die ihm dichtauf folgten, in das Telegrafenbüro stürmte, als ob er dort Schutz suchen wollte. Es kam in dem Raum zu einem Handgemenge, Stühle flogen, und der Telegrafenbeamte rannte in einen Hinterraum, um von dort aus nach der Polizei zu telefonieren. Die kam schließlich auch, aber da hatte sich das Trio, der angeblich Verfolgte und seine beiden Verfolger, längst aus dem Staub gemacht.
    Ein paar Häuserblocks weiter, am Rande des Buschgeländes, hinter dem Krankenhaus, trafen sie mit der grauen Kapuzengestalt zusammen, die die Brieftaube hatte auf steigen lassen.
    »Hat es geklappt?« murmelte die Kapuzengestalt.
    »Wie am Schnürchen,
patron
« Einer der Männer überreichte ihm das Telegrammformular, das Long Tom ausgefüllt hatte.
    »Und habt ihr das andere dafür dagelassen?« fragte der Mann mit der Kapuze.
    »Natürlich. Genau, wie Sie es befohlen hatten,
patron
«
    »Gut. Sonst wäre dem Telegrafenbeamten nämlich aufgefallen, daß er plötzlich kein Telegramm mehr zum Absenden hatte. Und jetzt wollen wir diesen Long Tom Roberts mal richtig kaltstellen.«
     
    Long Tom kam in das Hotel, in das er vom Militärflugplatz aus seinen Koffer hatte bringen lassen.
    »Ist mein Gepäck eingetroffen?« erkundigte er sich bei dem Mann hinter dem Anmeldetisch.
    Der verbeugte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher