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DS010 - Die Stadt im Meer

DS010 - Die Stadt im Meer

Titel: DS010 - Die Stadt im Meer
Autoren: Kenneth Robeson
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und kaum ein freundliches Wort füreinander hatten, fanden sich auf einmal zu einer gemeinsamen Tätigkeit zusammen. Sie faßten sich an den Händen, tasteten sich vorsichtig weiter und schauten über ihre Schultern immer wieder zu dem hellen Rechteck der Öffnung zurück, damit das Mädchen hinter ihren Rücken nicht etwa heimlich wieder hinausflutschte. Vor ihnen gab es sowieso nichts zu sehen; in dem Raum war es so dunkel wie in einem Ofenrohr bei Nacht.
    Durch kurzen und langen Druck ihrer Hände konnten sie sich im Morse-Code verständigen.
    »Weit würde sie sich nicht hineinwagen«, telegrafierte Monk. »Davor würde sie Angst haben.«
    »Die hat vor gar nichts Angst«, gab Ham zurück.
    »Mag sein, aber sie kennt sich hier nicht aus und wird keinerlei Risiken eingehen wollen.«
    »Aber sie kennt sich hier aus«, morste der Rechtsanwalt als Antwort. »Sie wußte genau, wo sie hinwollte, als wir sie jagten. Das habe ich ganz deutlich gemerkt.«
    Die Verständigung mit Morsezeichen ging sehr langsam vor sich, und bis Monk und Ham diese Informationen ausgetauscht hatten, waren mehrere Minuten vergangen. Aber von dem Mädchen hatten sie immer noch keine Spur entdeckt und rückten weiter vor.
    Monk krachte mit dem Kopf gegen eine Mauer, sah Sterne tanzen, wich jäh zurück und riß, um seine Schmerzen abzureagieren, unnötig heftig an Hams Arm. Dafür bekam er von Ham mit dem schweren Taucherschuh einen Tritt vor das linke Schienbein. Jeder quetschte daraufhin wütend die Hand des anderen. Schließlich fanden sie einen türartigen Durchlaß.
    Der Durchlaß war schmal und nicht so hoch, daß sie ihn aufrecht hätten passieren können. Ham zwängte sich als erster hindurch, bei seiner schmächtigen Figur ging das auch ganz leicht; aber als Monk ihm dann folgen wollte, verklemmte er sich mit seinen breiten Schultern in dem engen Durchlaß. Ungeduldig riß und zerrte Ham mehrmals an dem biederen Chemiker. Der Erfolg war, daß sie beide in den darunterliegenden Raum fielen.
    Und nun erwartete sie eine böse Überraschung. Ganz deutlich hörten sie ein Knirschen und Scharren, dem ein dumpfer Schlag folgte, als ob etwas Schweres herabgefallen war.
    Sie rappelten sich auf. Beide hatten große Angst und waren ehrlich genug, das zuzugeben. Ihr vordringlichste Sorge war, wieder hinauszugelangen. Sie drängten sich auf die Tür zu.
    Aber da war keine Tür mehr!
    Die Öffnung war jetzt von einer riesigen Steinquader verschlossen. Sie versuchten, sie anzuheben – unmöglich, sie war viel zu schwer.
    Monk fand Hams Arm und tastete so schnell er konnte die Morsezeichen: »Wir sind in eine Falle geraten! Durch unser Gerangel in der Tür haben wir sie zum Zuschnappen gebracht!«
    »Ja«, gab Ham zurück.
    Das war eine durchaus berechtigte Vermutung. Ohne Zweifel bestand der Mechanismus der Falle aus Stein und war selbst im Laufe so langer Zeit vom Meerwasser kaum angegriffen worden.
    Überraschend landete Ham einen Fausthieb in Monks Rippen, aber diesmal tat er das nur, um den biederen Chemiker auf ein Geräusch aufmerksam zu machen – oder vielmehr, auf eine ganze Reihe von Geräuschen.
    Doch Monk hatte sie längst gehört und bemühte sich bereits, sie zu identifizieren. Es waren starke Geräusche, ein gespenstisches Schaben und Stampfen. Irgend etwas kam da durchs Wasser heran. Aber was?
    Monk mußte unwillkürlich an die seltsame breite Spur denken, bei deren Verfolgung sie in die phantastische Unterwassermetropole TAZ gelangt waren – jene Spur, die so ausgesehen hatte, als stammte sie von einem riesigen Tatzelwurm.
    Und plötzlich hatte Monk nicht mehr den leisesten Zweifel, daß sie nunmehr von demselben Horrorwesen attackiert wurden, das Renny verschlungen hatte.
     
     

17.
     
    Aber Renny war nicht verschlungen worden; er war nur bewußtlos. Fieberhaft bemühte sich Doc Savage, ihn wieder wach zu bekommen. An Rennys Hinterkopf prangten jetzt zwei verschiedene Beulen; die eine hatte er anscheinend weit später abbekommen als die andere, und auf diese zweite war wohl seine jetzige Bewußtlosigkeit zurückzuführen.
    Die Tatsache, daß Doc Savage nicht Monk, Ham und dem Mädchen gefolgt war, erklärte sich einfach genug. Zunächst war das ganze Augenmerk des Bronzemannes darauf gerichtet gewesen, Rennys Spur zu folgen. Und beinahe in demselben Augenblick, als er das Fehlen seiner Begleiter bemerkte, hatte er Renny entdeckt, der leblos neben dem schwarzgähnenden Schlund seines letzten Gefängnisses gelegen hatte.
    Renny
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